Das Osterfest hat kein fixes Datum, sondern Regeln, nach denen sich der Termin errechnen lässt. Der Historiker Christian Gastgeber hat nun ein Dokument gefunden, das erklärt, warum sich in der Westkirche ab 532 n. Chr. ein ägyptisches Berechnungsmodell für Ostern durchsetzte.

Ostern war im Mittelalter Fixpunkt und Problem im Kalender. Dies ging sogar so weit, dass in benachbarten Gegenden zu unterschiedlichen Zeitpunkten Ostern gefeiert wurde, je nach lokalem Berechnungsmodell. Im Auftrag Roms sollte der Gelehrte Dionysius Exiguus im sechsten Jahrhundert eine einheitliche Lösung finden. Dafür wandte er sich an die damals führenden alexandrinischen Gelehrten in Ägypten, die ihm Material lieferten.

Bis vor kurzem war zwar bekannt, dass der Gelehrte das Material übernahm und die Osterberechnung damit vereinfachte, aber nicht, wie dies aussah. Bis Christian Gastgeber ein Fund gelang: ein handschriftlich in Griechisch verfasstes Dokument, das neben einer Ostertermintabelle auch noch weitere Informationen zu Berechnungsmethoden enthielt.

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