Forum - Drama in Afghanistan

 
Maarja

Ich weiß echt nicht was ich sagen soll. Angesichts der Bilder die uns erreichen. Menschen die sich an Flugzeuge hängen. Da fehlen mir die Worte. 

AllBlacks

mir tut die bevölkerung leid, der großteil kann nicht flüchten (und wenn doch, sie müssen alles zurück lassen) und ist neuerlich dem terror und moralvorstellungen der taliban ausgesetzt.

ganz schlimm fand ich die erzählung einer frau, die vom überfall auf ihr dorf erzählte, bei dem alle männer getötet wurden und anschließen das dorf niedergebrannt wurde.

hobbykoch

Mir geht es gleich. Es fehlen die Worte zu diesem unglaublichen Leid. Man mag gar nicht daran denken, was in diesem Land passiert oder was aus diesem wunderschönen Land geworden ist. 

Pannonische

... und die ganze Welt schaut zu .

Pesu07

Ja, diese schrecklichen Berichte, Bilder und Reportagen habe ich in den letzt Tagen auch gesehen. Da fehlen einem die Worte und der Rest der Welt schaut scheinbar machtlos zu.

Pesu07

Ja, diese schrecklichen Berichte, Bilder und Reportagen habe ich in den letzt Tagen auch gesehen. Da fehlen einem die Worte und der Rest der Welt schaut scheinbar machtlos zu.

Goldioma

Ich kann mich noch erinnern, als in den 50iger Jahren wir mit gepackten Koffern gelebt hatten. Auf den Baustellen waren LKWs so prepariert, dass mit dem Einsatz einer fehlenden Schraube das Fahrzeug abfahr bereit war. Da hatten wir paar Österreicher und entsprechend mehr Deutschen Angst, dass es zu einem Krieg zwischen Russland und Afghanistan kommen könnte, da es hieß, die Russen wollen über den Einmarsch über Kundus an den indischen Ozean. Wir wären dann sofort über den Khyber-Pass nach Pakistan "abgehaut". Es kam Gott sei Dank damals nicht dazu. Für uns Europäer war es trotzdem auch nicht so wie bei uns. Aber es wäre zu lange, was man da alles erlebt hatte. Z.B. hackte der Nachbar seinem eigenen Sohn die Hand ab, weil er am Basar Weintrauben gestohlen hatte. 

Zuletzt bearbeitet von Goldioma am 17.08.2021 um 10:08 Uhr

Lara1

@Goldioma: wie stehst du eigentlich zu dieser nicht von vielen so geschätzten Willkommenskultur?

Mir tun die fortschrittlich denkenden Meschen in Afghanistan leid, nur sollten sich die Staaten, die bis jetzt dort Krieg geführt haben als verantwortlich betrachten. Auch diejenigen, die ihre Waffen verkauft haben.

Silviatempelmayr

Wenn jetzt in Österreich noch jemand meint er wird seiner Freiheit beraubt oder in seinem Wesen eingeschränkt, dann frage ich mich wie überheblich kann man nur sein. Mir tun die Menschen so Leid, aber wir können nicht allen helfen. Bei sowas bin ich ehrlich überfordert. Wenn ich die Bilder und Berichte sehe stehen mir Tränen in den Augen.

Goldioma

Liebe Lara1, wenn ich an die Zeit zurückdenke, als ich dort leben durfte, hatte ganz Afghanistan ungefähr soviel Einwohner als Kabul heute hat. Es war wie teilweise wie im Mittelalter. Keine asphhaltierten Strassen im ganzen Land-nur in kabul und dann vom Shahpalast zur Staatsmosche ausserhalb Kabuls, wo auch ein riesiges Stadion war. Und heute? Kabul hatte keine Hochhäuser und 1 Kino. Der Name war Pamir-Palast. Wir nannten es PLAMIR-Palst, weil man anfänglich die Stiege zur Empore vergessen hatte und deshalb die Eröffnung verschieben mußt, zu der der Shah eingeladen war und nicht rauf kam. 

Und dann gab es die gebildeten Afghanen, die in die internationalen Schulen gingen. Es gab da eine deutsche,englische und französische, die allerdings nur von Burschen besucht wurden. Für Mädchen hat man damals 1957 das erste Lyceum eröffnet. Die Mädchen, deren Eltern eine bessere Ausbildung für ihre Töchter wollten, habe diese bereits im Kindesalter zb. in Deutschland zur Schule und zum Studium geschickt. Geld hatten ja manche. 

Ich war die einzige junge Österreicherin damals in Kabul und ging in eine deutsche Privatschule. Wir Mädchen mußten nicht verschleiert gehen, aber in einer kurzen Hose hätten wir uns nie auf die Strasse getraut.  Es heißt ja, andere Länder andere Sitten. Wir habe es sehr getan. Anderseits sollen sich aber die zu uns kommenden "Flüchtlinge" auch unseren Lebensgewohnheiten möglichst anpassen. Sie sollen nach den Richtlinien ihrer Religion leben- aber so, dass sie uns nicht behelligen. Es ist bei uns sicher ein Problem ob es Sunniten oder Schiiten sind. 

Mein Vater kam damals mit einer österreichischen Baufirma ins Land. Die Bauvorhaben wurden dann nicht ausgeführt und mein Vater wechselte zum Staat und war für die Errichtung der gesamten Staatsbuchhaltung zuständig. Bis dahin gab es die nicht.

 

  • 1
  • 2