Grillen mit dem Dutch Oven
Das Grillen mit dem Dutch Oven entwickelt sich langsam aber sicher zum neuen Trend im Grillsport. Wir zeigen Ihnen worauf man beim Kochen mit dem Feuertopf achten sollte damit der köstliche Dutch Oven Geschmack auf Ihren Gaumen verzaubert.
Was ist ein Dutch Oven?
Einfach gesagt handelt es sich bei einem Dutch Oven um einen sehr massiven Topf aus Gusseisen, der mit einem Deckel ausgestattet ist. Das Besondere hierbei ist sicherlich die Art, wie der Topf erhitzt wird.
Früher wurde der Topf ganz einfach in die Glut gestellt und darin gekocht. Heute ist nicht mehr so oft ein Lagerfeuer verfügbar, sodass hierfür glühende Briketts unter den Topf und auf den Deckel gelegt werden. Dadurch kann sich die Hitze innerhalb des Topfes sehr gut verteilen.
Woher kommt der Dutch Oven?
Der Dutch Oven und dessen Fertigungstechnik stammen der Legende nach aus den Niederlanden. Aus diesem Grund werden auch die neueren Modelle so bezeichnet. Dutch heißt auf Deutsch Niederlande und Oven Ofen, sodass es sich um einenniederländischen Ofen oder Topf handelt.
Wie funktioniert ein Dutch Oven?
Die Funktionsweise des Dutch Ovens ist relativ simpel. Wie bereits kurz erwähnt, werden Kohle-Briketts auf den Deckel und unter den Ofen gelegt, sodass die Wärme ideal an das Gusseisen übertragen wird.
Idealerweise sollte die Hitze zum großen Teil von oben kommen. Denn das Gusseisen verteilt diese gleichmäßig auf den kompletten Topf. Dadurch werden die unterschiedlichen Speisen gleichmäßig gegart (durch Ober- und Unterhitze), ohne dass sie anbrennen.
Den Dutch Oven einbrennen - Inbetriebnahme
Das Einbrennen wird durchgeführt, damit eine Patina entsteht, die eine Schranke zwischen der Luftfeuchtigkeit und dem Metall bildet. Dadurch wird der Ofen ideal vor Rost geschützt und mit einer Antihaftbeschichtung versehen.
Teurere Modelle sind bereits von Werk ab eingebrannt und haben eine Patina, daher ist bei diesen Modellen ein Einbrennen nicht notwendig.
So funktioniert das Einbrennen:
- Nachdem er gereinigt bzw. gewaschen wurde, sollte er zunächst komplett trocknen.
- Danach wird der Topf zunächst mit geschmacksneutralem pflanzlichem Fett (z.B: Kokosfett oder Sonnenblumenöl) eingerieben und dann mit der Öffnung nach unten auf den Grillrost gelegt.
- Nachdem der Deckel auf die Füße gelegt wurde, wird der Grill für ungefähr eine Stunde auf 200 Grad erhitzt - sollte man am besten im Freien machen, da es zu Rauchbildung kommt.
- Sobald eine schwarze Patina entstanden ist (nach ca. 1 Stunde), wird er wieder abgestellt.
- Der Dutch Oven sollte jetzt komplett auskühlen und eventuell noch einmal mit einer weiteren Schicht Öl eingerieben und erneut eingebrannt werden.
- Zum Schluss muss der Dutch Oven nur mehr mit einem Tuch ab- bzw. ausgewischt werden.
Tipp: Wenn man den Dutch Oven viel benutzt sollte man das Einbrennen ab und zu wiederholen.
Die richtige Kohle für den Dutch Oven
Grundsätzlich lässt sich der DO mit nahezu allem anheizen, was Hitze erzeugt. So kann er zum Beispiel über offenem Feuer oder in einem Kugel- oder Gasgrill verwendet werden.
Zumeist wird der Dutch Oven allerdings mit Briketts angefeuert - diese bieten einige Vorteile:
- geben lange und gleichmäßig Hitze ab
- lassen sich am einfachsten dosieren
- brennen länger als Holzkohle
Die richtige Temperatur im Dutch Oven
Welche Temperatur die Richtige ist, hängt vor allem davon ab, welche Speisen zubereitet werden sollen. Um diese für den jeweiligen Fall zu erhalten, muss wie bei einem normalen Grill ausprobiert werden. Denn auch bei dem Dutch Oven kommt die Erfahrung mit dem Kochen.
Allerdings gibt es auch eine grobe Faustformel, die bei der Suche der passenden Temperatur behilflich sein kann:
Diese besagt, dass der Durchmesser in Zoll verdoppelt werden sollte (1 Zoll sind 2,54 cm). Dadurch kann die richtige Menge an Briketts erhalten werden (Beispiel: Durchmesser 10 Zoll = 20 Briketts). Und damit kann eine Temperatur von ungefähr 170 bis 180 °C erreicht werden.
Tipp: Unter dem Dutch Oven werden die Briketts ringförmig ausgelegt und auf dem Deckel schachbrettartig.
Dutch Oven mit 10 Zoll:
- 145 Grad: 14 Stück (10 oben/ 4 unten)
- 160 Grad: 15 Stück (11 oben/ 4 unten)
- 190 Grad: 23 Stück (17 oben/ 6 unten)
- 220 Grad: 29 Stück (21 oben/ 8 unten)
Dutch Oven mit 14 Zoll:
- 145 Grad: 27 Stück (20 oben/ 7 unten)
- 160 Grad: 30 Stück (22 oben/ 8 unten)
- 190 Grad: 34 Stück (36 oben/ 8 unten)
- 220 Grad: 38 Stück (29 oben/ 9 unten)
Dutch Oven mit 16 Zoll:
- 145 Grad: 31 Stück (23 oben/ 8 unten)
- 160 Grad: 34 Stück (26 oben/ 8 unten)
- 190 Grad: 38 Stück (29 oben/ 9 unten)
- 220 Grad: 42 Stück (32 oben/ 10 unten)
Grunsätzlich sollte man mit der Anzahl der Briketts immer etwas vorsichtig sein. Ist das Essen einmal verbrannt ist es zu spät. Man kann jederzeit ein paar Kohlen dazu geben, sollte die Temperatur nicht ausreichen.
Was kann man mit einem Dutch Oven alles kochen?
Ein Dutch Oven ist vielseitig einsetzbar:
- Zunächst kann er wie ein normaler Kochtopf verwendet werden, um leckeres Rotweingulasch oder einen Braten zuzubereiten.
- Zudem kann er auch zum Backen von Kuchen oder Brot genutzt werden.
- Des Weiteren lassen sich mit dem Dutch Oven auch diverse Lebensmittel braten. Hierbei wird dann allerdings nur die Hitze von unten benötigt.
- Dadurch, dass sich der Deckel schließen lässt, kann der Ofen auch für die Zubereitung von Smokergerichten eingesetzt werden.
Dutch Oven Kochtipps
Wichtig ist, während der Zubereitung von Speisen stets auf die Temperatur zu achten. Hierfür wird ab und zu der Deckel hochgehoben. Wenn hierbei Wasserdampf entweicht, ist die Temperatur innerhalb des Dutch Ovens zu hoch. Das Prinzip ist vergleichbar mit dem eines Dampfkochtopfes.
Oder man verwendet einen einfachen Grillthermometer.
Auch sollte darauf geachtet werden, dass keine sogenannten HotSpots entstehen. Denn diese bewirken einen unregelmäßigen Bräunungsvorgang. Um diesen zu vermeiden, wird der Deckel jeweils nach 15 Minuten um 90 Grad gedreht.
Tipp: Der Deckel des Dutch Ovens kann umgedreht über einer Feuerstelle als Pfanne zum Anbraten unterschiedliche Lebensmittel dienen. Da er etwas gewölbt ist, lassen sich problemlos auch Eier anbraten, ohne dass etwas daneben geht.
Die Reinigung des Dutch Ovens sollte am besten gleich nach dem Kochen erfolgen. Dazu den Topf mit heißem, purem Wasser ohne Zusätze ausspülen und mit einem Tuch oder Schwamm gut auswischen. Danach wird der trockene Oven mit Pflegepaste bzw. Pflegeöl oder etwas handelsüblichem geschmacksneutralem Öl eingerieben.
Ist der Oven mal angebrannt, kann man Wasser einfüllen und dieses nochmals aufkochen lassen – so sollten sich auch angebrannte Stellen mit einem Schwamm entfernen lassen.
Wie lagert man einen Dutch Oven?
Der Dutch Oven wird am besten an einem trockenen und geschützten Platz aufbewahrt. Hierbei wird der Deckel entweder ganz abgenommen oder so auf den Topf gelegt, dass die Luft noch ideal zirkulieren kann. Dies ist wichtig, da das Öl ansonsten ranzig werden könnte.
Worauf solltest Du beim Kauf eines Dutch Ovens achten?
Ähnlich wie bei dem Kauf eines Grills sollte auch bei dem Kauf eines Dutch Ovens auf unterschiedliche Punkte geachtet werden.
Hier spielt die Qualität eine wichtige Rolle, damit der Topf möglichst lange hält.
- Daher sollte er massiv und robust sein und eine gleichmäßig dicke Wandstärke aufweisen.
- Der Deckel sollte plan und dicht aufliegen und sich einfach bewegen lassen.
- Beim Auflegen oder Abnehmen sollte der Topf nicht wackeln.
- Da der Dutch Oven ähnlich wie ein Dampfkochtopf funktioniert, sollte auch bei ihm bei geschlossenem Deckel möglichst kein Dampf entweichen.
- Wichtig ist auch, dass der Henkel fest angebracht und nicht zu dünn ist. Denn ein komplett befüllter Dutch Oven kann schon mal zwischen 10 und 15 Kilogramm wiegen.
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User Kommentare
Vom „Grillen“ mit dem Dutch Oven kann man weniger sprechen. Da ist nur die Art der Energiequelle in Form von Holzkohle die Selbe, zubereitet wird das Essen wie in einem normalen Bräter in einem Backrohr..
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Die Möglichkeiten, im Freien zu kochen oder zu grillen, sind schon sehr groß. Den Dutch Oven kenne ich noch nicht, habe ihn auch noch nie live gesehen.
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hallo in dem Satz hat sich ein Tippfehler eingeschlichen: Nachdem er gereinigt bzw. geschwaschen wurde, sollte er zunächst komplett trocknen.
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Ist geändert. Danke für den Hinweis.
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