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Der Zucker- und Nährstoffgehalt in Müslis, Frühstücksflakes und Getreidebreien ist sehr unterschiedlich. Das zeigt eine aktuelle Studie des vorsorgemedizinischen Instituts SIPCAN in Salzburg. Besonders Cerealien für Kinder würden oft zu viel Zucker und zu wenige Ballaststoffe enthalten.

Analysiert wurden für die Studie 744 Produkte aus dem österreichischen Handel. Ein besonderer Fokus lag dabei auf Kinderprodukten.

„Unser Team hat sich intensiv mit dem Thema Frühstück beschäftigt“, erklärte Ernährungswissenschafter Manuel Schätzer. Besonders bei „Kinder“-Cerealien lohne sich ein genauer Blick auf die Nährwerte, denn jedes dritte Kinderprodukt überschreitet die empfohlenen Zuckerwerte. Produkte, die auf den ersten Blick wertvoll und kindgerecht wirken, weisen auf den zweiten Blick oft deutliche Unterschiede in ihrer Nährstoffqualität auf.

„Ballaststoffe spielen eine entscheidende und vielfach unterschätzte Rolle für eine ausgewogene, blutzuckerstabile Ernährung und die Darmgesundheit – sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen“, erklärte SIPCAN-Vorstand und Internist Friedrich Hoppichler. „Ein ballaststoffreiches Frühstück sorgt dafür, dass unser Gehirn gleichmäßig mit Energie versorgt wird. Das wirkt sich positiv auf die Konzentration und Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen in der Schule aus“, so Hoppichler.

Bei zwei von drei Kinderprodukten handelt es sich um Cerealien. Sie weisen im Vergleich zu den übrigen Kinderprodukten deutlich ungünstigere Nährwerte auf, und zwar im Durchschnitt 18,8 Gramm Zucker pro 100 Gramm und damit um rund 80 Prozent mehr als alle anderen Kinderprodukte (10,5 Gramm). Auch der Ballaststoffgehalt in Kinder-Cerealien ist um 30 Prozent geringer als in anderen Kinderprodukten.

Insgesamt zeigt die Studie auf, dass jedes dritte Kinderprodukt einen Zuckergehalt aufweist, der über 20 Gramm pro 100 Gramm und somit über den wissenschaftlichen Orientierungskriterien von SIPCAN liegt. Beim Einkauf sei es daher entscheidend, auf den Zuckergehalt und den Gehalt an Ballaststoffen zu achten. So könne in Hinblick auf eine blutzuckerstabile Ernährung und eine gleichmäßige Energieversorgung eine gute Wahl getroffen werden, erklärte Preissler.