Seit den 2000er Jahren sind es vor allem sogenannte Omega-Hochs, die unser Wetter prägen. Dabei handelt es sich um stabile Hochdrucksysteme, die sich wie ein Zahnrad zwischen zwei Tiefdruckgebieten einhaken. Diese blockierenden Muster lassen Wetterlagen wochenlang verharren. Und wenn diese Hochs beispielsweise in Kombination mit einem Tief über den Azoren stehen, wird heiße Saharaluft geradezu nach Mitteleuropa gepumpt. Die Folgen spüren wir: 2003, 2015, 2018, 2019 – allesamt Jahre mit extremen Hitzesommern.

Der wohl interessanteste Befund der Studie ist jedoch, dass der aktuelle Jetstream nicht ungewöhnlich “wavy” ist. Vielmehr ist es so, dass unsere Satellitenbeobachtungen erst 1979 begannen – just in dem Moment, als eine besonders turbulente Phase zu Ende ging. Dadurch erschien alles, was danach kam, besonders auffällig. Doch in Wahrheit waren diese Wellen schon vorher da – nur wurden sie nicht systematisch erfasst.

Wissenschaft gegen Klimaalarmismus
Diese Erkenntnisse könnten auch politischen Debatten neuen Zündstoff geben. Denn wenn Extreme wie Hitzesommer oder Kältewellen nicht – wie von den Klimaalarmisten immer wieder behauptet wird – vom CO2-Anstieg herrühren, sondern Teil eines natürlichen Rhythmus sind, wird es schwieriger, sie als unmittelbaren Beweis für eine angeblich bevorstehende Klimakatastrophe zu missbrauchen. Man könnte es auch als ein “Ringen der Luftmassen” bezeichnen, wo aus europäischer Perspektive mal die Sahara, mal das Sibirische Hoch und mal der Atlantik mit seinem Golfstrom die Oberhand gewinnt.

Diese neuen Forschungsergebnisse bringen (im wahrsten Sinne des Wortes) frischen Wind in die Debatten um die klimatischen Veränderungen, denen sich die Erde seit Urzeiten ausgesetzt sieht. Es ist ein natürliches, aber auch ein komplexes und chaotisches Muster, welches sich über Jahrzehnte hinweg entfaltet. Anstatt ständig von “Kipppunkten” und “Klimakatastrophen” zu schwadronieren, ist es wichtiger, auch solche langjährigen und vom Jetstream beeinflussten Wettermuster zu berücksichtigen. Wenn Sie selbst einen Blick darauf werfen wollen – die Seite windy.com (gehen Sie dafür im Wind-Menü auf etwa 10-12 Kilometer Höhe) bietet Ihnen einen Einblick in die aktuelle Lage.