Südfrüchte im Garten
Obwohl in unseren Regionen eine Vielzahl von Obstarten heimisch sind, wächst der Wunsch, in den mitteleuropäischen Gärten Exoten, die aus südlichen Gefilden stammen, zu kultivieren. Egal ob Bananen, Feigen, Kaki oder Kiwis – die Ansprüche unterscheiden sich von unseren heimischen Obstsorten.
Bei einigen klassischen Südfrüchten ist es gelungen, Sorten zu züchten, die weitestgehend winterhart sind. Andere Sorten können nur in Gewächshäusern oder an anderen luftigen, kühlen, aber frostfreien Orten den Winter überstehen.
Obwohl die uns zur Verfügung stehenden Arten und Sorten recht gut im Garten gedeihen, besteht die Gefahr, dass in kühleren und weniger sonnigen Jahren die Früchte nicht die erwartete Qualität erreichen, weil Sonne und Wärme fehlen.
Anbaufähige Arten
Im Fachhandel werden verschiedene Obstarten und Sorten angeboten, die in unseren Breiten gedeihen können. So kann man Bananenstauden, Indianer-Banane, Feigenbüsche oder -bäumchen, Kakibäume und Kiwipflanzen kaufen. Mandelbäume und Bergzitrone gibt es auch schon in winterharten Sorten. Winterhart kann bedeuten, dass die Pflanzen bis zu -15, -20 oder -25 °C aushalten:
- Kaki
- Ananas
- Kiwis
- Zitronen
- Orangen
- usw.
Info: Auch die mittlerweile in unseren Gärten schon fast heimischen Sorten wie Pfirsiche, Nektarinen und Marillen zählen zu den Südfrüchten und sind äußerst wärmeliebend.
Anbau von Südfrüchten
Als Standort sollte immer ein sonniger, vom Wind geschützter Platz wie die Südwände von Gebäuden gewählt werden.
Es gibt auch noch die Option, die jungen Pflanzen erst einmal ein paar Jahre in Kübeln gedeihen zu lassen, um sich die Möglichkeit offen zu halten, die empfindlichen Obstgehölze bei starkem Frost in ein Winterquartier zu bringen.
Info: Für Kiwis besteht diese Option nicht, weil sie bis zu 3m lange Ranken bilden, die dann an Spalieren hochgezogen werden. Deshalb ist eine Südwand empfehlenswert.
Einwinterung von Südfrüchten
Falls man kein Gewächshaus hat und man den Baum bzw. Strauch der Südfrucht, in den Garten gepflanzt hat und nicht im Kübel, sollte man diesen „winterhart“ machen, durch Vliesstoffe, Kokos-, Stroh- und Schilfmatten.
Es gibt auch sogenannte Luftpolsterfolien, diese sollte man aber nur an extremen Forsttagen bzw. Nächte anbringen - nur Tageweise, da dadurch die Lüftung behindert wird und dies zu Pilzkrankheiten führen kann.
Das Pflanzen von Südfrüchten
- Sollen die Pflanzen ins Freiland gepflanzt werde, ist eine entsprechend große Pflanzgrube auszuheben. Diese Grube muss größer sein, als der Wurzelballen der Containerpflanze.
- Die Pflanzgrube wird mit einer Erdmischung aus der Aushuberde und reifer Komposterde oder gut verrottetem Mist gefüllt und mit einer Mulchdecke, zum Beispiel aus Stroh, abgedeckt.
- Einige Wochen später kann man die Pflanze setzen. Ist ein Pflanzpfahl notwendig, wird dieser vor dem Pflanzen in die Grube eingeschlagen und die Pflanze daran befestigt.
- Beim Einfüllen der Erde ist darauf zu achten, dass keine Hohlräume entstehen - durch leichtes anstampfen mit den Schuhen.
- Ist die Grube gefüllt, wird eine Gießrinne angelegt und reichlich angegossen. Die zum Schluss aufgebrachte Mulchdecke hält die Feuchtigkeit im Boden und die Erde locker.
- Auflaufendes Unkraut sollte regelmäßig entfernt werden.
- Die Pflanzen sind auch regelmäßig auf Krankheiten und Ungezieferbefall zu untersuchen, damit gegebenenfalls Maßnahmen ergriffen werden können.
Ernte
Die Ernte erfolgt, wenn die Früchte ihre typische Farbe angenommen haben, das für die Frucht typische Aroma ausströmen und nicht mehr ganz hart sind. Bei leichtem Fingerdruck sollte das Fruchtfleisch leicht nachgeben. Diese köstlichen Früchte sind besonders zum Rohverzehr geeignet. Sie sind zum Konservieren eigentlich zu schade.
Sollte jedoch die Notwendigkeit bestehen, lassen sich zum Biespiel Bananen trocknen.
Von den meisten exotischen Früchten kann auch Fruchtmus oder Saft hergestellt werden.
Info: In Jahren mit sehr kurzen Sommern und frühem Herbsteinbruch können Südfrüchte oft nicht vollständig ausreifen. Viele Arten reifen aber im Haus nach.
Bewertung: Ø 3,9 (30 Stimmen)
User Kommentare
Schmecken die südfrüchte die bei uns wachsen schon so gut? Es fehlt doch ein wenig die Sonne und das lamge warme Klima.
Auf Kommentar antworten
Interessant, dass Pfirsich, Nektarinen und Marille zu den Südfrüchten zählen. Mit diesen Bäumen haben wir kein Glück, da in den letzten Jahren der Frost die Ernte immer zerstörte.
Auf Kommentar antworten
Ich habe es schon mit Zitronenbäumchen und Orangenbäumchen im Kübel probiert, das ist leider nichts geworden, die sind nach einem Jahr eingegangen.
Auf Kommentar antworten