Über das Läuseblut im Lippenstift haben wir uns schon als kleine Mädchen gegruselt. Dass auch Nahrungsmittel damit gefärbt werden, ist mir neu. Waren die Schellack-Platten eigentlich auch aus dem Lackschildlausharz?
Forum - Insekten in Lebensmittel 2.0
Katerchen
Ja, die Schellackplatten bestanden auch aus diesem Material. Schellack ist eine harzige Substanz, gewonnen aus den Ausscheidungen der Lackschildlaus. Der Schellack band die weiteren Bestandteile, die Füllstoffe Bariumsulfat, Schiefermehl, Ruß und Baumwollflocken, zu einer verschleißfesten Masse.
Die Schellackplatten wurden in D bis etwa 1958 hergestellt, dann durch die robusteren Vinylplatten ersetzt.
Billie-Blue
Obs jetzt Läuseblut oder Schweineblut wäre, macht jetzt auch nicht wirklich einen Unterschied.
Die Nutzung von Insekten in der Lebensmittelherstellung ist nichts Neues.
Schon seit geraumer Zeit werden Insekten in der Lebensmittelproduktion verwendet - das bekannteste Beispiel ist wohl der Farbstoff E120, das "rote Karmin". Der natürliche Farbstoff wird aus befruchteten und getrockneten Weibchen der Scharlachschildlaus gewonnen. Zu finden ist E120 in Lippenstiften, vegetarischem Wurstersatz, Getränken, Süßwaren und Desserts.
Laut dem Vergleichsportal "Codecheck" findet sich der Farbstoff in folgenden Produkten
In der Lebensmittelindustrie findet sich ebenso häufig "Schellack", die harzartige Ausscheidung der Gummilackschildlaus - oder auch E904. Der Stoff wird als Überzug bei Süßigkeiten, Schokolade, Nüssen, Kaffeebohnen und Nahrungsergänzungsmitteln verwendet.
In den folgenden Produkten befindet sich "Schellack":
Ich wünsche guten Appetit. 🙄