Weidenwasser, natürliche Bewurzlungshilfe

Weidenwasser ist eine rein natürliche und kostenlose Bewurzlungshilfe für Stecklinge und Jungpflanzen. Es lässt sich leicht selbst herstellen und versorgt die jungen Pflanzen mit nährenden Phytohormonen.

Weidenwasser, natürliche Bewurzlungshilfe Weidenwasser wurde schon von den Großeltern gerne verwendet. (Foto by: MadeleineSteinbach / depositphotos.com)

Weidenwasser ist eine traditionelle Bewurzlungshilfe.

Seine Herstellung und sein Einsatz im Garten ist altes Wissen: Es regt die Wurzelbildung von Stecklingen an.

Was ist Weidenwasser?

  • Weidenwasser ist aus Weidenrinde extrahiertes Wasser.
  • Es wird nachhaltig mit Regenwasser hergestellt.
  • Auf rund drei Kilogramm Schnittgut der Weide kommen zehn Liter Regenwasser.
  • Das Gemisch zieht in einem Eimer 24 Stunden lang und wird anschließend gesiebt.
  • Das reine Weidenwasser bleibt übrig.
  • Es kann natürlich auch eine kleinere Menge angesetzt werden.

Warum ist Weidenwasser eine natürliche Bewurzlungshilfe?

Weiden enthalten Indol-3-Buttersäure, diese fördert die Wurzelbildung junger Pflanzen.

Die Alternative wären chemische Mittel, die viele Gärtnerinnen nicht verwenden möchten.

Zudem lässt sich Weidenwasser einfach und preiswert herstellen.

Wie stelle ich Weidenwasser selber her?

Weidenwasser, natürliche Bewurzlungshilfe Die Weidenrinde enthält nährende Hormone für Jungpflanzen und Stecklinge. (Foto by: Kalcutta / depositphotos.com)

Zum Einsatz kommen Zweige der Silberweise (Salix alba), Wasser aus der Regentonne, verschließbare Gefäße, einen Astschneider, ein Messer, einen Hammer und eine scharfe Rosenschere.

Die Herstellung erfolgt so:

  1. Mit dem Astschneider sind rund drei Kilogramm fingerdicke Weidenzweige ohne Blüten oder Knospen abzuschneiden. Diese enthalten keine Wuchsstoffe.
  2. Die Blätter werden entfernt.
  3. Nach dem Ablegen der Zweige auf einer Holzplatte erfolgt deren behutsame Bearbeitung mit dem Hammer über die gesamte Länge. Anschließend lässt sich die Rinde besser abziehen.
  4. Mit dem Messer wird nun die Rinde von den Zweigen abgezogen.
  5. Das Regenwasser aus der Regentonne kommt durch ein Sieb. Wenn nicht genügend davon vorhanden ist, muss Leitungswasser abgekocht werden und dann erkalten.
  6. Mit der Rosenschere lassen sich jetzt die Zweige und die Rinde auf die Länge der Gefäße schneiden. Gut geeignet sind Einweckgläser, weil sich diese luftdicht verschließen lassen.
  7. Die Zweige und die Rinde kommen in die Gläser, das Wasser kommt darüber. Es soll das Material komplett bedecken.
  8. Das Wasser muss 24 Stunden lang wirken. Einige Stunden mehr schaden nicht.
  9. Zum Schluss wird das Wasser durch ein Sieb abgegossen. Das Weidenwasser ist nun fertig. Die Rinde und die Zweige kommen auf den Kompost.

Wie wende ich Weidenwasser richtig an?

Weidenwasser, natürliche Bewurzlungshilfe Altes Wissen für ökologische Gärtnerei. (Foto by: Colour / depositphotos.com)

In das Weidenwasser werden die Stecklinge eingelegt, es hilft ihnen bei der Wurzelbildung.

Wiederum sollen die Stecklinge 24 Stunden im Wasser ziehen.

Danach erfolgt ganz normal das Einpflanzen in einen Topf oder gleich in den Garten.

In den folgenden ein bis drei Wochen (je nach Pflanzenart) wird der Wurzelbereich des Stecklings immer wieder mit Weidenwasser übergossen, bis er Wurzeln gebildet hat.

Das ist daran zu sehen, dass er austreibt. Auch wenn er Steckling beim leichten Ziehen nach oben Widerstand leistet, hat er Wurzeln gebildet.

Was gibt es zu beachten? 

  • Es ist nur die Herstellung von Weidenwasser mit Ästen der Silberweide (Salix alba) zu empfehlen.
  • Die Salweide (Salix caprea) mit ihren hübschen Weidenkätzchen, die ein beliebter Schmuck sind, ist wegen ihrer frühen Blütezeit eine wichtige Futterpflanze für die Honigbienen.
  • Zwar darf sie zum Hausgebrauch in kleinen Sträußen geschnitten werden, das erlaubt das Bundesnaturschutzgesetz (§ 39, Absatz 3).
  • Doch die Mengen, die für Weidenwasser nötig sind, sollten von der Salix alba stammen.

Fazit

Weidenwasser hilft nachhaltig bei der Wurzelbildung von Stecklingen.

Nutzen wir altes Wissen für die ökologische Gärtnerei!


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