Schnapsbrennen - das Prinzip

Das Brennen von Schnaps ist ein schönes Hobby, das Gourmets die Möglichkeit bietet, einen eigenen Tropfen nach den eigenen Wünschen herzustellen. Dazu kommt das gute Gefühl, zu wissen, welche Inhaltsstoffe sich in welchen Mengen dem Endprodukt beigemischt wurden. Nebenbei braucht das Brennen von Schnaps etwas Zeit, so dass es ein gut geeignetes Hobby ist, um zur Ruhe zu kommen und den Prozess zu begleiten.

Schnapsbrennen - das Prinzip Ein guter selbst gebrannter Schnaps ist ein Genuss. (Foto by: Wirestock / depositphotos.com)

Aufgrund des österreichischen Alkoholsteuergesetzes, ist das brennen von Alkoholdestillationen, mit einem maximal zwei Liter Kessel, erlaubt.

Linktipp: Schnaps brennen - Schritt für Schritt

Das Prinzip beim Schnapsbrennen

Die Maische

  • Unter Maische werden im Prinzip die vergorenen Früchte bezeichnet.
  • Dazu werden die gesäuberten Früchte (Birnen, Äpfel, usw.) in ein sogenanntes Gärgefäß mit Gärspund gegeben und mit Trockenhefe versetzt.
  • Das Gefäß wird dann bei ca. 13-20 Grad für 6-12 Wochen gelagert.
  • Es wird empfohlen alle Kerne der Früchte zu entfernen, um ungewollte Bitterkeit zu vermeiden.

Die Destillation

  • Nachdem die Maische den gewünschten Zucker- und Alkoholgehalt hat wird sie destilliert.
  • Dabei wird sie so lange erwärmt, bis die Flüssigkeit verdampft.
  • Anschließend wird die Flüssigkeit in einem Kondensator nach der Abkühlung verflüssigt und als Destillat, selbst gebrannter Schnaps, aufgefangen.

Die Mazeration

  • Bei dem Aromatisierungsverfahren werden die Aromalieferanten (zum Beispiel Kräuter) in Alkohol eingelegt und in die Flüssigkeit extrahiert.
  • Die Botanicals sollten gereinigt sein, damit letztendlich das Mazerat gebrannt werden kann und Bitterstoffe gefiltert werden können.

Die Perkolation

  • Die Perkolation kann mit Kaffee kochen verglichen werden.
  • Es wird Neutralalkohol über die Botanicals gegossen, um in weiterer Folge Aromen zu lösen.

Das destillierte Wasser

  • Zur Herstellung des destillierten Wassers wird Leitungswasser in die Destille geführt und anschließend zum Verdampfen gebracht.
  • Heutzutage besteht jedoch auch die Möglichkeit solches Wasser im Baumarkt, zu kaufen.

Linktipp: Schnaps selber brennen - So funktionierts

Worauf sollte man beim Schnapsbrennen achten?

Schnapsbrennen - das Prinzip Um Schnaps selber zu brennen benötigt man eine sogenannte Schnapsdestille. (Foto by: PicterArt / depositphotos.com)

Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass Schnaps zu brennen viel Übung und auch Zeit in Anspruch nimmt.

Der erste, selbst gebrannte Schnaps, wird womöglich ganz anders schmecken, als man es sich erhofft.

Umso öfter man es jedoch selbst durchführt, desto besser wird Ihr Schnaps werden.

Schnaps zu brennen erfordert Geduld, Zeit und Übung, das ist völlig normal.

Folgende Tipps erleichtern das Schnapsbrennen:

  1. Nur sauberes und gesundes Obst verwenden.
  2. Die Beeren- und das Kernobst gründlich zerkleinern.
  3. Nur saubere, gut verschließbare, lebensmittel- und alkoholfreundliche Gärgefäße werden.
  4. Immer die Gärtemperatur beachten.
  5. Die Maische am Ende des Gärverfahrens brennen.
  6. Den Vor-, Mittel- und Nachlauf mit Gefühl abtrennen.
  7. Immer auf die Lagertemperatur achten.
  8. Nur Schnaps verkaufen, der keine Zusätze, außer natürliches Obst, enthält.

Gesetzliche Bestimmungen

Für die Herstellung von Schnaps gibt es Vorschriften, an denen sich die Österreicher orientieren müssen.

So darf man in Form einer Hausbrandberechtigung eine zu regelnde Menge steuerfrei brennen.

Steuerbegünstigt dürfen Landwirte jährlich 100 Liter Alkohol erzeugen, bis zu 400 Liter sind zu einem erhöhten Steuersatz möglich.

Der Verleih der Gerätschaften ist grundsätzlich gestattet.


Bewertung: Ø 4,1 (609 Stimmen)

User Kommentare

Maarja

In Deutschland ist es, meines Wissens nach, ohnehin verboten, privat Schnaps zu brennen. Mich würde interessieren, wieviele Leute es trotzdem tun?

Auf Kommentar antworten

Katerchen

Ich trinke gerne ab und zu ein Gläschen sehr guten Obstbrand und da gönne ich mit ein sehr gutes (und teures) Produkt aus einer erstklassigen Brennerei. Selbst herum experimentieren werde ich beim Schnaps nicht.

Auf Kommentar antworten

BELIEBTESTE ARTIKEL