Der Mensch ist ein sinnsuchendes Wesen. Es fällt uns schwer, Zufälle als das zu sehen, was sie sind - lieber als abstrakte Virusmutationen ist uns ein konkreter Feind, ob das jetzt die USA, China, die Globalisierung, die Umweltverschmutzung oder sonstige böse Mächte sind.
Wir haben saumäßig Pech gehabt, waren schlecht vorbereitet und miserabel vernetzt (als die ersten Nachrichten aus Wuhan kamen, hat uns das nicht mehr tangiert als der berühmte "Sack Reis" in China, und auch als Norditalien schwer betroffen war, haben wir noch in der Illusion gelebt, dass uns das nichts angeht).
Zum Wunsch, in die Zeit vor der Globalisierung zurückzukehren, habe ich folgendes gelesen: Wenn wir sicher vor globalen Seuchen sein möchten, dann würde es nicht einmal reichen, ins Mittelalter zurückzukehren (auch da hat sich die Pest gut verbreitet), sondern wir müssten in die Steinzeit reisen und als komplett getrennte Stämme leben. Das will niemand.
Zu Bill Gates gibt es eine Erklärung: Er hat vor Jahren in einer Präsentation gewarnt, dass ein derartiges Virus eine große Gefahr darstellt. Das heißt aber natürlich nicht, dass er es hergestellt hat oder das auch nur im geringsten will. Seine Empfehlung war ähnlich wie viele Stimmen hier im Forum: bessere Gesundheitssysteme, bessere Vorwarnung und bessere internationale Zusammenarbeit.
Diese oder andere Verschwörungstheorien sind mir noch nicht untergekommen. Habe jedoch auch noch nicht besonders viel über Coronavirus gegoogelt, sondern verlasse mich, was der ORF bzw. unsere Regierung und mitteilt.