Der Schnitt von Apfel- und Birnenbäumen
Obstbäume tragen nur dann besonders gut, wenn sie regelmäßig zurückgeschnitten werden. Nicht nur die Wuchsform, sondern auch Art und Menge des Ertrags lassen sich so positiv beeinflussen. Während früher vor allem in den Wintermonaten geschnitten wurde, empfehlen Experten heute regelmäßiges Zurückschneiden.
Die Kernobstbäume gibt es in unterschiedlichen Größen und Formen. Während früher riesige Apfelbäume mit weit ausladenden Zweigen und im Herbst mit leuchtenden Früchten das Auge erfreuten, werden heute in den Nutz- und Obstgärten kleinwachsende Baumsorten bevorzugt.
So werden heutzutage kaum noch Hochstammobstbäume angebaut. Auf Grund des Platzmangels bzw. des leichteren Erntens haben Halbstamm-, Busch- oder Säulenbäume die Gärten erobert. An Hauswänden oder auch freistehenden Spalieren wird das sogenannte Spalierobst kultiviert.
Häufig kultivierte Kernobstsorten
Der Apfel ist in unseren Breiten das am häufigsten verzehrte Obst. Durch die Vielfalt an Sorten ist für jeden Geschmack der richtige Apfel zu finden. Es gibt süße und säuerliche Sorten ebenso wie knackige oder mehlige Früchte. Viele Apfelsorten sind außerdem mehrere Monate lagerfähig.
Die leckeren, süßen Birnen werden nicht so häufig gegessen und auch weniger in unseren Gärten angebaut.
Der richtige Schnittzeitpunkt
Den 100% richtigen Zeitpunkt gibt es leider nicht - entweder man macht einen Winterschnitt (Janner bis Anfang April) oder einen Sommerschnitt (Juli bis August).
Winterschnitt:
Hat eine wachstumsfördernde Wirkung auf den Baum und sollte vor allem bei jungen oder schwach wachsenden Bäumen durchgeführt werden.
Info: Ein Baumschnitt ist bei bis zu -5 Grad Celsius kein Problem.
Sommerschnitt:
Hier wachsen die Schnittwunden relativ schnell wieder zu. Dadurch kann man den Wuchs von stark wachsenden Bäumen auch ein wenig einschränken.
Tipp: Allgemeine kann man sagen, dass man bei Steinobst eher einen Sommerschnitt, nach oder während der Ernte, machen sollte und bei Kernobst (wie Apfel oder Birne) eine gesunde Mischung zwischen Winter- unter Sommerschnitt.
Info: Der erste Schnitt des Baumes sollte gleich nach dem Anpflanzen erfolgen.
So wird geschnitten
- Abgeschnitten werden Äste bzw. Triebe, welche vom Leitast, senkrecht nach oben in die Krone wachsen – das sind die sogenannten Wasserschosse.
- Äste im Kornenbereich können komplett weggeschnitten werden.
- Ältere, oder schräg wachsende Äste, sollte um ca. ein Dritte gekürzt werden.
- Alle herabhängenden, abgetragenen Zweige, sollte man auf einen jüngeren Austrieb zurück schneiden.
- Nach Innen in den Baum wachsende Triebe ausdünnen.
- Der Schnitt muss immer oberhalb eine Seitenastes erfolgen.
- Auch die Baumkrone sollte nachgeschnitten werden, sodass sie luftiger ist, so ist der Baum auch weniger Anfällig auf Pilzkrankheiten. Sie sollte eine klassische Pyramidenform haben.
- Nach dem Schneiden, kann man größere Schnitte mit einer speziellen Baum-Wundverschlusspaste bestreichen.
Womit den Baum schneinden
- Gartenschere (dünne Äste)
- Astschere (etwas dickere Äste)
- Astsäge (dickere Äste)
- Teleskopsäge (dickere Äste welche schwer zu erreichen sind)
Fruchtmenge und Qualität verbessern
Das regelmäßige Zurückschneiden der Kernobstbäume ist so wichtig, weil Menge und Qualität der Früchte direkt mit der Konstitution des Baumes zusammenhängen.
Wird der Baum nicht beschnitten, verzweigt er mit jedem Jahr immer mehr. Die Folge ist die Bildung von immer mehr Blattwerk, was dem Baum die für die Fruchtbildung nötige Energie entzieht. Kleinere Früchte sind hier oft die Folge.
Außerdem fangen die äußeren Blätter sehr viel Sonnenlicht ab, so dass die Früchte im Inneren der Krone nicht gut reifen können. Weil der fachgerechte Kernobstbaumschnitt keine einfache Angelegenheit ist, ist es empfehlenswert, sich Rat bei Fachleuten zu holen oder aber einen Baumschnittkurs zu besuchen.
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User Kommentare
Dieser Artikel ist sehr interessant, aber ich glaube, ich werde trotzdem einen Obstbaumschnittkurs besuchen.
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Wir haben uns zu diesem schon einiges durchgelesen, lassen aber unsere Bäume trotzdem immer von einem Fachmannzurückschneiden.
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Wir haben in der Familie jemand, der sich gut mit dem Schneiden der Obstbäume auskennt und dies auch für uns erledigt.
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das Schneiden der Obstbäume überlasse ich sicherheitshalber einen Fachmann bevor ich mir den Baum ruiniere. Die Kosten dafür werden durch einen höheren Ertrag wieder ausgeglichen.
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