Am Gelände der Erstaufnahmestelle Thalham in St. Georgen im Attergau in Oberösterreich wurden am Samstag die Aufbauarbeiten für die geplanten Flüchtlingszelte begonnen. Bis zu 100 zusätzliche Asylwerber - ausschließlich Männer - sollen darin untergebracht werden. Die Sorge darüber in der Gemeinde ist groß, die Kommunalpolitik überlegt nun Protestaktionen. Zuvor hatten bereits Tirol und Vorarlberg verlautbart, keine Zelte aufstellen zu wollen.
Bericht Krone
Obwohl Quartiere leer stehen, werden nun in Thalham, einem Ortsteil von St. Georgen im Attergau, erste Flüchtlingszelte errichtet. Das Problem: Die Länder legen sich quer und erfüllen ihre Quote nicht.
Gerade einmal etwas mehr als 4400 Einwohner hat die oberösterreichische Gemeinde St. Georgen im Attergau. Ein Ortsteil ist Thalham. Dort werden nun die ersten Zelte für Flüchtlinge errichtet. Weitere Zeltstädte werden in Villach und einem weiteren Ort in Kärnten folgen, ebenso wie in Tirol und Vorarlberg. Die Situation ist prekär.
„Wir haben etwa 5600 Personen von 8000, die bereits in Länderbetreuung sein sollten, die aber nicht übernommen werden“, erklärt der Pressesprecher der BBU (Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen) Thomas Fussenegger gegenüber dem eXXpress.
eXXpress macht auf leere Quartiere aufmerksam – BBU erstaunt
Darauf angesprochen, dass der eXXpress von freien Quartieren, zum Beispiel in der Steiermark, erfahren hat, erklärt Fussenegger etwas erstaunt: „Uns sagen sie, dass sie nicht ausreichend Kapazitäten haben. Wir können sie ja nicht zwingen. Nur Wien und das Burgenland erfüllen ihre Quoten“, so der Pressesprecher.
Das Problem der BBU: Alle ihre 27 Quartiere sind bis unters Dach voll. Es gibt nicht ein einziges freies Bett. Die Alternative wäre nur die Obdachlosigkeit der Flüchtlinge, aber damit würde die Situation wohl gänzlich außer Kontrolle geraten. Darum hat man sich nun für die Zeltstädte entschieden.
bericht vom exxpress
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