Danke Billie-Blue für die interessante Erläuterung!
Ich muss mal in meiner Verwandtschaft nachfragen, ob sich noch jemand daran erinnern kann
Danke Billie-Blue für die interessante Erläuterung!
Ich muss mal in meiner Verwandtschaft nachfragen, ob sich noch jemand daran erinnern kann
Davon habe ich noch nie gehört. Früher hatte man die Schuhe, der Älteren getragen, da hat man meistens keine neuen bekommen.
Limone, es betraf auch eher die gehobeneren Schuhgeschäfte, also sind wohl die Wohlhabenderen zu Schaden gekommen, ausgenommen der VerkäuferInnen, die wohl am ärgsten der Strahlung ausgesetzt waren. Stimmt, früher waren Schuhe verhältnismäßig teuer und deshalb wurden sie weitergegeben.
Als Kind hab ich meine Schuhe noch vom Schuster in unserem Ort bekommen und der hatte mit Sicherheit kein Röntgengerät. Da gab es eine Schablone um die Größe zu eruieren.
Übrigens diesem ganz besonderen Duft in der Schusterei, hab ich noch immer in der Nase!
Sehr interessant, was ihr hier schreibt! Ich wusste das nicht!
Danke, Billie-Blue, für Deinen interessanten Text. Schon dafür hat es sich gelohnt, dieses Thema hier einzustellen 👍
Ich war mir nicht mehr ganz sicher und habe nun bei meiner Mutter nachgefragt. Auch ich war als Kleinkind - glücklicherweise nur einmal - in den "Genuss" dieses Geräts gekommen. Bei uns in der Kleinstadt gabs das Pedoskop in einem Schuhgeschäft in der Kinderschuhabteilung und keiner dachte sich was dabei, Anfang der 70er Jahre.
Man hat natürlich schon gewusst, dass Röntgenstrahlung gefährlich ist. Diese Fluoroskope, in Europa Pedoskop genannt kamen 1920 in den USA und in Europa zu Tausenden auf den Markt und eroberten den gehobenen Schuhhandel und vor allem das Publikum.
Obwohl Gesundheitsämter warnten, da man schon um die Gefährlichkeit wusste, wurden die Geräte trotzdem erlaubt!
Man appelierte an die Angst der Menschen vor irreparablen Fußschäden durch zu enges Schuhwerk. Findige Experten priesen die Geräte als Garant für Fußgesundheit. Besonders für Kinder wurde das Gerät beworben.
Für die Kinder ein Highlight, der fade Schuheinkauf wurde zum science fiction Erlebnis. Jugendliche machten sich daraus einen Freizeitspaß und standen vor den Geräten Schlange.
Das Pedoskop hatte drei Sichtfenster, damit Verkäufer, Kind und Mutter gleichzeitig einen Blick auf das Schuhwerk samt durchleuchteten Kinderfüßen werfen konnten und sich die Strahlung so an alle Schaulustigen gleichmäßig verteilte.
Die Strahlenbelastung durch ein Pedoskop betrug das 20 Fache einer modernen Thorax Aufnahme. Langjährige Schuhverkäufer waren besonders gefährdet, Krebs zu entwickeln.
In den USA wurden Fluoroskope in den 1950ern verboten, bei uns erst Anfang der 1970er Jahre. In der Schweiz stand angeblich noch 1989 eines in einem Schuhgeschäft.
Meine Mutter hatte mir auch davon erzählt.
Interessant, dass etwas beworben wurde, indem mit Ängsten gespielt wurde, obwohl man wusste, wie schädlich es ist. Die Normalbevölkerung hat sich darauf verlassen, es ist damals wie heute, man muss sein eigenes Hirn einschalten.