Meine Nudeln dürfen im Salzwasser kochen
was den Zeitpunkt angeht, das Wasser sollte sowieso erst gesalzen werden, wenn es kocht,
denn wird das Salz ins kalte Wasser gegeben, erhöht das den Siedepunkt um circa 2 Grad.
Also muss es dann stärker erhitzt werden, bis es kocht.
Das macht sich in der Praxis wenig bemerkbar, kostet aber unnötig Energie
Nudeln bestehen aus Hartweizengries oder Mehl, Wasser und ein bisschen Salz. Wenn man ganz nah in sie hineinzoomen könnte, würde man die poröse Struktur sehen. Kochen wir Nudeln in ungesalzenem Wasser, nehmen sie schnell Flüssigkeit auf und dehnen sich aus. Kochen wir sie übertrieben lange, dann würden sie mit der Zeit aufgequollen sein oder sich vollständig im Wasser auflösen.
Der Grund dafür ist der osmotische Druck. Dieser entsteht, wenn zwei Flüssigkeiten mit unterschiedlicher Konzentration an Inhaltsstoffen, das mehlige Wasser in den Nudeln und das ungesalzene Wasser um sie herum, durch eine halbdurchlässige Membran, also die Oberfläche der porösen Nudelstruktur, getrennt sind. Wasser wandert durch den osmotischen Druck auf die Seite mit mehr Mehl, um einen Ausgleich zu schaffen. Dieser Effekt kann abgemindert werden, wenn wir auch dem Kochwasser einen Inhaltsstoff zugeben: Salz. Erstens dringt das Wasser nicht mehr so schnell in die Nudeln ein. Es sorgt dafür, dass die Pasta nicht zu schnell aufquillt – das hilft, ihre Konsistenz zu bewahren. Zweitens sorgt das Salz dafür, dass die Nudeln nicht fad schmecken. Salzt man nach, bleibt das Salz außen auf der Oberfläche kleben. Beim Kochen im Salzwasser zieht es gleichmäßig in die Spaghetti ein – es schmeckt besser.
Ob das Salz ins kochende oder noch kalte Wasser gegeben wird, ist bei heutigen Edelstahltöpfen weitgehend egal. (sueddeutsche)
Ein bisschen Physikunterricht beim Kochen. 😉