Interessant. Erinnert mich ein bisschen an ein Buch, das ich vor Ewigkeiten mal gelesen habe, in dem (u.a.) auch darauf eingegangen wird, wie die Sprache/Kultur das (logische) Denken beeinflusst. Das Buch hieß das Mathe-Gen, falls das Thema wen näher interessiert.
Experimente und Studien zeigen, Kinder im Alter von unter drei Jahren sind überall ungefähr gleich gut beim Lösen von Aufgaben. Danach sind asiatische Kinder besser als westliche. Forscher vermuten kulturelle oder umgebungsbedingte Gründe. Es dürfte sich um eine erlernte Neigung handeln, worauf die Kinder ihre Aufmerksamkeit richten: In den USA z.B. sind es eher die einzelnen Objekte und nicht die Art und Weise, wie diese miteinander verknüpft sind.
Das wiederum könnte mit der Sprache bzw. ihrem Erwerb zu tun haben. Wenn Kinder Englisch (als Muttersprache) lernen, gibt es laut den Studienautoren eine Phase, in sehr viele neue Hauptwörter dazukommen. Kinder, die in China Mandarin lernen, verwenden hingegen mehr Verben, wenn sie zu sprechen beginnen. Forscher vermuten genau deswegen in Experimenten weniger Probleme, die Beziehungen zwischen Objekten zu erkennen. Immerhin beschreiben Zeitwörter ja ebenfalls solche Verhältnisse. Beim Erlernen der Hauptwörter gehe es vielmehr um die Eigenschaften einzelner Objekte.
Hier die Studie: www.pnas.org/content/early/2019/06/18/1818365116