Forum - Wer macht denn so was?

Katerchen, nicht wirklich dein Ernst diese Frage an mich? Was denkst du über mich?

Ullis, du verurteilst keine Menschen deren Hintergründe du nicht kennst. Das klingt so, als wenn du die Verteidigerin der Täterin wärst. Deswegen meine Frage/Vorwurf.

Bei einer Tat wo eine Mutter oder ein anderer Mensch versucht ein Kleinkind umzubringen gibt es für mich keine „mildernde“ Umstände. Und da verurteile ich diese Person, ganz gleich ob fehlende „Nestwärme“ bei der Mutter gefehlt hat oder nicht. Und meine Grundeinstellung ist immer der Schutz für die Opfer als der „Schutz“ der Täter. Und man erlebt leider viel zu oft, dass bei Gerichtsverhandlungen die Täter mehr Aufmerksamkeit bekommen als das Opfer.

Katerchen, meine Gedanken gehen noch weiter, ich denke an die armen Frauen, die vergewaltigt worden sind, die in großer Not teilweise alleine damit klar kommen müssen? 
Ich höre durch meine Arbeit immer mal wieder von solchen Fällen, solche Frauen kann ich doch nicht verurteilen!

Ich kenne jemanden, der mit straffällig gewordenen Jugendlichen und Männern arbeitet. Mit Personen, denen Haft droht, oder die auf Bewährung entlassen werden. Er hilft bei der Resozialisation. In engem Austausch mit dem Gericht.

Ziel ist, dass Haft nur als letztes Mittel gesehen wird, statt dessen wiedergutmachende Gerechtigkeit. Im Vordergrund steht eine Aussöhnung zwischen Tätern und Geschädigten. Rechte der Gefangenen sollen gestärkt werden usw.

In der Täterarbeit ist man der Meinung, dass niemand als Verbrecher geboren wird, sondern widrige Umstände ihn dazu machen. 

Wenn ich mit ihm über das Thema spreche, habe ich auch immer ein bisschen das Gefühl, dass er die Täter sehr stark in Schutz nimmt. Das bringt wahrscheinlcih der Beruf mit sich. Aber angeblich ist die Erfolgsquote hoch.

Neues zum Fall:

Es gebe "Anhaltspunkte für eine psychische Erkrankung der 40-jährigen Mutter", hieß es. Ermittelt wird wegen des Verdachts des versuchten Mordes aus niedrigen Beweggründen. Die Frau soll nach einem Bericht einer Zeitung noch drei weitere minderjährige Kinder und ein erwachsenes Kind haben und überfordert gewesen sein.

Sie ist vorläufig in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen worden.