Saatgutgewinnung - Wie funktionierts?
Eigenes Saatgut zu gewinnen ist nicht nur nachhaltig und kostengünstig, sondern auch sehr interessant, da es einige Unterschiede gibt. Saatgut kann natürlich auch aus Blumen und Stauden gewonnen werden. Und wenn man Glück hat, findet sich ein Nachbar, der auch gerne mal Samen tauscht.
Die Gewinnung von Saatgut hat drei entscheidende Vorteile: Sie ist nachhaltig, saisonal und regional.
Darüber hinaus regt die Vielfalt an Samen zum Ausprobieren an: Ob Blattgemüse, Fruchtgemüse oder Wurzeln - die Möglichkeiten, selbst etwas anzubauen, sorgen für eine Menge Spaß im Garten.
Gemüsesamen
Die Saat wird dadurch gewonnen, dass Frucht-, Gemüse- oder Blütensamen in die Erde gepflanzt werden.
Sie kommen nicht in den Müll, sondern sind der Grundstein für neue Radieschen, Erbsen oder Knoblauchzehen.
Bei Gemüsesamen wird zwischen einjährigen und zweijährigen Gewächsen unterschieden.
Zu den einjährigen Pflanzen zählen Hülsenfrüchte oder Blattgemüse. Bei ihnen werden die Samen jedes Jahr aufs Neue in die Erde gesetzt.
Zwiebeln und Wurzeln sind zweijährig, sie blühen deshalb erst nach zwei Jahren.
Man muss also etwas mehr Geduld aufbringen, wenn man ihnen beim Wachsen zuschaut. Das Warten lohnt sich aber allemal.
Wie werden die einzelnen Gemüsesorten ihren Bedürfnissen und ihrem Wachsverhalten entsprechend angepflanzt? Die Antworten gibt es hier.
Hülsenfrüchte
- Die klassischen Einstiegssamen.
- In der Sonne trocknet die Erbsenschote aus.
- Wenn sie vollständig getrocknet ist, wird sie geerntet und als Saatgut verwendet.
Wurzelgemüse
Hinweis: Bei den zweijährigen Wurzeln befinden sich die Samen in der Blüte.
- Blüte von der Staude pflücken.
- Samen entnehmen.
- Unter fließendem Wasser abspülen und trocknen lassen.
- Saubere Samen an einem trockenen, lichtgeschützten Raum aufbewahren. Die durchschnittliche Zimmertemperatur sollte bei maximal 10 Grad liegen.
- Auf diesen Samenvorrat kann man nach Bedarf immer wieder zurückgreifen. Nach ungefähr drei Jahren werden neue Vorräte angesetzt.
Blattgemüse
- Ein Großteil der Blattgemüsesorten ist zweijährig. Ihre Samen befinden sich ebenfalls in den Blüten.
- Samen noch vor den Herbstmonaten entfernen, damit die schirmförmigen Pflanzenteile nicht '"vom Winde verweht"' werden.
- Bei Radieschen ist es etwas einfacher: Die Samen werden zusammen mit den Schoten gepflückt, anschließend herausgelöst und getrocknet.
Fruchtgemüse
Der botanische Begriff '"Früchte'" bezieht sich nicht auf süßes Obst, sondern auf Gurken, Paprika oder Tomaten.
Unter ihrer Schale sitzt saftiges Fruchtfleisch, in dem die Samen wohnen.
Samen vom Fruchtfleisch trennen, säubern und trocknen lassen.
Bitte genau überprüfen, ob die Samen frei von Fruchtfleischresten sind.
Auch Erdreste müssen entfernt werden, damit die Samen brauchbar sind.
Zwiebelgemüse
- Zwiebeln, Knoblauchzehen und Lauchstangen kommen aus derselben Familie. Ähnlich wie bei den Wurzeln sitzen die Samen in den Blüten.
- Bei Zwiebelgemüse ist es sinnvoll, nicht nur die Blüte, sondern den Blütenstand zu entnehmen. Auf diese Weise gehen die Samen nicht verloren.
- Das Trocknen verläuft in zwei Etappen: Zum Zeitpunkt der Ernte sind die Samen in der Blüte schon leicht angetrocknet. Im Anschluss lässt man sie für eine gute Woche bei rund 18 Grad austrocknen.
Blumensamen
Um Blumensamen zu gewinnen, wird der Samenstand abgeschnitten.
Samen gut trocknen lassen und in Dosen oder Gläsern aufbewahren.
Winterharte Stauden
- Bei winterharten Pflanzen brauchen die Samen Kälteeinflüsse durch niedrige Temperaturen.
- Sonst können sie keine Keime bilden.
Vegetative Vermehrung
Die Knoblauchzehe hat zumindest im klassischen Sinn keine Samen.
Anstelle von Samen bilden sie an ihren Blüten Brutzwiebeln (Bulbillen).
Die neuen Zwiebeln sind sozusagen ihre Ableger.
Bei dieser Form der Samenbildung spricht man von einer vegetativen Vermehrung.
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User Kommentare
Selber Samen gezogen hab ich noch nie, da kenn ich mich nicht wirklich aus. Aber dieser Artikel ist sehr informativ und hilfreich, vielleicht probier ich's doch selber mal.
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