Wie wird man Weinkenner?
Üben! Üben! Üben! Etwas lernt der Laie zuerst: Er muss es nur dem Experten nachmachen und Weine vergleichen, um gute und mindere Weine zu erkennen. Etwas Wein-Wissen hilft außerdem, dann klappt es mit der Kennerschaft.
Harmonie des Genusses
Also sind kleine Weinproben angesagt:
- Der Mensch kann zwölf unterschiedliche Weine in Schlückchen hin- und herkosten, ohne volltrunken zu werden – und weil niemand in der Regel zwölf Weine kauft und der Reihe nach austrinkt, schließen sich zukünftige Weinkenner mit Gleichgesinnten aus Familie oder Freundeskreis zusammen.
- Sie kaufen die zwölf Flaschen gemeinsam, um aus der privaten Weinverkostung einen herrlichen Feierabendspaß machen.
- Noch Wasser zum Neutralisieren hinstellen sowie die Flaschen in Papier wickeln und nummerieren. Denn es ist auch dabei besser, nichts zu wissen – gibt es doch immer vorlaute Menschen, die ihre Umwelt mittels bruchstückhafter Kenntnisse und etwaiger Vorurteile beeinflussen wollen.
Wie richtig probiert wird
Wichtig sind die klare, reine Farbe des Weines und die Trinktemperatur:
- 6 bis 10 Grad bei trockenen Weißweinen und Rosé;
- bei 10 bis 12 Grad schmecken leichte Rote und kraftvolle Rotweine um die 15 Grad.
- Der Wein soll stets am Stil des Glases gehalten werden, sonst wird er schnell zu warm.
- Um richtig zu probieren, reicht es, etwa zwei Finger breit einzuschenken und zunächst sanft entgegen dem Uhrzeigersinn zu schwenken, damit sich die Aromen entfalten können.
- Nun wird zunächst geschnüffelt, denn der Geruch verrät schon einiges über den Charakter des jeweiligen Weines.
- Der kräftige Schluck danach soll etwas im Mund bleiben, bis der Geschmack rundum erkannt ist.
- Wenn nun das kleine Trüppchen eine Weile geprobt hat, werden sich Vorlieben für den einen oder anderen guten Tropfen herausstellen – und jede Wette gilt: Am Ende sind sich alle Beteiligten einig, welches die besten Weine sind.
Die beste Flasche ist zuerst leer
Es gibt also durchaus ganz objektive Kriterien für die Weinqualität. Wer im genussfreudigen Bekanntenkreis auf diesem Wege den richtigen Schluck finden konnte, sollte sich davon recht bald einen kleinen Vorrat hinlegen.
Einige Themen gelten für die privaten Weinproben – sie müssen einigermaßen vergleichbar sein, beispielsweise:
- spanische Rotweine
- Chianti classico
- italienische Weißweine
- Chardonnay aus aller Welt
- Rheinriesling
- nur südfranzösische Weine
- Rosé von überall
Während der eine lieber Rioja mag, liebt der andere vielleicht einen Blaufränkisch aus dem Burgenland – das ist Sache des ausgeprägten persönlichen Geschmacks. Dem ist mit keiner Probe beizukommen.
Doch unter verschiedenen Rieslingen den besten herauszufinden, gelingt auch Nicht-Fachleuten.
Am Ende der Zeit, nach mehreren Weinproben, wird sich ein netter Weinvorrat angesammelt haben. Dazu kommt einiges Wissen über Weine.
Wissen für Weinkenner
Natürlich gibt es die professionellen Weinseminare, in denen stundenlang über Reifegrade im Barrique-Fass, holzige Noten, blumige Bouquets, mineralische Attitüden und eleganten Abgang referiert wird.
Aber die gemütlichen Weinabende unter Freunden sorgen nicht nur für den Vorrat an bevorzugten Lieblingsweinen, er vermittelt ganz nebenbei Wissen über wichtige Rebsorten und deren jeweiligen Charakter:
- Fruchtige, leichte Weißweinsorten sind Sauvignon Blanc und Pinot Grigio.
- Aromatischer und kräftiger schmecken dagegen Riesling, Weiß- und Grauburgunder sowie Chardonnay.
- Kräftige Rote sind Rioja, Tempranillo, Merlot oder Cabernet Sauvignon, gehaltvoll und schwer sind Zinfandel und Syrah.
- Cabernet Franc und Pinot Noir dagegen gehören zu den leichten Rotweinen.
Was folgt, ist der Genuss
Der Kenner weiß es längst:
Wein ist besonders unter allen Getränken. Seine wunderbare Vielfalt kann man nur erkennen, wenn man ihn in Ruhe und mit allen Sinnen genießt.
Kenner lieben ihren Lieblingswein ganz entspannt, als Sologenuss oder zu einem guten Essen.
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User Kommentare
Die Idee mit der verdeckten Weinverkostung im Freundes-/Verwandtenkreis finde ich toll. Und auch das Cachieren der Etiketten - eigentlich total einfach, aber doch effektiv!
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Zum Weinkenner werde ich wohl nie werden, dazu fehlt mir der Bezug zu diesem Getränk. Hauptsächlich verwende ich Wein nur zum Kochen.
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Wie wird man Weinkenner? Üben! Üben! Üben! ok, wer bezahlt bitte? ;-) meine Verwandten schleppen mich oft zu Heurigen und Winzern. Da ist es schon lehrreich was einem bei ner Verkostung erzählt wird
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Wenn man einige Verkostungen mit Fachleuten mit wirklich sehr unterschiedlich Weinen mitgemacht hat, kann ansatzweise gute Weine herausschmecken.
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