Ernährung nach den 5 Elementen
Die praktische Umsetzung der chinesischen Ernährungslehre für die westliche Küche. Eine ausgewogene Ernährung für Körper, Geist und Seele.
Die 5 Elemente Ernährung ist keine neue "Wunderdiät", sondern eine Ernährungsform, die Genuss und Wohlbefinden in den Vordergrund stellt.
Sie beruht auf dem Erfahrungsschatz der traditionellen Chinesischen Medizin – eine seit über 3000 Jahren bewährte Gesundheitslehre.
"Ohne das Wissen um eine richtige Ernährung ist es kaum möglich, sich einer guten Gesundheit zu erfreuen" (Sun Si Mao, berühmter Arzt der Tang-Dynastie, 618-707 n. Chr.)
Immer mehr Menschen entdecken die Weisheit dieser Lehre und nutzen sie zur Stärkung von Geist und Körper.
Hier mehr darüber wie man diesen gesunden Trend in der eigenen Küche anwendet und die Speisen richtig zubereitet.
Die 5 Elemente
Lebensmittel werden in der chinesischen Ernährungslehre nach den Fünf Elementen klassifiziert:
- Holz
- Feuer
- Metall
- Wasser
- Erde
Und genau dieses Muster bzw. diese Elemente werden auch beim Kochen verwendet, um größtmögliche Harmonie und Gleichklang in unsere Mahlzeiten zu bringen.
In der traditionellen Chinesischen Medizin ist Krankheit ein Ungleichgewicht von Yin und Yang.
Jedem der Elemente wird dabei ein bestimmter Geschmack, eine spezielle Wirkung auf den Menschen zugeschrieben, es entspricht aber auch bestimmten Organen welche dabei begünstigt oder geschädigt werden können.
- Holz: Sauer -> Leber und Gallenblase:
Geschmacks-Richtung Sauer steht für erfrischende Energie und bewahrt die Säfte. Die Nahrungsmittel dieses Elements sind u.a. Getreide (Dinkel und Weizen), Sprossen, frische Kräuter, Salat, grünes Gemüse, säuerliches Obst. - Feuer: Bitter -> Herz und Dünndarm:
Steht für Wärme und Licht die zugehörigen Nahrungsmittel sind bitter im Geschmack und helfen beim Verdauungsprozess. Zu den Feuer-Nahrungsmitteln zählen u.a. Chicorée, Ruccola, Grapefruit, Getreide (Roggen, Hirse) aber auch Bitterliköre. - Erde: Süss -> Milz und Magen:
Das Erdelement steht für die Geschmacksrichtung süß (baut Qi auf), für das Milde und Sättigende. Es macht somit den größten Teil der Nahrung aus. Nahrungsmittel des Erdelements sind u.a. fast alle Getreide-, Fleisch- und Gemüsesorten, Eier, Fette und Nüsse. - Metall: Scharf -> Lunge und Dickdarm:
Das Metallelement steht für den scharfen Geschmack, der sowohl bei Eindringen von äußerer Kälte als auch bei innerer Kälte hilfreich ist (zerstreut Qi). Zu den Metall-Nahrungsmitteln gehören u.a. Getränke wie Ingwertee oder Glühwein, warme Gewürze, diverse Gemüsesorten wie Kohlrabi, Rettich, Lauch, Zwiebel und Kren. - Wasser: Salzig -> Niere und Blase:
Das Wasserelement weicht auf und hat einen salzigen Geschmack. Nahrungsmittel des Wasserelements sind u.a. neben den erwähnten Meeresfrüchten auch Mineralwasser, Süßwasserfische, Hülsenfrüchte. Zubereitet im Winter eignen sie sich hervorragend für Eintöpfe, Suppen, Aufläufe, Kompotte und gekochte Getreidegerichte.
In einer ausgewogenen Ernährung sollten alle 5 Geschmacksrichtungen enthalten sein, wobei keine davon längere Zeit überbetont oder ganz ausgelassen werden sollte, da dies zu einem Ungleichgewicht führen kann.
Thermische Wirkung in der Nahrung
Jedes Nahrungsmittel besitzt seine eigene Energie und wirkt sich anders aus auf unseren Körper. d.h. Die Lebensmittel müssen auch dem Zyklus der Jahreszeiten angepasst werden.
So besitzt jedes Nahrungsmittel seine spezifische Energie.
Neben den 5 Elementen werden laut der chinesischen Lehre, folgende Bereiche eingeteilt:
- "kalt" (viel Yin):
Zu den „kalten Nahrungsmittel“ zählen beispielsweise Tomaten, Gurken, Bananen, Südfrüchte, Joghurt, Salz, Mineralwasser. Diese Früchte kühlen den Körpber ab und bieten den nötigen Ausgleich im Sommer. Man schützt sich vor übermäßiger Hitze. Doch im Winter sollte man aufpassen, den verzehrt man diese Obstsorten regelmäßig kann es sogar zu einem Engergie Mangel fühgren bis hin zu Infektanfällen. (Yang Mangel) Somit ist der Genuss, nach der fünf Elemente Ernährung von Zitrusfürchten im Winter nicht für jeden geeignet. - "erfrischend":
„Erfrischende Nahrungsmittel“ kühlen Körpersäfte und bauen Blut auf. Dazu gehören Salatsorten, Weizen, Buchweizen, heimisches Obst, Sauerkraut, Champignons, Broccoli, Zucchini, Topfen, Sauerrahm und Pfefferminztee. Im Sommer bieten sie die ideale Basis für die Ernährung, verhindern die Austrocknung im Körper. (kein Yin Mangel) - "neutral":
Zu den „neutralen Nahrungsmittel“ gehören Karotten, Erdäpfel, Reis, Hülsenfrüchte, alle Kohlsorten, Erbsen, Nüsse, Rindfleisch, Polenta, Dinkel, Roggen, Amaranth, Eier, Käse, Kuhmilch und Süßwasserfische. Sie wirken harmonisierend auf den Körper und bauen die Lebensenergie (Qi) auf. - "warm" (Yang):
„Warme Lebensmittel“ sind die meisten Kräuter, wie Lorbeer, Thymian, Rosmarin, Oregano. Es zählen aber auch Seefische, Hühnerfleisch, Wildfleisch und die Getreidesorten Hafer, Grünkern dazu. Nicht zu vergessen die Obstsorten wie Marillen, Rosinen, Pfirsiche, Kirschen. Kaffee, Kakao, Mohn, Walnüsse, Erdnüsse und Kren wärmen ebenfalls, unterstützen das Qi und können somit zu jeder Jahreszeit genossen werden. Jedoch an extrem heißen Tagen sollte man sich mit diesen Lebensmitteln einschränken. - "heiß" (viel Yang):
„Heiße Nahrungsmittel“, wie Lammfleisch, scharfe Gewürze, hochprozentiger Alkohol und Zimt schützen den Körper vor Kälte im Winter und hält einen warm. Bei sehr kalten Wintertagen ist die regelmäßige Verwendung von kleinen Mengen heißer Nahrungsmittel sehr empfehlenswert, um innere Kälte zu vertreiben. In großen Mengen und im Hochsommer genossen erzeugen sie sehr schnell innere Hitze und sollten extrem reduziert werden im Sommer.
Ernährungslehre - Yin & Yang
Alles hat seine zwei Seiten, diese beiden Grundsätze charakterisieren auch Yin und Yang - das bekannt chinesische Zeichen für männlich/weiblich, ist eigentlich Symbol für das Polaritätsprinzip, die Dualität und die Welt der Gegensätze.
Die "Fünf-Elemente-Ernährungslehre" sieht ihre Funktion vor allem darin, über eine ausgewogene und vollwertige Ernährung den Organismus so zu stärken, dass sich Krankheiten erst gar nicht ausbreiten können.
Dabei geht sie von der Erkenntnis aus, dass alle Phänomene des Kosmos, also auch die Nahrungsmittel, auf den Elementen Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser basieren.
Yin & Yang
Ein gesundes Yin zu haben bedeutet, Lebenssaft und Substanz zu besitzen.
Dadurch werden vorübergehende krankmachende Einflüsse, wie Klimaveränderungen, Ärger, Überanstrengung oder schlechtes Essen, ausgeglichen.
Auf der körperlichen Ebene sorgt es für die Fähigkeit, sich zu entspannen, für erholsamen Schlaf und für gute Nerven; auf der psychischen Ebene ist das Yin für Gelassenheit, Geduld und Zurückhaltung zuständig.
Kräftige Knochen und Zähne, glänzende Augen und Haare, rosige Wangen und Lippen sind Zeichen einer starken Yin-Wurzel.
Ein gesundes Yang bedeutet, Lebenskraft und Energie zu haben.
Auf der körperlichen Ebene ist es für Leistungsstärke, Dynamik, kraftvolle Verdauung und starke Abwehrkräfte verantwortlich.
Zum Yang gehören auch die beiden Faktoren Qi (Energie) und Wärme.
Das Yang, d.h. alle aktiven Prozesse in unserem Organismus geben uns die Kraft und Klarheit, unser Leben zu meistern.
Gesund sind wir also, wenn Yin und Yang in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen.
Dann haben wir sowohl Lebenskraft, wie auch Lebenssaft.
Kochen nach den 5 Elementen
Das einzig wichtige, beim Kochen nach den 5 Elementen ist, die Elemente nach der richtigen Abfolge in den Kochtopf zu geben.
Das bedeutet, dass bei der Zubereitung von Mahlzeiten alle Zutaten, die vorher den jeweiligen Elementen zugeordnet wurden, immer in dieser Reihenfolge in den Kochtopf kommen müssen:
- Holz
- Feuer
- Erde
- Metall
- Wasser
Diese Reihenfolge ist identisch mit der Energieversorgung unserer Organe.
Auf diese Weise wird das Essen "rund" - es wird harmonisch und wohlschmeckend und stellt Körper und Geist gleichermaßen vollkommen zufrieden.
Bei der Zubereitung von Speisen muss desshalb stehts darauf geachtet werden, wie die einzelnen Zutaten des Menüs auf den menschlichen Körper wirken:
- "heiß" (viel Yang)
- "warm" (Yang)
- "neutral"
- "erfrischend" (Yin)
- "kalt" (viel Yin)
In einer ausgewogenen Ernährung sollten alle 5 Geschmacksrichtungen enthalten sein, wobei keine davon längere Zeit überbetont oder ganz ausgelassen werden sollte, da dies zu einem Ungleichgewicht führen kann.
Die 5 Geschmacksrichtungen:
- Wasser: Salzig - weicht auf, leitet nach unten
- Holz: Sauer - bewahrt die Säfte, adstringierend
- Feuer: Bitter - trocknet aus, leitet nach unten
- Erde Süß - Baut Qi (Lebensenergie) auf, nährt, entspannt, harmonisiert
- Metall: Scharf - Löst Stagnationen, zerstreut Qi
Die Koch-Funktion dieser Ernährungslehre besteht daraus das eine ausgewogene und vollwertige Ernährung den Organismus so stärkt, dass sich Krankheit erst gar nicht ausbreiten kann.
5 Elemente Rezepte
Bewertung: Ø 4,5 (144 Stimmen)
User Kommentare
Interessanter Artikel - hab zwar schon davon gehört, mich aber noch nicht damit beschäftigt! Danke!!!
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Ernährung nach den 5 Elementen war bis jetzt kein Thema für mich. Interessant, ich empfinde viele der als KALT beschriebenen Lebensmittel als nicht "Wintertauglich" ;-)
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Ich hab schon einige Kochkurse zu diesem Thema gemacht. Ich muss sagen, nach dem TCM-Prinzip zu kochen, ist keine schwere Sache.
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Das ist ein interessantes Thema mit dem man sich näher beschäftigen sollte. Wird doch durch eine gute und richtige Ernährung so manche Krankheit vermieden.
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Sehr interessant beschriebener Artikel. Wenn man damit den Speiseplan etwas umfangreicher gestalten kann und es auch noch gesund ist, dann ist das perfekt..
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Danke für die vielen Informationen. Ich spiele ganz gerne mit Ernährungslehren. Ich finde man kann sich Anregungen holen und Denkanstöße
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Ich habe mir die Bpcher von Frau Dr. Andrea Scholdan gekauft und koche gerne nach ihren Rezepten, die auf TCYm basieren!
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Danke für diesen Artikel, eine Bekannte zu der ich leider keinen Kontakt mehr habe, hat immer nach diesen Regeln gekocht und alles war immer sehr, sehr gut. Nun kann ich mich selber dran machen
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Ich denke, auch wir in Europa haben eine ursprüngliche und gesunde Ernährung. Man braucht nur die Lebensmittel nehmen, die die Natur auch passend zur Jahreszeit bei uns anbietet und dann sich ausgewogen ernähren.
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Dieser Artikel ist sehr interessant, habe noch nie davon gehört. Werde jetzt versuchen mich ein bisschen danach zu ernähren.
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