In der norwegischen Bevölkerung schwindet die Akzeptanz der Walfängerei – und die Lust am Walfleisch. Das soll nun an Hunde verfüttert worden sein.

Nach Angaben von WDC (Walschutzorganisation Whale and Dolphin Conservation) haben norwegische Walfänger allein in diesem Jahr fast 600 Zwergwale getötet. Doch offenbar schwächelt die Nachfrage. Wie WDC berichtet, hat Hopen Fisk, ein Fischereiunternehmen mit Sitz auf den Lofoten, im August sechs Tonnen Walfleisch an ein Tourismusunternehmen verkauft.

Walfleisch wird auch auf hoher See entsorgt - "Während die Welt verzweifelt darüber berät, wie das Artensterben und der Klimakollaps verhindert werden können," kommentiert Astrid Fuchs, Kampagnenleiterin bei WDC, "erlaubt Norwegen die Schlachtung von Walen für Hundefutter." Dass das Fleisch teilweise sogar einfach weggeschmissen werde, setze diesem Irrsinn die Krone auf.

"Seit Jahren versucht die norwegische Regierung, den Walfang profitabel zu machen, indem sie Subventionen für seine Förderung gewährt", sagt Siri Martinsen, Tierärztin bei Norwegens größter Tierschutzorganisation NOAH. "Dass Zwergwale als Hundefutter enden, zeigt das Scheitern dieser Strategie".

Die Internationale Walfangkommission hatte schon 1986 ein weltweites Verbot für den kommerziellen Walfang verhängt. Norwegen weigert sich jedoch, das Verbot anzuerkennen und hat seit 1997 – zu kommerziellen Zwecken – mehr als 14.000 Zwergwale getötet. Allein am 12. September 2021 töteten Walfänger bei den Färöer-Inseln mehr als 1400 Weißseiten-Delfine. Bilder des Gemetzels sorgten weltweit für Empörung. (geo.de)

Und das in einem Land in Europa wo man annehmen dürfte, dass sie weitgehend zivilisiert sind. Wo bleibt da die europäische Politik, wo der Aufschrei und gegebenenfalls Sanktionen? Alles nur Heuchelei.