Weinbezeichnungen
Seit der Einführung eines der strengsten Weingesetze der Welt im Jahre 2009, können interessierte Genießer österreichische Weine in verschiedenen Kategorien mit unterschiedlichen offiziellen Bezeichnungen auswählen.
Nationale Klassifikation
Generell wird in Österreich unterschieden zwischen:
- Wein mit Herkunft – hier müssen die Trauben aus einem österreichischen Weinbaugebiet stammen.
- Wein ohne Herkunft – hier wird keine nähere Angabe der Traubenherkunft angegeben. Zusätzlich gilt hier auch, eine Hektarhöchstertragsmenge von 6750 Liter Wein pro Hektar Weinbaufläche. Wird dieser Wert überschritten, werden diese als Wein ohne Herkunft klassifiziert.
Eine seit mehr als einem halben Jahrhundert in Österreich weitere gültige Einteilung ist die, der nationalen Klassifikation:
- Dabei wird die Traube anhand ihres Zuckergehalts zur Erntezeit (Klosterneuberger Mostwaage - KMW) gemessen, eingeteilt und bezeichnet.
Info: Wein mit geschützter geografischer Angabe werden als „g.g.A“ bezeichnet.
Einfache Weine
- Tafelwein
- Landwein
Als einfache Weine gelten nach dieser Klassifikation alle Tafelweine mit einem KMW größer als 10,7°; diese können aus verschiedenen Anbaugebieten stammen.
Ein weiterer einfacher Wein ist der Landwein mit mehr als 14°KMW und weniger als 11,5 % Alkohol. Ein Landwein kommt im Gegensatz zu einem Tafelwein nur aus einer bestimmten Region.
Qualitätsweine
- Qualitätswein
- Kabinett
Ein österreichischer Wein mit mehr als 15°KMW bei mehr als 9 % Alkoholanteil gilt als Qualitätswein. Dabei kann die Zuckerung bei Rotweinen auf bis zu 19° und bei Weißweinen auf bis zu 20° erhöht werden. Ein Qualitätswein kommt immer nur aus einer einzigen Region Österreichs.
Ein Qualitätswein mit mehr als 17°KMW, aber ohne zusätzliche Zuckerung und einem Alkoholanteil von weniger als 12,7 %, wird als Kabinett bezeichnet.
Prädikatsweine
- Spätlese
- Auslese
- Beerenauslese
- Ausbruch
- Trockenbeerenauslese
- Eiswein
- Strohwein
Weine denen nichts hinzugefügt wurde, kein Zucker und auch kein Most, werden als Prädikatsweine bezeichnet.
Eine österreichische Spätlese mit mehr als 19°KMW und nicht gelöst vor dem 1. März nach der Ernte, ist genauso ein Prädikatswein, wie eine Auslese mit mehr als 21°KMW, deren schlechte Trauben entfernt worden sind oder die Beerenauslese mit mehr als 25°KMW, ebenfalls nur noch mit gesunden Beeren.
Ein Ausbruch ist ein Prädikatswein, dessen KMW größer als 27° ist und dem Trauben mit Edelfäule (Botrytis), Traubensaft oder Wein aus einer späten Ernte, beigemischt wurde.
Eine Trockenbeerenauslese besitzt einen KMW von mehr als 30° und besteht vollständig nur aus botrysierten Trauben.
Eisweine werden nur im gefrorenen Zustand geerntet und weiterverarbeitet und haben einen KMW von mehr als 25°.
Selbst Trauben, die auf Strohmatten getrocknet wurden und einen KMW von mehr als 25° aufweisen, werden als Strohwein zu einem Prädikatswein.
Wachau Klassifikation
- Steinfeder
- Federspiel
- Smaragd
Neben der nationalen Klassifikation hat die österreichische Region Wachau eine eigene Klassifikation für ihre trockenen Weine.
Ein Wachau Wein darf nicht mehr als 11,5 % Alkohol haben, um in die Steinfeder Kategorie aufgenommen zu werden.
Ein Wein der Federspiel Kategorie hat nicht mehr als 12,5 % Alkohol und mehr als 17°KMW.
Ein Wein der Smaragd Kategorie hat mindestens 12,5 % Alkohol und nicht mehr als 9 g/Liter Restzucker.
DAC
- Weinviertel
- Mittelburgenland
- Traisental
- Kremstal
- Kamptal
- Leithaberg
- Eisenberg
Der Districtus Austriae Controllatus (DAC) ist eine für Österreich recht neuartige geographische Zuordnung und wird seit einiger Zeit von den regionalen Wein Komitees vor Ort an typische Weine der Region vergeben.
Derzeit existieren sieben DAC und beziehen sich auf:
- Grüner Veltiner (Weinviertel, Traisental, Kremstal, Kamptal, Leithaberg)
- Blaufränkisch (Mittelburgenland, Leithaberg, Eisenberg)
- Riesling (Traisental, Kremstal, Kamptal)
- Weißburgunder (Leithaberg), Chardonnay (Leithaberg)
- Neuburger (Leithaberg)
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User Kommentare
Gut zusammengefasst und sehr interessant. Da kann man mit den Weinliebhabern gleich viel besser mitreden.
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Das ist für mich ein sehr interessanter Artikel, jetzt verstehe ich auch die verschiedenen Bezeichnungen und Kategorien.
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