Forum - Heimliche Einkäufe

 
Zwiebel

Der 9-jährige Sohn einer Freundin sammelt Karten von "Lego Ninyago".

Diese Karten kann man in der Trafik kaufen. Es gibt wohl verschiedene Pakete; das "Grundpaket" kostet 1 Euro und enthält 5 Karten. Dann gibt es noch Pakete mit "cooleren" Karten, die Kosten dann mehr.

Letztens war ihr Sohn (wie es öfter vorkommt) an drei Nachmittagen für ein paar Stunden allein zu Hause. Es hat sich herausgestellt, dass er in dieser Zeit heimlich etwa 2 Kilogramm (!) solcher Karten gekauft hat. Er hat dafür sein ganzes Geld ausgegeben, ca. 150 Euro.

Nach Gesprächen mit dem Kind hat sich gerausgestellt, dass er alle Karten in ein und derselben Trafik gekauft hat.

Mich hat fast der Schlag getroffen, als ich das gehört habe. Meine Freundin sieht es gelassener, da es ja sein Geld sei und er niemandem geschadet und auch gegen kein Gesetz verstoßen habe.

Wie seht ihr das?

Sehr ihr Handlungs- / Gesprächsbedarf und wenn ja, inwiefern? 

Monika1

Eigentlich sehe ich da keinen Handlungsbedarf, denn das Geld gehört dem Kind und es darf es verwenden wofür es will. Erst wenn fremdes Geld, sprich die Börse der Eltern angegriffen würde, könnte ich mir vorstellen schärfer zu reagieren. Jetzt würde ich mich mal ganz gemütlich mit dem Jungen hinsetzen und Interesse an diesen Karten zeigen. Dabei könnte man so ganz nebenbei erwähnen, dass es gut wäre, wenn er sich vorher mit den Eltern abspricht. Doch nochmal: es ist/war sein eigenes Geld über das er verfügen konnte und ich finde die Mutter super.

michi2212

WEnn es sein eigenes Geld ist, kann er sich natürlich kaufen , was er möchte. Einige solche Päckchen finde ich vollkommen in Ordung, aber 150 Euro auf einmal ausgeben ?

hobbykoch

Grundsätzlich sehe ich es auch so, dass es das Geld des Buben ist und er darüber verfügen kann. Ich würde trotzdem mit dem Kind sprechen und die Sache hinterfragen und so wie Monika1 schreibt, Interesse zeigen.

Das Verhalten des Verkäufers in der Trafik finde ich allerdings auch fragwürdig (wenn es immer der oder die gleiche war). In unserer Nachbarschaft gibt es ein kleines Lebensmittelgeschäft. Die Verkäuferinnen verkaufen natürlich auch Süßigkeiten, Knabbereien und diverse "Sammelpickerl" an Kinder, die ohne Eltern einkaufen kommen. Aber sie sind so verantwortungsbewusst, dass sie den Kindern ab einer gewissen Menge oder Betrag nichts mehr verkaufen bzw. ihnen sagen, dass sie sich mit den Eltern absprechen sollen.

Goldioma

Ich habe vor zig Jahren ein Spielwarengeschäft geleitet. Die Verkäufer hatten von mir die Anweisunf nur Spielwaren bis damals 50 S an Kinder zu verkaufen. Die Eltern haben sich zig mal dafür bei mir bedankt. Ich fand den Betrag damals vertretbar, obwohl er auch schon sehr hoch war. Eigenes Geld hin, eigenes Geld her. Kinder müssen schon sehr früh lernen, dass man ohne sparen zu nichts kommt. Mein Sohn hat mit 8 Jahren auch einmal 500 S aus meiner Geldtasche genommem und wollte damit Süßigkeiten für die neue Schulklasse kaufen um als Neuzukömmling sich beliebt zuz machen. Die Lebensmittelverkäuferin hat ihm das Geld abgenommen und mich verständigt. Ich war da sehr dankbar. So selbstverständlich war das auch damals nicht, da ich erst ganz kurz in der Stadt wohnte und die Verkäuferin sehr umständlich an meine Adresse kam. Es gibt also schon mitdenkendes Verkaufspersonal.

hexy235

Heimlich hätte er es nicht tun sollen, auch wenn es sein Geld ist

Silviatempelmayr

Ich würde auch zuerst mit dem Kind mal in Ruhe sprechen und auch mit dem trafikanten.

Melaniep

Es ist sein Geld ja, aber offensichtlich kann er noch nicht damit ungehen. Ich würde mit ihm sprechen und eventuell nicht das ganze Geld in der Brieftasche lassen. Unser Sohn (7,5) bekommt Taschengeld und immer wieder Geld von rundherum. In der Brieftasche hat er maximal 50€ un der Rest wandert aufs Konto. 

Die Trafikantin trifft mMn keine Schuld

Zwiebel

Genau das war auch mein Argument. Geringfügige alterstypische Alltagsgeschäfte? Aber meine Freundin macht sich da keine Gedanken.