Feber
Der Februar als oft schneereicher Wintermonat bringt im Obstgarten für alte Bäume reichlich Arbeit mit sich. Denn anders als bei vielen anderen Pflanzen aus unseren Gärten brauchen gerade die Obstbäume die schon Jahrelang unser Gemüt erfreuen im Winter viel Pflege. Wer nun zupackt, darf mit höherem Ernteerfolg rechnen.
Die wesentlichen Ziele im Obstanbau im Februar sind der Schutz vor Frostschäden und der sogenannte Winterschnitt. Das Zurückschneiden bringt viele Vorteile und ist unbedingte Voraussetzung für einen guten Ernteertrag. Bevor es jedoch losgehen kann mit dem Winterschnitt, sollte die Ausrüstung geprüft, wenn nötig geschärft und alle geeigneten Werkzeuge bereit gelegt werden. Außerdem ist der Februar auch eine geeignete Jahreszeit, um die Obstbäume zu düngen.
Planungszeit
Bevor man zu Schere, Säge oder Messer greift, gilt es genau zu bedenken und zu planen, was mit dem vorzunehmenden Schnitt erreicht werden soll. Natürlich ist es ein wesentliches Ziel beim Zurückschneiden, dass der Obstbaum nicht zu hoch wird, um die Früchte leichter erreichen zu können bei der Ernte. Diese praktische Seite ist aber nicht der eigentliche Grund für den Rückschnitt.
Hauptziel ist es, das physiologische Gleichgewicht zwischen Holztrieben und Blütenholz einzustellen. Vor allem bei jungen Bäumen wird so ein zu starkes Austreiben verhindert und die Blüte gefördert. Bäume im Hauptertragsalter bedürfen eines sogenannten Auslichtungsschnitts, damit die inneren Bereiche genug Sonnenlicht bekommen. Alte Bäume müssen vor zu viel Blüte geschützt werden, um länger ertragsreich zu bleiben.
Aktivitäten
Die Zeit für den Winterschnitt dauert von November bis Februar. Alte Apfel- und Birnbäume, die durch den Schnitt verjüngt werden sollen, müssen bis spätestens Ende Februar, besser jedoch früher, ausgeschnitten werden. Ältere Kernobstbäume werden ebenfalls zwischen Dezember und Februar ausgelichtet. Zu früh ist es im Februar für stark wachsende Bäume. Sie werden später im Frühjahr gestutzt.
Dies gilt ebenfalls für sehr junge Bäume, die erst kurz an ihrem Platz stehen sowie für die meisten Steinobstbäume. Diese sollten nur im Februar zurück geschnitten wären, wenn ihre Triebkraft stark nachgelassen hatte. Wichtig ist es in jedem Fall keinesfalls bei Frost oder kurz nach längeren Frostperioden mit dem Winterschnitt zu beginnen.
Größere Schnittwunden sollten mit entsprechenden Pflegemitteln aus dem Handel gepflegt und geschützt werden. Der Feber ist auch der letzte Monat für das Zurückschneiden von Beerenobst wie Johannisbeeren oder Stachelbeeren.
Ernten
Wie in den anderen Wintermonaten ist auch im Februar kein Obst aus dem eigenen Obstgarten erntereif. Lediglich eingelagerte oder eingefrorene Obstsorten lassen sich nun verarbeiten und genießen. Dazu gehören köstliche Beeren aus der Tiefkühltruhe.
Pflegemaßnahmen
Wer im Januar noch nicht damit begonnen hat, die Obstbäume gegen Frostschäden zu schützen, sollte dies im Februar dringend nachholen. Frostrisse in Holz und Rinde des Baumes entstehen vor allem in den späten Wintermonaten, weil dann die ersten, stark wärmenden Sonnenstrahlen auf starke Nachtfröste treffen. Tagsüber wärmt der Stamm sich auf und der Zellsaft, der im Winter dickflüssiger geworden, wird dünner.
Tritt nachts plötzlich starker Frost auf, so kann dieser Zellsaft nicht schnell genug wieder eindicken, sondern bildet Eiskristalle. Diese sprengen förmlich die Rinde vom Baum. Vor allem bei jungen Apfelbäumen und Kirschbäumen kann sich die Rinde regelrecht abschälen, was Schädlingen Tür und Tor für ein Eindringen öffnet. Durch einen Weißanstrich lässt sich die Rinde gegen das starke Aufheizen schützen, weil weiß das Sonnenlicht stärker reflektiert und das Durchwärmen der äußeren Schichten verhindert.
Bewertung: Ø 0,0 (0 Stimme)
User Kommentare