Forum - Todesdrama am Großglockner

 
moga67

Die 33-Jährige Frau erfror rund 50 Meter unterhalb des Gipfel.
Wie ihr Partner sie zurücklassen konnte, ist mir unverständlich.

Ich versteh aber auch nicht, warum die beiden Bergsteiger nicht wie andere Alpinisten einfach umgekehrt sind.

Katerchen

moga67, ihr Partner hatte sie zurückgelassen um Hilfe anzufordern. Er konnte erst bei der Erzherzog Johann Hütte die Rettung informieren. Eine Umkehr war lt. Bergretter an dieser Stelle nicht möglich gewesen, es gab dort nur ein „vorwärts“ um dann auf den anderen Seite vom Gipfel abzusteigen.

Ich kenne den Glockner und über die normalen Routen über die Grate ist normalerweise überall eine Umkehr möglich sofern man richtig ausgerüstet ist. Aber aus der Ferne das zu beurteilen, gerade bei winterlichen Verhältnissen, ist schwer möglich.

Nach Auskunft der Bergretter waren sie konditionell und technisch überfordert und kamen um Mitternacht nicht mehr weiter. Unverständlich warum die Beiden nicht weit vorher umgekehrt sind als das „Zeitfenster“ vorbei war.

Billie-Blue

Nach allem, was ich gelesen habe, wären sie wahrscheinlich dann beide erfroren und so gab es die Chance, Hilfe zu holen. Angeblich kann man da nicht umkehren.

Mir ist es generell unverständlich, dass sich  viele Kletterer und Bergsteiger so unnötig in Lebensgefahr bringen. Es stürzen ja auch erfahrene Alpinisten bei besten Wetterverhältnissen ab etc. Ein Moment der Unachtsamkeit, ein kleiner Schwindel und man ist weg.

Ich rede da niemandem drein. Jeder soll machen wie er oder sie möchte. 

Katerchen

Billie-Blue, ich bin selbst ein Bergsteiger und habe viele, zum Teil extreme, Touren gemacht. Als guter Bergsteiger weiß man die Gefahr einzuschätzen und handelt entsprechend. Man kann auch bei anderen, harmlosen Sachen ums Leben kommen. Ein früherer Kletterkamerad kam bei einem simplen Autounfall ums Leben, er war einer der weltbesten Kletterer.

Und ein guter Bergsteiger hat erst dann den Gipfel bezwungen wenn er wieder heil unten ankommt.

Nach den Berichten was ich gelesen habe glaube ich nicht, dass es gute „Bergsteiger“ waren, eher Menschen, die mal eine spektakuläre Tour machen wollten. Eine Winterbesteigung auf den Glockner ist eine schwere hochalpine Tour mit extremen Wetterverhältnissen, die auch gute Kletterer nicht so ohne weiteres im Winter unternehmen. Die Beiden hätten schon am Nachmittag umkehren müssen und erst gar nicht bis in diese Höhe aufsteigen dürfen. Man sollte sein technisches Können und seine Leistung einschätzen können.

Auch gut möglich, dass es eine „Tiktok-Tour“ war.

Limone

Ich habe das gestern gelesen und verstehe ich verstehe es auch nicht. Wieso hat der Bergsteiger nicht beim Gipfel um Hilfe gerufen, denn dort ist ein Empfang und sein Akku nicht leer war?

moga67

Der Mann hat die Tour geplant und war der Führer bei dieser Tour. Er hätte schon frühzeitig aufgeben müssen, als er sah, dass die Frau konditionell nicht mithalten kann.

Ein erfahrener Glockner Bergführer sagt dazu: Bei diesen Verhältnissen und nach einer so langen Tour mitten in der Nacht noch über den Gipfel in Richtung Tal zu gehen, ist Wahnsinn. 

100-prozentige Sicherheit gibt es nie und es kann immer etwas passieren aber dann alleine am Berg zugelassen werden, ist schon furchtbar auch wenn der Mann Hilfe holen wollte. Die hätte er vorher schon annehmen sollen als Stunden vor der Katastrophe durch eine Aktion von Polizei und Bergrettung Nachschau gehalten wurde.Da war aber keine Notlage zu erkennen.

Katerchen

Für mich waren das keine Bergsteiger sondern Menschen die einfach ein Abenteuer gesucht haben und von der Bergwelt kaum eine Ahnung hatten. Ist schlimm ausgegangen.

Billie-Blue

Sehr komisch, dass Hilfe Stunden vorher nicht angenommen wurde.

Mir war die letzten Tage schon bei Minus 2 Grad und eiskaltem Wind beim Hundespaziergang schrecklich kalt und bin jedes Mal bald umgekehrt.

Niemals würde ich bei dieser Kälte da oben am Berg sein wollen. Ein entsetzlicher Gedanke. Dass man das freiwillig macht, ist für mich weit  jenseits meiner Vorstellungskraft.

Ob der Mann rechtliche Konsequenzen zu erwarten hat?