Funkenküchle
Der Funkensonntag heißt in Vorarlberg auch Küachle-Sonntag und zum Funkenabbrennen gehören seit jeher auch der herzhaft-süße Funka-Küachle.
Da steckt ein herzhaft-süßes Stück Vorarlberg drinnen. Normalerweise gibt es Funkenküchle ja nur am ersten Sonntag nach dem Fasching, also zu Beginn der Fastenzeit. Aber mein Vorarlberger Arbeitskollege hat mir erst unlängst von dieser Süßigkeit erzählt und er hat mir so richtig Guster darauf gemacht, so dass ich dieses Süßgebäck unbedingt ausprobieren musste. Ob nun jetzt der erste Sonntag nach Fasching war, oder nicht.
Was Funkenküchle sind
Funkenküchle sind sozusagen das Nationalgericht der Vorarlberger und sie werden am Funkensonntag, also dem ersten Sonntag nach Fasching, gegessen. Dann, wenn das Funkenfeuer Vorarlbergs Nachthimmel erleuchtet und damit – nach alter Überlieferung – der Winter vertrieben wird. Eben zu diesem feierlichen Anlass werden traditionell Funkenküchle gegessen. Das ist eine in Fett herausgebackene Germteigspezialität.
Keine Hexerei
Hexerei ist diese traditionelle Süßigkeit allerdings keine. Alles was dafür notwendig ist, ist ein guter Germteig, der ordentlich aufgehen soll. Und dann werden Germteigstücke in der Mitte flach gedrückt, in der Art Schiffchen gestaltet, und nur noch in Fett herausgebacken. Zu allerletzt werden die noch heißen Küchle in einer Zimt-Zucker-Mischung gewälzt und schon können sie genossen werden.
Zeitaufwand
30 Minuten Zubereitungszeit
1 ½ Stunden Ruhezeit + ca. 30 Minuten Kochzeit
Zutaten für 4 – 6 Personen
Schwierigkeitsgrad
mittel
Zutaten
- 42 g frische Hefe
- 1/8 l Milch
- 60 g Feinkristallzucker
- 500 g glattes Mehl
- 70 g Butter
- 2 Eier
- 1 Prise Salz
Weitere Zutaten
- Ca. 250 g Butterschmalz zum Herausbacken
- Ein Gemisch aus Staubzucker und Zimt zum Bestreuen der fertigen Küchle
Rezept Zubereitung
- Die Milch erwärmen, Germ in ein Glas bröseln. 1 TL Zucker mit 2 TL Milch mit der Germ glatt rühren und an einem warmen Ort zu einem Dampfel gehen lassen.
- Mehl, den restlichen Zucker, zerlassene Butter, Milch, Eier, Salz und das Dampfel mit dem Knethaken zu einem glatten Teig kneten. Den Teig zugedeckt in einer bemehlten Schüssel an einem warmen Ort auf das doppelte Volumen gehen lassen (benötigt ca. eine Stunde oder mehr).
- Nun teilt man den Teig in ca. 8 cm große ovale Stücke und setzt die Teigstücke auf eine bemehlte Oberfläche, wo man sie zugedeckt nochmals mindestens 30 Minuten gehen lässt.
- Anschließend drückt man in die Mitte der Teigstückes eine Vertiefung, sodass sich außen ein gewölbter dicker Rand bildet. Das ovale Innenfeld bleibt allerdings hauchdünn.
- Die Küchle werden nun sofort in heißem Butterschmalz schwimmend auf beiden Seiten auf niedriger Stufe herausgebacken, bis sie goldgelb sind. Noch heiß mit Zimtzucker bestreuen und genießen.
Über mich
Meine Leidenschaft ist es zu kochen, daher stelle ich auch für Familie und Freunde regelmäßig meine Küche auf den Kopf. Wert lege ich dabei besonders auf regionale und saisonale Zutaten. Neugierig, experimentierfreudig und genussorientiert sind Eigenschaften, die mich in der Küche am treffendsten beschreiben. Gaumenfreunde finden auf meinem Kochblog www.haeferlguckerin.at Leckerbissen auf Rezept zum Nachkochen.
Bewertung: Ø 3,7 (43 Stimmen)
User Kommentare
Nicht nur dieses Hefegebäck wird als Funkenkuachl feil geboten, sondern mancherorts gibt es auch eine Art Hasenohren. Auch ein Schmalzgebäck
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Dieses Hefegebäck ist sehr ähnlich (oder gleich) wie die gebackenen Mäuse. Aber immer wieder ein Genuß und einfach zu machen.
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Ja die sind sehr gut und den Kärntner Bauernkrapfen sehr ähnlich. Da muß ich nicht aufpassen daß die Form sehr schön ist. Schmecken müssen`s und das tun die Funkenküchle.
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Ich hätte sie auch auf dem Foto mit den Bauernkrapfen verwechselt. Gebackene Mäuse sehen doch ganz anders aus.
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Mmh, die schauen ja lecker aus! Ich würde ev3ntuell noch einen Klecks Marillenmarmelade draufgeben! ERinnern mich an unsere Bauernkrapfen.
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Funkenküchle sind als Im Schmalz herausgebackener Germteig unter verschiedenen sehr verbreitet. Auch im Bayern gibt es sie zu verschiedenen Gelegenheiten, beispielsweise bei Kirchweihen
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Ein gutes Rezept, muß ich auch einmal nachbacken für den Nachmittags-Kaffee. Ich glaube die gelingen sogar mir weil die Zubereitung so gut beschrieben ist.
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Die sehen irgendwie aus, so wie unsere Bauernkrapfen. Bei den ist dann auch noch eine Marillenmarmelade in der Mitte.
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Ich würde auch sagen, sie sehen so aus wie unsere Bauerkrapfen, nur ohne der Marmelade in der Mitte.
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Ja , bei ubs werden Sie Bauernkraofen genannt , in die Mitte kommt ein Löffel Marmelade, auf Wanderhütten ist es oft Heidelbeermarmelade!
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