Forum - Junge wollen nur noch 30 Stunden arbeiten

 
Silviatempelmayr

Hab da gerade einen Artikel darüber gelesen und da hab ich mir gedacht, ist das die allgemeine Arbeitsmoral oder werden da wieder nur ein paar zitiert. Weniger Arbeit bedeutet dann für mich auch weniger Lohn oder wie seht ihr das? Wenn ich jetzt mehr Freizeit habe, habe ich auch mehr Zeit um Geld auszugeben. Kommt man da schon noch mit dem Geld aus?

Billie-Blue

Also ich kenne persönlich keinen einzigen Teenager, der AMS gehen will. Keine Ahnung, wen ihr da so kennt. In unserem Umfeld sind jungen Leute, die teilweise grad maturiert haben oder in Ausbildung sind und sich große Sorgen um ihre Zukunft machen. Weil sie eben nicht am AMS landen wollen.

Silviatempelmayr, es soll Leute geben, die mit ihrer Freizeit mehr anzufangen wissen, als Geld auszugeben.

Pesu07

"Unsolidarisch, illoyal, selbstsüchtig, wollen viel Freizeit und keine Verantwortung" - so die Meinung vieler (älterer?) Menschen über unsere jungen Erwachsenen. Stimmt das? Meine Meinung - NEIN!!
Ihre Arbeitsauffassung/-einstellung mag zwar mit der der älteren nicht übereinstimmen (keine Überstunden Ende nie, unbedingt Führungskraft sein ist nicht mehr - Statussymbol), junge Männer gehen in Karenz (GsD!), nehmen zB ihre Vaterrolle ernster als es ihre Väter taten ...
In der jetzigen Führungspositionen sind meist ältere weiße Herren, die noch mit einer anderen Einstellung groß geworden sind.
Die jungen Menschen, die ich kenne, arbeiten Vollzeit (tlw. mit viel Überstunden) oder studieren oder lernen noch. Also, keiner ist beim AMS.

moga67

Ich kenne keinen Teenager der AMS "arbeiten" geht.
Definitiv sind unsere "Jungen" nicht mehr gewillt, Leistung für einen Pappenstiel zu erbringen und unter dem Leistungsdruck zu arbeiten - zu uns heißt es dann: "Warum ward ihr den so blöd"! ( und man sieht, es geht plötzlich auch anders!)

DIELiz

eine liebe Freundin arbeitet dem AMS zu: Soll heissen, 1 Gruppe betrifft das Coaching von Langzeit Arbeitslosen bis MAXIMAL 21 Jahren. Überwiegend junge  Männer

die bekommen nicht einmal eine Bewerbung zusammen - weil's ned wollen oder können? Termine mit dem Coach werden nicht eingehalten, jegliche Mitarbeit zur  Arbeitsaufnahme wird verwehrt. Natürlich sind das die Härtefälle die in diesem Langzeitkurs zusammengefasst wurden.  Doch ...

auch wir sind durch Fussball/Sport mit anderen jungen Menschen zusammen gekommen als im normalen Leben. Auch wir haben dort ganz anders erfahren müssen.

Pesu07

Ja DIELiz, diese Gruppe an Unwilligen gibt es leider auch. Nur mich nervt immer die Verallgemeinerung - man wirft oft gerne alle in einen Topf - und das passt nicht!

Billie-Blue

Natürlich gibt es eine soziale Schicht, die weder in der Schule noch später etwas macht. Da können Lehrer - vor allem aus Wien - einiges erzählen. Aber da bist du machtlos. Kommen aus kriminellen bzw. Rotlicht Elternhaus, wo die Lehrer froh sind, wenn sie heile davonkommen. Die werden im späteren Leben ohne Abschluss sicher beim AMS landen. Das ist aber eine spezielle Gruppe und hat nichts mit herkömmlichen Arbeitslosen zu tun. Ich sag einmal, ein psychisch normaler Mensch schämt sich, zum AMS gehen zu müssen. Ein Verwandter arbeitet sogar direkt an der Front beim AMS, der kennt solche Leute. Die Mehrheit der Arbeitslosen will arbeiten und kann man nicht in einen Topf werfen.

Meine Familie ist zum Glück nicht betroffen und auch nicht gefährdet, einmal in so eine Situation zu kommen, bei den Kindern weiß es keiner. Da muss man  bei der Berufswahl aufpassen, so gut es geht. Wäre ich einer der Arbeitslosen, ich würde sicher nicht zwangsweise umziehen, wegen einem Job. Nur wenn es mir passt. Denn das ist wirklich Freiheitsberaubung.

Dosch

Dass es immer Leute (egal welchen Alters) geben wird und auch früher gab, die nicht zu viel arbeiten wollen stimmt schon. Ich glaube aber nicht, dass sie in der Überzahl sind. 

Martina1988

Ich kenne (leider) auch in meiner Altersgruppe Personen, die sich von Arbeitslosengeld zu Arbeitslosengeld arbeiten. Aber auch die Workaholics, die nichts lieber tun. Mir ist eine Balance von Arbeit und Freiheit sehr wichtig. 

Limone

Früher hatte man noch die 40 Stunden Woche. Und die Jungen wollen nur 30 Stunden arbeiten, denen schadet es nicht wenn sie auch mehr arbeiten. Wenn Sie mehr Freizeit hätten dann fällt denen auch mehr Blödsinn ein. Ich kenne auch Arbeitslose, die nie arbeiten und doch schon seit Jahren Arbeitslose oder Sozialgeld bekommen. 

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