Forum - Muttersprache geht verloren

 
Pesu07

Es hat jeder selber in der Hand, die jetzt gebräuchlichen englischen Ausdrücke zu verwenden oder den deutschen Begriff. Die Sprache lebt, neue Wörter kommen und gehen und einige bleiben.

 

Zuletzt bearbeitet von Pesu07 am 13.04.2021 um 17:46 Uhr

Raggiodisole

ich hatte einen Kollegen, bei dem durften die Schüler nichteinmal das Wort "okay" verwenden ... halt schon a bissal extrem, weil die Zeiten ändern sich halt und demzufolge auch die Sprache , vor allem die der Jugend ... und die werden dann auch mal älter ... und so weiter und so weiter *ggg*

ich selber bin zwar auch nicht so der Freund von übermäßigem Gebrauch von Anglizismen, aber fast noch mehr stört mich "Gemma Billa, Bruda" ... "Ich hab Rücken" . "das Einzigste" ... "leckerschmecker" und "Kommst mit mir auf 'nen Käffchen?" und viele andere Verumglimpfungen unserer deutschen Sprache

sowas tut mir richtig weh!

Skalar

Ich mache mir viel mehr Gedanken darüber, was den Kindern im Home Schooling verloren geht ... Da sind korrekter Sprachgebrauch und eine gewisse Wortgewandtheit nur ein Bruchteil des Ganzen.

Ich verwende auch Anglizismen. Home Schooling klingt irgendwie netter als das "Distanzlernen" der Behördensprache. Distanz klingt kalt und steht für mich im Widerspruch zum Lernen.

Thanya

Sprache hat sich immer schon verändert und es wurden immer schon Begriffe "eingedeutscht"..

Sei es der Gourmet im Restaurant vis-à-vis oder auch das Portemonnaie mit dem man bezahlt. Viele alte eingedeutschte Worte werden sogar eher als "noble Begriffe" wahrgenommen. Ob nun "cool" oder "leiwand" besser ist, ist auch Ansichtssache, darüber könnten wir wohl eine Debatte führen. Ich möchte das Thema aber sicher nicht bagatellisieren! ;-)

Charme ist de facto auch ein Fremdwort, wird aber nicht per se so wahrgenommen.

Es ist sicher legitim sich darüber Gedanken zu machen, ich finde es nur prekär, wenn man nur die jugendlichen neuen Wörter betrachtet und lange präsente vergisst.

Billie-Blue

Thanya, das erinnert mich daran, dass meine Großelterngeneration viele französische Begriffe verwendet hat, wie etwa Trottoire, das heute keiner mehr verwendet. Toilette und andere Begriffe haben sich in die deutsche Sprache integriert.

sssumsi

@Thanya, ein wirklich guter Kommentar. Die Beispiele ließen sich noch zahlreich erweitern. Vieler dieser Wörter kommen aus einer Zeit wo es nobel war französisch zu sprechen. Ich finde die Entwicklung der Sprache auch gut, aber ich finde es schade, dass die Vielvalt verloren geht. Gerade was Speisen betrifft: es ist alles nur noch lecker. Dabei gibt es viele andere Wörter mit denen man ausdrucken kann, wenn man von einem Gericht begeistert ist.

soccerboy

Sehr geehrte/r Katerchen,

hatten ja schon mal in anderem Zusammenhang eine kleine Kommunikation über dieses Thema Ihrer obigen Ausführung stimme ich teilweise zu: der aktuelle Wandel von Kultur & Sprache, besonders der hin zu Anglizismen, liegt aus meiner Sicht hauptsächlich in der Globalisierung begründet. Besonders die Bereiche Wirtschaft & Technik treiben dieses "Phänomen" natürlich in einem Tempo voran, welches viele erschreckt.

Mir ist es aber grundsätzlich zu einfach, immer die berüchtigten "anderen" für etwas verantwortlich zu machen. In Ihrem Beispiel die "Leute mit Vorbildcharakter" (Wer soll das auch sein?) oder die gern genommenen "renommierten Medien". Wir ALLE haben Einfluss darauf, wie wir (in Sprache und Text!) kommunizieren oder auch in anderen Bereichen "unsere" Identität wahren. Wie ja auch oben schon teilweise erwähnt...

Zuletzt bearbeitet von soccerboy am 05.10.2021 um 18:59 Uhr

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