Das Punschkrapferl, die leicht beschwipste Spezialität aus Österreich
Das Punschkrapferl ist wohl einer der bekanntesten Klassiker der Altwiener Backtradition. Verführerisch süß, flaumig und leicht beschwipst locken uns die kleinen Würfel mit ihrer glänzenden rosaroten Glasur.
Vernasch mich! Scheint es schon von weitem zu rufen, wenn es leuchtend rosa hinter der Theke liegt, kokett mit einer halben kandierten Kirsche verziert.
Ein süßes kleines Stückchen, dem man einfach nicht widerstehen kann.
Ob klassisch zum Kaffee oder zu einem Gläschen Prosecco, ein Punschkrapferl geht eigentlich immer.
Was ist ein Punschkrapferl?
Ein Punschkrapferl ist eine traditionelle österreichische Mehlspeise, die meist quadratisch (4x4x4 cm) geformt ist.
Es besteht aus fein zerkleinerten Kuchenresten, die mit Marillenmarmelade, manchmal auch Nüssen, vermengt und mit Rum oder Punschlikör aromatisiert werden.
Diese Masse wird dann zu kleinen Krapferln (Kuchen) geformt und mit einer Punschglasur überzogen, einer zuckersüßen, rosa gefärbten Glasur, die den charakteristischen Geschmack verleiht.
Diese Köstlichkeit ist ein beliebter Teil der Kaffeehauskultur in Österreich und wird oft zu Kaffee oder Tee serviert.
Das Punschkrapferl ist auch für seine auffällige Rosa Farbe bekannt, die es auf jedem Kuchentablett hervorstechen lässt.
In Wien und anderen Teilen Österreichs ist es ein Stück lokales kulinarisches Erbe und erfreut sich großer Beliebtheit bei Einheimischen und Touristen.
Wer hat das Punschkrapferl erfunden?
Die genaue Herkunft des Punschkrapferls und wer es erfunden hat, ist nicht klar dokumentiert.
Wie viele traditionelle Rezepte, hat sich das Punschkrapferl vermutlich im Laufe der Zeit entwickelt und wurde von verschiedenen Konditoren und Bäckern verfeinert.
Die Erfindung des Punschkrapferls wird oft der Wiener Kaffeehauskultur zugeschrieben, die seit dem 17. Jahrhundert existiert.
Es ist wahrscheinlich, dass das Punschkrapferl als eine Möglichkeit entstanden ist, übriggebliebenen Kuchen oder Backwaren zu verwenden, indem man sie mit Likör oder Rum vermischte und erneut als Dessert anbot. Heutzutage würde man dies als nachhaltige Resteverwertung bezeichnen.
Da sich Rezepte und kulinarische Innovationen oftmals organisch und regional entwickeln, kann selten eine einzelne Person als Erfinder einer solchen traditionellen Spezialität identifiziert werden.
Das Punschkrapferl ist ein klassisches Beispiel dafür, wie kulturelle Gerichte über Generationen hinweg entstehen und Teil des gastronomischen Erbes eines Landes werden.
Wie wird ein Punschkrapferl hergestellt?
Ein Punschkrapferl besteht typischerweise aus folgenden Hauptzutaten:
- Kuchenreste: Diese bilden die Basis des Punschkrapferls und können aus Biskuitkuchen, Rührkuchen oder anderen trockenen Kuchenstücken bestehen.
- Marillenmarmelade: Sie wird unter die Kuchenreste gemischt und verleiht eine fruchtige Note.
- Punschlikör oder Rum: Alkoholische Getränke, die zum Aromatisieren der Masse verwendet werden. Sie geben dem Punschkrapferl seinen charakteristischen Geschmack.
- Zucker: Für die Süße des Gebäcks.
- Kakao: Wird manchmal zugemischt, um einen schokoladigen Geschmack zu erreichen.
Nachdem die Zutaten zu einer homogenen Masse verarbeitet sind, wird diese in die typische Form gepresst und anschließend mit einer Punschglasur überzogen. Die Glasur besteht normalerweise aus:
- Staubzucker: Als Basis für die Glasur.
- Rum oder Punschessenz: Zum Aromatisieren der Glasur.
- Lebensmittelfarbe: Typischerweise rosa, was dem Punschkrapferl seine ikonische Farbe verleiht.
Die Masse wird dann meist in kleine Würfel geschnitten, die einzelnen Stücke mit der Glasur überzogen und gelegentlich mit einem Topping wie einer halben kandierten Kirsche dekoriert. Zum Video:
- Rezept: Punschkrapfen - Punschkrapferl
- Video: Punschkrapfen
Wann werden die Punschkrapferl gegessen?
Punschkrapferl sind ein traditionelles österreichisches Gebäck, das zu verschiedenen Anlässen genossen werden kann.
Sie sind nicht an eine bestimmte Jahreszeit oder ein spezielles Fest gebunden.
Aufgrund ihrer Haltbarkeit (ca. 14 Tage bei Zimmertemperatur) und ihres intensiven Geschmacks sind sie beliebt als süße Begleiter zu Kaffee oder Tee.
In Österreich ist es üblich, Punschkrapferl ganzjährig in Konditoreien und bei Feierlichkeiten anzutreffen.
Besonders häufig trifft man sie aber zur Faschingszeit an.
Fazit
Das Punschkrapferl ist ein fester Bestandteil der österreichischen Patisserie, das sich durch seinen vielschichtigen Aufbau und seinen kräftigen, rumbasierten Geschmack auszeichnet.
Mit seinem auffälligen rosa Fondantüberzug nicht nur ein Augenschmaus, sondern auch ein kulinarisches Erlebnis, ist es ein beliebter Genuss zu Kaffee oder Tee und ein fester Bestandteil der süßen Verführungen Österreichs.
Ob für besondere Anlässe oder als alltägliche Süßigkeit, das Punschkrapferl ist eine traditionsreiche Köstlichkeit, die Generationen von Naschkatzen erfreut.
Bewertung: Ø 4,5 (8 Stimmen)
User Kommentare
Ein schöner Artikel über eine gute Leckerei. Das verlockt einen, sofort in die Küche zu gehen und zum Backen zu beginnen.
Auf Kommentar antworten
Punschkrapferl sind zum einen ein Augen- und Gaumenschmaus, zum anderen passen sie sehr gut zu einem Kuchenbuffet
Auf Kommentar antworten
Diese leuchtenden Punschkrapferl sehen toll aus. Werde ich mir auf jeden Fall mal abspeichern. Danke für diesen Artikel!
Auf Kommentar antworten
Das klassische Punschkrapferl gehört zu der Sorte von Mehlspeisen die ich selber gerne mache und bei der sich die ganze Familie niemals "abessen" könnte..
Auf Kommentar antworten
Mein Mann liebt Punschkrapferl über alles! Deshalb backe ich ihm jedes Jahr zum Geburtstag diese Punschkrapferl!
Auf Kommentar antworten
Punschkrapfen schmecken immer sehr gut, nicht nur in der Faschingszeit. Ich habe noch ein paar Vanillekipferl die kann man auch noch untermengen.
Auf Kommentar antworten
Genau, Kuchenreste oder Reste von Keksen eignen sich sehr gut. Wenn mir Kuchen (oder Kekserl) übrig bleibt, mache ich sehr gerne Punsch-Schnitten. Die gehen etwas schneller als die Punschkrapferl.
Auf Kommentar antworten
Meine Punschkrapferl sind wunderbar geworden, bis auf die Glasur. Die wird einfach nicht 'dick' rosa,weiß nicht genau wie ich das umschreiben soll. Seitlich rinnt sie weg wie wasser. Saß was haften bleibt ist eher Orange. Was mache ich falsch? Gabe es auch mit gekaufter Glasur versucht, das ist noch schlimmer.
Auf Kommentar antworten
Hallo Genoveva, hast du dir unser Video mit Sandra Kollegger schon angesehen, vielleicht hilft dir das weiter? (Der Link ist oben im Artikel)
Auf Kommentar antworten
Das Video von Sandra Kolleger ist für mich beim Thema Glasur eine große Hilfe. Punschkrapferl mache ich eher selten.
Auf Kommentar antworten
Punschkrapferl sind immer eine aufwendige Angelegenheit doch natürlich zählt es sich aus, um den lecker Bissen zu genießen.
Auf Kommentar antworten