Diese Ereignisse sind mir noch sehr gut in Erinnerung, als wäre es erst vor ein paar Jahren passiert. Die Montagsdemonstrationen (Friedliche Revolution) in Leipzig schwabten auf andere Städte über und beschleunigten die Vorgänge. Die damaligen Ereignisse haben sich überschlagen.
Forum - 19.8.1989: Flüchtlingswelle in den Westen
Dieser August 1989 war ein sehr verregneter Monat. Die Flüchtlinge sind ja praktisch nur mit den Sachen, die sie am Körper getragen haben, geflüchtet. In Wien war ein großer Aufruf der Caritas Kinderbeleidung zu spenden, denn Erwachsenenkleidung war genug vorhanden. Ich bin damals mit meinen beiden Kindern in den 5. Bezirk zur Sammelstelle gefahren, war ziemlich was los.
Die Bilder sind mir auch noch gut in Erinnerung. Das war dann der Anfang vom Mauerfall. Damals waren die Ungarn mir sympathisch, es war etwas mutig von ihnen, die Grenze zu öffnen. Aber Gorbatschow hatte es stillschweigend geduldet und die DDR konnte nichts dagegen machen, außer auch die Grenzen zu Ungarn zu schließen.
Daran kann ich mich nicht mehr erinnern. Nur an den Mauerfall, da gab es schon viele bewegende Bilder.
Mehr als 500 DDR-Bürger entkamen über die ungarische Grenze nach Österreich. Die Flucht war möglich geworden, da wegen einer Friedensdemonstration der Pan-Europa-Bewegung ein normalerweise gesperrter Grenzübergang für drei Stunden geöffnet wurde. DDR-Bürger, die in einem Zeltlager im ungarischen Sopron auf eine Möglichkeit zur Flucht warteten, hatten von der inoffiziellen Grenzöffnung erfahren. Männer und Frauen mit ihren Kindern auf dem Arm stießen das noch nicht völlig geöffnete Tor zu Österreich auf.
Die ungarischen Zöllner, die zur Passkontrolle eingeteilt waren, konnten und wollten die Massenflucht nicht verhindern. Ungarn hatte bereits seit Mai 1989 seine Grenzkontrollen verringert und Sicherungsanlagen abgebaut.