Forum - Österreicher sehen Klimawandel als größte Bedrohung

 
Katerchen

Die Österreicher und Österreicherinnen sehen den Klimawandel als größte Bedrohung der Gesellschaft. 61 Prozent gaben bei einer Befragung, die das Market-Institut im Auftrag der Allianz Österreich durchgeführt hat, an, dass sie die Erderwärmung als höchstes Risiko einschätzen.

Bei den Geschlechtern haben klar die Frauen ein größeres Bewusstsein für Klimaschutz. 63 Prozent der weiblichen Befragten sahen die Erderwärmung auch als größte Gefahr, bei den Männern waren es 59 Prozent. Tatsächlich persönlich betroffen vom Klimawandel fühlten sich aber nur 39 Prozent.

Insgesamt sahen die Befragten den Kampf gegen die Erderwärmung extrem pessimistisch. Nur etwas mehr als einer von zehn Österreichern hielt etwa die Erreichung des Klimaziels von einer Erwärmung unter zwei Grad noch für realistisch. Besonders gering war dieser Wert bei den über 30-Jährigen.

Dem angegebenen institutionellen Versagen werden aber zum großen Teil keine persönlichen Aktivitäten entgegengesetzt. Nicht einmal jeder Zweite (45 Prozent) glaubte, persönlich groß zu den Klimaschutzzielen beitragen zu können. Bei der Jugend, die mit der „Fridays for Future“-Bewegung den Klimaschutz auf die Straße gebracht hat, lag dieser Wert sogar nur bei 42 Prozent. Die bestimmende Gefühle sind Angst, Traurigkeit und Wut. Hier ortete Beutelmeyer ein „Floriani-Klima-Prinzip“. (orf)

Dass gerade bei den „Fridays for Future Jugendlichen“ erstaunt mich das, sollten diese doch als Vorbild gelten und deutlich höhere Bereitschaft vorhanden sein. Oder bröckelt da die Fassade und vielen geht’s nur ums „Schulschwänzen“?

Schnellkoch_Bob

Da muss man wirklich genau hinlesen, um den Hund zu erkennen: Die Umfrageteilnehmer wurden nicht gefragt, ob sie persönlich versuchen würden, möglichst klimaneutral zu leben -- da wäre der Prozentsatz unter Klima-Aktivisten sehr viel höher --, sondern, wie viel Einfluss ihre persönlichen Beiträge hätten. Und von Flügen, Kreuzfahrten und anderen Unvernünftigkeiten mal abgesehen ist unser persönlicher Impact tatsächlich begrenzt, weil wir vieles nicht direkt beeinflussen können. Die Aussage, dass "keine persönlichen Aktivitäten entgegengesetzt" werden, ist also schlichtweg unseriös und falsch. Zum einen, weil das nicht aus der Frage geschlossen werden kann, und zum anderen, weil sie ja offensichtlich schon etwas persönlich tun, nämlich auf die Straße zu gehen und wirksamen Klimaschutz von Politik und Wirtschaft einfordern.