Wenn jemand über Wahrheit spricht, gilt das als rechtsradikal“
Christliche Influencer breiten sich auf TikTok und Instagram aus, in einigen westlichen Ländern gibt es einen Tauf-Boom unter jungen Leuten. Der Salzburger Priester und katholische Influencer Rupert Santner erzählt im exxpress-Interview, warum fromme Influencer von Medien oft ins rechte Eck gerückt werden und warum die Gen Z wieder in die Kirche geht.

„Ich finde Social Media wirklich cool“: Für den 35-jährige Salzburger Priester Rupert Santner sind die sozialen Medien kein Fremdwort. Unter dem Namen „Don Rupi“ ist der Millenial-Kaplan selber als Influencer auf Instagram oder YouTube unterwegs. Dort spricht er zum Beispiel über eine „Rosenkranz-Challenge“, führt ein Interview mit Nonnen oder spielt Gitarre. Im Interview mit dem exxpress erklärt er, das junge, christliche Influencer eine große Rolle spielen, warum sich die Generation Z wieder vermehrt dem Glauben zuwendet. „Ich merke, dass viel mehr Menschen durch YouTube und Instagram auf einmal wieder in die Kirche kommen, weil sie die Fragen, die sie bewegen, finden. Und dass der Glaube wieder einen Sinn macht, für sie persönlich“, sagt Santner.

Doch vor allem in Deutschland häufte sich in den vergangenen Monaten mediale Kritik an christlichen Influencern, wie zum Beispiel dem christlichen Rapper-Duo „O´Bros“, die bei den deutschen Album-Charts den ersten Platz erreichten. Im Kreuzfeuer stand auch die junge Ärztin Jana Highholder, der über 80.000 Follower auf Instagram folgen. Ihnen wird unter anderem vorgeworfen, sich mit sogenannten „rechtspopulistischen Akteuren“ zu umgeben, „patriarchales Gedankengut“ zu verbreiten oder „erzkonservativ“ zu sein. Kaplan Santner dazu: „Es ist ein Phänomen, dass die Medien teilweise eine absolute Parallelwelt erzeugen und nicht kapieren, was sich gesellschaftlich abspielt. Diese Parallelwelt habe oft „absolut nichts damit zu tun“, was die Leute oder die Jugend bewegt.