Aus die Laus - Nützlinge gegen Blattläuse
Blattläuse, welcher Gärtner kennt und ärgert sich nicht darüber, aber es geht auch ohne Chemie. Blattläuse sind für einige Nützlinge wie ein reichhaltig gedecktes Buffet. Man muss ihnen nur den geeigneten Lebensraum schaffen um sie anzulocken.
Jeder Pflanzenfreund kennt sie. Niemand mag sie. Die Rede ist von Blattläusen.
Ärger ist vorprogrammiert, wenn die schädlichen Winzlinge entdeckt werden.
Doch es gibt Hilfe, chemiefrei und ohne Schadstoffe.
Rund um die Blattlaus
Alleine in Mitteleuropa zählt man mehrere hundert unterschiedliche Arten von Blattläusen.
Diese zapfen mit ihrem Saugrüssel Pflanzen an, um so an deren Saft zu gelangen.
Manche Blattlausarten sind regelrechte Feinschmecker und nur auf eine Pflanzenart spezialisiert, andere befallen unterschiedliche Pflanzen.
Blattläuse treten meist in Kolonien auf.
Unter günstigen Voraussetzungen können sie sich innerhalb kürzester Zeit stark vermehren.
Die saugenden Schädlinge scheiden einen süßlichen, klebrigen Kot (Honigtau) aus.
Dieser wird von Ameisen als Delikatesse geschätzt, weswegen man beide Insekten häufig gemeinsam findet.
Die Pflanzen reagieren mit eingerollten Blättern, verkümmertem Wachstum oder Wucherungen auf Blattlausbefall.
Aber auch das Einschleppen von Pilzerkrankungen oder Viren durch Blattläuse ist möglich.
Faktoren die das Auftreten von Blattläusen fördern
- Geschwächte Pflanzen oder Standortfehler begünstigen das Auftreten von Blattläusen.
- Ein Zuviel an Dünger macht Pflanzen anfällig für die Schädlinge.
- Monokulturen bieten Blattläusen beste Lebensbedingungen.
- Ein Sonderfall sind wie schon erwähnt die Ameisen.
- Ameisen fressen keine Blattläuse, sondern beschützen sie sogar vor Fressfeinden wie dem Marienkäfer, da sie sich vom Honigtau ernähren, den die Blattläuse ausscheiden.
- Das kann den Blattlausbefall sogar noch fördern.
- Doch die Blaumeise frisst sowohl gerne Ameisen wie Blattläuse.
Hilfe aus der Natur für befallene Pflanzen
- Blattläusen auf natürlichem Wege beizukommen ist glücklicherweise nicht schwer, denn sie haben jede Menge Feinde.
- Am bekanntesten ist sicherlich der Marienkäfer. Dieser ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern vertilgt mit Vorliebe Blattläuse.
- Weniger hübsch im Aussehen, dafür aber von den saugenden Insekten gefürchtet ist die Gartenkreuzspinne.
- Auch Vögel lieben Blattläuse. Sie picken die Schädlinge von Pflanzenblättern.
- Ein weiterer Verbündeter im Kampf gegen die Pflanzenschädlinge ist die Florfliege. Ihre Larven vertilgen Blattläuse mit Vorliebe.
- Der Ohrwurm macht sich gegen Abend auf die Jagd nach Insekten. Auf seinem Speisplan sind Blattläuse ebenfalls zu finden.
- Auch die Schlupfwespe hilft beim Kampf gegen die saugenden Winzlinge. Eine einzige Schlupfwespe kann in kürzester Zeit mehrere hundert Blattläuse vernichten, indem sie ein Ei ins Innere der Blattlaus legt.
Einzug von Nützlingen in den Garten
Naturnahes Gärtnern ist das Zauberwort, um Nützlinge in den eigenen Garten zu locken und so ein natürliches Gleichgewicht wieder herzustellen.
Wer heimische Pflanzen und Gehölze bevorzugt, bietet Insekten und Vögeln Nahrung und einen Lebensraum.
Insektenhotels und mit Holzwolle gefüllte Blumentöpfe können zusätzlich aufgehängt werden.
Ein Steinhaufen oder eine Ecke mit Tothölzern geben Nützlingen Unterschlupf.
Selbstverständlich sollten chemische Pflanzenschutzmittel in einem naturnahen Garten tabu sein.
Weitere Hilfe gegen Blattläuse
Neben der Ansiedlung von Nützlingen gibt es weitere Möglichkeiten dem Blattlausbefall ohne Chemikalien beizukommen:
- Das Abspritzen von Pflanzen mit Wasser.
- Das Ansetzen und Ausbringen einer natürlichen Jauche (z.B. aus Knoblauch und Zwiebeln).
- Der Rückschnitt von befallenen Pflanzenteilen.
Wichtig - In der Ruhe liegt die Kraft
Blattläuse können Pflanzen zwar schaden, sie vernichten diese jedoch nicht in Rekordzeit.
Das ist wichtig zu wissen, wenn auf natürliche Bekämpfungsmethoden zurückgegriffen wird.
Denn diese wirken nicht über Nacht, dafür jedoch nachhaltig und ohne die Tier- und Pflanzenwelt zu schädigen.
Fazit
Den saugenden Schädlingen mit natürlichen Mitteln beizukommen erfordert etwas Geduld, doch es ist durchaus möglich.
Da die meisten Nützlinge neben Blattläusen auch noch andere Pflanzenschädlinge fressen, zahlt sich deren Ansiedlung gleich mehrfach aus.
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