Der Zwetschkenkrampus zum Nikolausabend

Lasst uns froh und munter sein und uns recht von Herzen freun! Lustig, lustig, traleralera! Bald ist Nikolausabend da, bald ist Nikolausabend da! Und mit ihm traditionelle Bräuche, Speisen und Geschenke, darunter fällt auch der köstliche Zwetschkenkrampus.

Der Zwetschkenkrampus zum Nikolausabend Der Zwetschkenkrampus ist eine kleine brauchtümliche Köstlichkeit. (Foto by: Gutekueche.at)

Was wäre die Weihnachtszeit ohne Bräuche?

Spätestens dann, wenn Novemberstürme die letzten Blätter von den Bäumen geholt haben, beginnen kleine Herzen schneller zu schlagen.

Die Kinder überlegen: „War ich immer artig?“

Was ist ein Zwetschkenkrampus?

Wer ihn noch nie in seinem Nikolaussackerl oder Stiefel gefunden hat, kann von Glück reden.

Als Zeichen, dass das eine oder andere im vergangenen Jahr nicht optimal gelaufen ist, findet man den kleinen, wunderlichen Kerl am Morgen des 6. Dezembers vor der Tür im Nikolausstiefel.

Kein schöner Anblick, denn seine Körper aus getrockneten Früchten sieht zum Fürchten aus, auch wenn das süsse und gehaltvolle Dörrobst köstlich ist.

Woher stammt der Brauch?

  • Aus spätmittelalterlichen Bräuchen heraus entwickelte sich zu Beginn der Neuzeit der Brauch des Krampus, eine Schreckgestalt, die damals in der Adventszeit den heiligen Nikolaus begleitete.
  • Überwiegend in den Ländern des östlichen Alpenlandes zogen sie in der Vorweihnachtszeit gemeinsam durch die Orte, tadelten oder lobten die Kinder und verteilten Geschenke an die, die es sich verdient haben.
  • In manchen Gegenden ist das Krampuslaufen heute Tradition.
  • Mit viel Lärm ziehen als Krampus Verkleidete durch die Orte, erschrecken die Leute und drohen mit ihren Ruten.
  • In Teilen Österreichs treten Kinder beim Krampenstauben den Schreckgestalten mutig entgegen.
  • Die Bezeichnung Krampus leitet sich von „Krampn“, etwas Verdorrtes, Lebloses ab.
  • Vielerorts hat sich der Name gewandelt. Im österreichischen Raum ist aus dem Krampus der Kramperl geworden, im Tiroler Raum ist es der Tuifl oder Ganggerl.
  • Seine Gestalt, die zum Fürchten aussieht, ist geblieben, auch wenn sie jetzt als Zwetschkenkrampus aufgegessen werden kann.

Wie stellt man einen Zwetschkenkrampus her?

Der Zwetschkenkrampus zum Nikolausabend Ob mit Apfelbauch oder Feigen, der köstliche kleine Geselle macht immer eine gute Figur. (Foto by: Gutekueche.at)

Wie es sein Name sagt, besteht der Zwetschkenkrampus hauptsächlich aus Zwetschken.

Diese, getrocknet, werden gemeinsam mit anderem Dörrobst auf Drähte gezogen, die die Gestalt eines Körpers bilden.

Aus getrockneten Beeren und Kernen werden Ketten, aus einer Walnuss der Kopf.

Getrocknete Baumflechten oder trockenes Moos ergeben einen wilden Schopf, Vanilleschoten oder Filz die Hörner des kleinen Teufels.

Für den bösen Blick des Krampus eignen sich schmale Samen.

Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Hauptsache ist, der Zwetschkenkrampus sieht zum Fürchten aus.

Es genügen wenige typisch vorweihnachtliche Zutaten um einen Zwetschkenkrampus herzustellen. Köstliches Dörrobst bildet dabei die Grundlage, Dekorationen wie z.B. die Rute oder das Mooshaar lassen sich ganz einfach, am Besten gleich zusammen mit den Kindern, im Garten oder Wald einsammeln.

In dieser einfachen Schritt für Schritt Anleitung zeigen wir euch wie man selber ganz einfach einen Zwetschkenkrampus herstellt.

Man kann einen Krampus natürlich auch backen:

Was befindet sich traditionell noch im Nikolausstiefel oder Sackerl?

Der Zwetschkenkrampus zum Nikolausabend Ein typisches Nikolaussackerl mit Äpfeln, Nüssen und Mandarinen. (Foto by: munich1 / depositphotos.com)

  • Selten werden die Kinder am Morgen des 6. Dezember enttäuscht sein, haben sie doch am Nikolausabend ihre Stiefel, äusserst sorgsam blank geputzt, vor die Tür gestellt.
  • Traditionell finden sie eine Süssigkeit, einen besonders schönen Apfel und ein kleines Sackerl Nüsse.
  • Wer nicht gänzlich artig war, findet als Zeichen des Unmuts eine kleine Rute.
  • Im Laufe der Zeit entdecken immer mehr Kinder, dass der Nikolaus ein kleines Geschenk dazugelegt hat.
  • Die Aufgabe des Nikolaus hat sich etwas verändert: In der heutigen Zeit ist er häufig als Vorbote des Weihnachtsmannes unterwegs.  

Fazit

Die Weihnachtszeit geht mit einer Menge Bräuche einher.

Auch wenn nicht alles ernst genommen wird, sie sollten als Tradition bewahrt bleiben und gepflegt werden.

Sie sind ein kultureller Schatz, der es wert ist, an Generationen weitergegeben zu werden.

Der Zwetschkenkrampus ist einer von ihnen und ein Augenzwinkern ist vielleicht auch zu erkennen.

 


Bewertung: Ø 5,0 (5 Stimmen)

User Kommentare

Smiley

Das ist ein sehr interessanter Artikrl über einen Brauch, den es bei uns leider nicht mehr gibt und den auch viele nicht mehr kennen.

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kimpoldi

Leider finde ich das jetzt nicht schön oder ästhetisch. Aber klar ein netter Brauch. Toll, wenn sich daran viele hier erinnern!

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Pesu07

Ach ja, der Zwetschkenkrampus :-) Leider mögen wir keine Dörrzwetschken, darum erinnere ich mich gerne und erfreu ich mich optisch daran.

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Katerchen

Bei uns heißen diese Figuren „Zwetschkenmännle“. Die tragen auch eine Bekleidung, sind eine schöne Dekoration an Weihnachten.

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MartinaM

Welch schöne Kindheitserinnerung! Ich kann mich gut erinnern, dass wir als Kinder immer wieder Zwetschkenkrampusse gebastelt haben. Vielleicht lasse ich diese Tradition der gesunden Nascherei wieder aufleben.

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Maarja

Ach ist der toll! Ein Brauch von dem ich noch nie gehört hab. Den Krampus kenne ich natürlich. Und ich bekomme Bastellaune

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Katerchen

In Nürnberg sind sie die „Zwetschkenmännla“ und es gibt sie auf dem Christkindlesmarkt. Da lohnt sich sogar ein Besuch.

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Pesu07

Ich erinnere much auch gerne an den Brauch meiner Kindheit: Der Zwetscjhkenkrampus durfte in unserem Nikolossackerl nie fehlen.

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martha

Wieder mal ein wunderbarer Artikel vielen Dank dafür. Nachdem hier ganz verständlich erklärt wird werde ich auch mal selbst versuchen aus dem Dörrobst dies zu probieren.

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