Regenwürmer - Klein, aber oho!
"Der liebe Gott weiß, wie man fruchtbare Erde macht und er hat sein Geheimnis den Regenwürmern anvertraut" (französische Bauernweisheit). Regenwürmer werden oft als eklig betrachtet, dabei sind sie die besten Freunde des Gärtners.
Regenwürmer, sie sind lang, blind, taub und glitschig und viele Menschen finden sie eklig.
Aber diese einfachen kleinen Wesen, die sich durch den Boden kriechen, sind wahre Meister der Wiederverwertung.
Der Regenwurm gräbt, kompostiert und düngt.
Ist der Regenwurm nützlich oder nicht?
Der Regenwurm ist ein sehr qualifizierter unbezahlter Angestellter eines jeden Gärtners.
Ein Multitalent auf dem Gebiet der Bodenpflege.
Müllabfuhr
- Der Regenwurm ernährt sich überwiegend von verrottenden Pflanzenresten.
- Er zieht lose Blätter und Pflanzenteile in sein unterirdisches Röhrensystem, die dort von Pilzen und Mikroorganismen zersetzt werden (verrotten).
- Diese dienen dem Regenwurm als Nahrung.
Düngerproduzent
- Nachdem der Regenwurm die verrotteten Pflanzenteile und andere organische Substanzen verdaut hat, scheidet er sie wieder aus.
- Der Wurmkot enthält wertvolle Nährstoffe. Die Konzentration an Stickstoff, Phosphat und Kalium sind in der Ausscheidung besonders hoch und wertvoll für das Pflanzenwachstum.
- Ein natürlicher Dünger ohne Schadstoffe
Vertikutierer
- Durch seine bis zu 20 Meter langen und bis zu sieben Meter tiefen gegrabenen Röhrensysteme sorgt er für eine gute Belüftung und Bodenlockerung.
- Die Mikroorganismen werden so mit genügend Sauerstoff versorgt und können die Pflanzenteile schneller zersetzen.
- Durch die unzähligen Gänge kann auch das Wasser besser im Boden verteilt werden und fungiert dadurch wie eine Art Schwamm.
- Das hat den Vorteil, dass Staunässe minimiert wird und die Erde im Sommer nicht so schnell austrocknet.
Welche Arten Regenwürmer gibt es?
Es gibt über 3000 Regenwurmarten.
Am bekanntesten sind in Europa der Tauwurm und der Kompostwurm.
Was tun Regenwürmer eigentlich im Garten?
Der Regenwurm ist einer der nützlichsten Helfer, die ein Garten haben kann.
Er lockert den Boden auf, düngt mit seiner Ausscheidung die Pflanzenwelt und hilft bei der Humus Bildung.
Wann fühlen sich Regenwürmer wohl?
Ein Boden mit einem pH-Wert sollte nicht unter 3,5 liegen, da die Säure sonst die empfindliche Schleimschutzschicht zerstört.
Was mögen Regenwürmer gar nicht?
Die Regenwürmer mögen keine künstlichen Dünger, da sie ihrer Schleimschicht schaden.
Auch ein zu saurer Boden hält die Regenwürmer davon ab, dort ihren nützlichen Arbeiten nachzugehen.
Das aktive Bodenleben kommt zum Erliegen und hat die Abtragung des Oberbodens durch Wind und Wetter zur Folge.
Ein weiteres Problem ist die großflächige Asphaltierung. Unter diesen versiegelten Flächen existiert kaum Bodenleben.
Was kann ich tun, um die Regenwürmer zu fördern?
- Es gibt einige Maßnahmen, die man tun kann, um das Regenwurmaufkommen zu fördern.
- Keine Verwendung von chemischen Düngern. Diese schaden den Regenwürmern und wichtigen Mikroorganismen und zerstören somit den Boden.
- Die Auflockerung des Bodens lieber mit einer Grabgabel verrichten, als mit einem Spaten, da die Verletzungsgefahr für die Regenwürmer mit dem Spaten größer ist.
- Verteilung von Komposterde oder Mulch auf Beeten. Sie bilden eine optimale Nahrungsgrundlage.
- Basisches düngen mit Kalk bei sauren Böden.
- Verzicht auf eine großflächige Bodenversiegelung durch Beton. Umweltfreundlicher sind Rasengittersteine, Schotterrasen, Baumscheiben oder die Anpflanzung von Bodendeckern.
Fazit
Regenwürmer sind sehr wertvolle Helfer.
Sie sorgen auf natürliche Weise für eine optimale Bodenverbesserung, indem sie graben, den Boden von toten Pflanzenresten befreien, kompostieren und düngen.
Bewertung: Ø 5,0 (3 Stimmen)
User Kommentare
Ein sehr informativer Artikel. Der Regenwurm wird leider auch von Fischern gern als Köder genommen und deswegen wäre ich für ein Verbot zu solchem Zwecke.
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