Craft Beer, die hopfige Bierwelle
Das Brauen von Craft Bier, ein neuer Trend aus Amerika, ist nun auch endgültig im deutschsprachigen Raum angekommen. Doch was ist das für ein Getränk? Und was sind die Unterschiede zu anderen Bieren?
Begriffserklärung und Herkunft
Craft Beer, wie es im Englischen genannt wird, bezeichnet ein handwerklich gebrautes alkoholisches Getränk, dass großen Wert auf ungewöhnliche Geschmacksrichtungen und qualitative Zutaten legt. Auch die Tradition der ursprünglichen „Microbreweries“ aus den USA wird wiederbelebt. Diese „Kleinbrauereien“ standen in den 80ern den Großkonzernen und Massenbrauereien als Gegenbewegung gegenüber.
Unterschiede zum herkömmlichen Gerstensaft
Die Unterschiede zwischen den beiden Getränken sind eigentlich nicht groß. Der wahre Knackpunkt liegt bei den Brauereien, denn diese sollen nicht auf kommerziellen Erfolg und Prestige abzielen, sondern mit Leidenschaft hinter ihren Produkten stehen.
Auch das Reinheitsgebot wird gerne abgewandelt, denn um außergewöhnliche Biere zu brauen, müssen verschiedene Zutaten, wie beispielsweise Kräuter, beigefügt werden, die laut dem Gebot eigentlich nicht hinzugefügt werden dürften. Daher gibt es bei den Geschmacksrichtungen keine Grenzen, alles darf ausprobiert werden.
Wer darf brauen?
Eigentlich darf es jeder brauen, denn genau darum geht es bei den handwerklich gebrauten Bieren. Jeder darf sein eigenes hopfiges Getränk entwickeln, und solange die Brauerei nicht auf kommerziellen Erfolg aus ist, sondern Kreativität großschreibt, gilt das Getränk auch als "Craft" Produkt.
Verschiedene Sorten in Österreich
Grundsätzlich könnte jedes Bier als Handwerksbier gelten, denn (fast) alles ist beim Brauen erlaubt und der Kreativität ist keine Grenze gesetzt. Einige bekannte Sorten sind beispielsweise:
- India Pale Ale (IPA)
- Altbier
- Bockbier
- Kellerbier
- Lagerbier
- Rauchbier
Hier einige Empfehlungen von österreichischen Brauereien und ihren Produkten:
Freistädter - Rotschopf
Brew Age - Affenkönig
Bevog - Hagger
Kiesbye`s - Waldbier Fichte
Interessante Fakten
Das Kreativbier kann man nun schon fast überall kaufen, sei es in normalen Lebensmittelgeschäften oder in speziellen Bier-Shops.
Kleiner Tipp: In den Shops darf man die Getränke meistens auch verkosten. Oft sind die Mitarbeiter Biersommeliers und können daher individuell auf den Geschmack der Kunden eingehen.
Und wie braut man es? Wie jedes andere Bier besteht es aus den Grundzutaten Wasser, Malz und Hopfen. Der Rest ist den Brauereien selbst überlassen, der Kreativität wird freien Lauf gelassen.
Tipps für die Verkostung
Damit sich die Aromen bei der Verkostung zur Gänze entfalten sollten:
- Spezielle Gläser verwendet werden. (Im Notfall sind aber auch bauchige Rotweingläser akzeptabel.)
- Die Temperatur des Getränks sollte nicht eiskalt sein, sondern bei 10° bis 14° C liegen.
Als Einstiegsbiere sind eher fruchtige Pale Ales oder helle Lagerbiere zu empfehlen, denn auch die Geschmacksnerven müssen sich erst langsam an die außergewöhnlichen Zusammenstellungen gewöhnen.
In Österreich ist vor allem das Bockbier sehr beliebt, während im englischsprachigen Raum eher das Pale Ale gewählt wird.
In Zukunft wird sich der Trend im deutschsprachigen Raum weiterhin verbreiten und sicherlich viele interessante Biersorten hervorbringen.
Bewertung: Ø 4,5 (4 Stimmen)
User Kommentare
Der Unterschied von „Craft-Beer“ und normalen Bier ist der, dass das Craft-Beer nicht dem Reinheitsgebot unterliegt. Da kann dann so ziemlich Alles reingeschüttet werden.
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Bei uns in der Gegend haben jetzt wieder etliche angefangen selbst Bier zu brauen, mal sehen vielleicht wirds wieder modern.
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Ein sehr interessanter Artikel, vor allem weil ich keinen Wein, sondern Bier trinke. Irgendwo habe ich noch ein altes Rezept meiner Oma die auch selbst Bier gemacht hatte, das werde ich jetzt wieder hervorkramen und durchlesen.
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Hast du das Bierrezept deiner Oma schon ausprobiert? Hat es funktioniert? Würde mich sehr interessieren!
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Nein habe ich nicht probiert da ich das Rezept noch nicht gefunden habe. Ich muß in meiner Verwandtschaft nachfragen ob es noch wer aufgeschrieben hat. Hoffentlich!
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Mich würde interessieren welchen Hopfen sie benutzte... hoffentlich hast du die Suche nicht aufgegeben!
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Bier selbst zu brauen ist gar nicht so einfach. Es ist eine Wissenschaft für sich, habe vor Jahren mal einen Braukurs mitgemacht. Das ist auf jeden Fall zu empfehlen bevor man Zeit und Material vernichtet.
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Ich dachte immer Craft Beer ist ein stärkeres Bier also hat mehr Alkohol. Sehr interessanter Artikel.
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Danke für den gut beschriebenen Artikel. Auch in meiner Nachbargemeinde gibt es jetzt eine Craftbierbrauerei. Hat mir gut geschmeckt
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Ja, da wird Bier zur Vertrauenssache, wenn das Reinheitsgebot nicht gilt. Die ersten Do ist yourself Sets hab ich vor einigen Jahren in Schweden gesehen
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