Juli
Es ist Hochsommer! Kurze, warme Nächte und lange, heiße Tage mit großer Trockenheit und gelegentlichen Sommergewittern prägen das Wetter. Im Obstgarten herrscht Hochkonjunktur. Nicht nur Erdbeeren sondern auch Kirschen, Beerenobst und sogar Pflaumen können erntefrisch genossen werden.
Im Juli gibt es im Garten viel zu tun. In langen, trockenen Wetterperioden heißt es Wässern, bei drohenden Gewittern noch schnell ernten, Bäume müssen teilweise zurückgeschnitten werden und nicht zu vergessen – das Ernten!
Fast alle Steinobstsorten und die meisten Beerensträucher tragen nun reichlich. Mehrere Kilogramm Obst müssen nun täglich geerntet und verarbeitet werden.
Planungszeit
Die Arbeit im Obstgarten im Juli ist geprägt vom Ernten. Allerdings müssen einige Obstsorten auch im Juli gut betreut werden, um später im Jahr reich zu tragen oder aber auf die nächste Erntesaison vorbereitet zu sein.
Die Steinobstsorten Pflaumen, Marillen und Zwetschken werden im Juli vermehrt vom Pflaumenwickler zur Eiablage genutzt und so „vermadet“.
Zur Behandlung stehen im Fachhandel verschiedene Spritzmittel zur Verfügung, welche die geschlüpften Maden abtöten. Wer keine chemischen Keulen einsetzen möchte, sollte beispielsweise durch Aufhängen von Nistkästen versuchen, Nützlinge wie Vögel in den Obstgarten zu holen. Viele Vogelarten interessieren sich aber nicht nur für Insekten, sondern auch für Kirschen. Deshalb schützen viele Obstgärtner ihre Obstbäume mit Netzen.
Aktivitäten
Anfang Juli beenden die großfrüchtigen, einmaltragenden Erdbeersorten ihre Tragezeit. Nun stehen einige Arbeiten an, um bereits die Ernte des Folgejahres vorzubereiten.
Erdbeerbeete sollten maximal 4 Jahre lang für Erdbeeren genutzt werden und dann weitere 4 Jahre mit Gemüsesorten bepflanzt bevor wieder Erdbeeren kultiviert werden. Gegen Ende der Erntesaison bilden die Erdbeerpflanzen Ranken – sogenannte Ausläufer – aus. Sie können zur Anzucht junger Erdbeerpflanzen abgetrennt und neu gesetzt werden. Ältere Erdbeerpflanzen im vorletzten Anbaujahr sollten jedoch regelmäßig „entrankt“ werden, weil ihnen das zu viel Kraft entzieht, die im Folgejahr zur Fruchtausbildung noch gebraucht wird. Nach der Erntezeit sollten die Erdbeerpflanzen direkt gedüngt werden.
Ernten
Wer möchte kann im Juli täglich kiloweise Obst aus dem eigenen Garten genießen. Während die Erdbeersaison bei den einmaltragenden Sorten dem Ende entgegen geht, haben nun viele andere Beerenobstsorten Hochsaison.
Himbeeren, Stachelbeeren, Ribisel und sogar schon die ersten Preiselbeeren und Brombeeren können nun geerntet werden. Sie alle lassen sich durch Einfrieren wunderbar für den Winter haltbar machen.
Dafür sollten die Früchte möglichst frisch verarbeitet werden und nach kurzem Waschen direkt in der Gefriertruhe landen. Im Kühlschrank lassen sich viele Obstsorten für wenige Tage und im Gefrierschrank für bis zu ein Jahr lagern. Beim Steinobst haben die Kirschen im Juli die Haupterntezeit.
Auch bei Mirabellen, Pflaumen und Marillen beginnt nun die ein bis zwei Monate andauernde Erntezeit.
Pflegemaßnahmen
Im Juli ist es an der Zeit, einigen Obstbäumen einen Sommerschnitt zu verpassen. Dazu gehören auch die Kirschbäume. Sie können direkt nach der Ernte oder im Laufe der Folgemonate zurückgeschnitten werden.
Dabei gilt die Regel: Früher Schnitt ist Wachstumsbremse, später Schnitt ist wachstumsfördernd. Das bedeutet, dass der Kirschbaum umso stärker klein verzweigte Wurzeln bildet, desto mehr grünes Blattwerk der Baum trägt. Deshalb kann der Baum durch einen frühen Rückschnitt sozusagen Energie sparen und bildet so im Folgejahr mehr Früchte aus.
Auch Nussbäume und Kiwisträucher können im Juli zurückgeschnitten werden. Wichtig ist es, auch Himbeerruten nach der Ernte abzuschneiden oder Rankbrombeeren auszulichten.
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