Hallo Hermann! Ein Sauerteig mit Wanderlust

Hermann bzw. der Hermann-Teig mit seiner eigenen liebevollen Pflegeanleitung, erscheint alle paar Jahre wieder in unseren Küchen. Dieser selbstgemachte Weizensauerteig, um den man sich gut kümmern muss, damit er gedeiht und fröhlich vor sich hinblubbert, geht anschließend auf Wanderschaft. Doch mehr darüber in diesem Artikel.

Hallo Hermann! Ein Sauerteig mit Wanderlust Hermann ist ein selbst angesetzter Weizensauerteig der verschenkt wird. (Foto by: urban_light / depositphotos.com)

Hermann, bzw. ein Hermann-Teig ist selbstgemachter Weizensauerteig, der nach einiger Zeit der Pflege und Fütterung mit einer eigenen Pflegeanleitung an  Familienmitglieder und Freunde weitergegeben wird.

Gerade für Kinder ist es ein enormer Spaß ihren Hermann täglich zu füttern, ihm beim Blubbern zuzusehen um ihn dann am Ende selbst genießen zu können.

Wer oder was ist Hermann?

Hermann war in den 1990er Jahren ein beliebter Weizensauerteig.

Das Besondere an einem Hermann-Teig ist, dass man den Teig nach der Herstellung an Familienmitglieder oder Freunde weitergeben kann.

Der Weizenmehl-Sauerteig ist süß und enthält kleine Mikroorganismen (Kulturen), die sich bei der richtigen Pflege vermehren können.

Dazu muss der Teig „gefüttert“ werden. Aus einem Hermann-Tag kann man Brötchen, Brot und Kuchen backen.

In den folgenden Abschnitten wird der Hermann-Teig näher beschrieben.

Wie setzt man einen Hermann-Teig an?

Das Rezept für das Ansetzen eines Hermann-Teigs ist relativ simpel.

Mit den richtigen Zutaten und der passenden Pflegeanleitung kann man sich schon nach zwei Tagen über einen frischen Weizensauerteig freuen.

Der Teig kann dann eingefroren und an Familienmitglieder verschenkt werden.

Für den Hermann-Teig benötigt man:

  1. Weizenmehl
  2. Zucker und Trockenhefe
  3. Warmes Leitungswasser
  4. Ein Gefäß aus Plastik zum Anrühren des Teigs (das Gefäß sollte einen Deckel haben)

Wie füttert man einen Hermann richtig?

Hermann-Teig muss, ob selbstgemacht oder von Familienmitgliedern oder Freunden geschenkt, richtig gepflegt werden.

In diesem Abschnitt wird die Pflegeanleitung genau beschrieben:

  1. Nach dem Anrühren muss der Hermann-Teig für 48 Stunden ruhen.
  2. An den folgenden drei Tagen sollte die Masse mit einem Stab umgerührt werden.
  3. Am fünften Tag gibt man Milch, Zucker und Weizenmehl in das Gefäß.
  4. An den folgenden vier Tagen sollte die Masse erneut umgerührt werden.
  5. Am zehnten Tag wird der Teig erneut mit Milch, Zucker und Weizenmehl „gefüttert“.
  6. Jetzt kann ein Teil verwendet oder eingefroren und die restlichen drei Teile weitergegeben oder verschenkt werden.

Pflegeanleitung downloaden [PDF]

Hermann geht auf Reisen

Hallo Hermann! Ein Sauerteig mit Wanderlust Foto Gutekueche.at

Mit der richtigen Pflegeanleitung geht der Hermann-Teig nach dem zehnten Tag auf Reisen.

Man kann die übrigen Teile mit der richtigen Pflegeanleitung an Familienmitglieder und Bekannte verschenken.

Was kann man aus Hermann-Teig backen?

Hermann-Kuchen

  1. Für den Hermann-Kuchen benötigt man den angesetzten Teig, Weizenmehl, Eier, Öl, Milch, Zucker, Salz, Backpulver und Vanillezucker.
  2. Wer mag, kann noch Schokostreusel oder Mandeln in den Teig geben.
  3. Alle Zutaten kommen in eine Kuchenform und backen bei 180 Grad Celsius.

Hermann-Brot

  1. Für das Hermann-Brot benötigt man neben dem Teig Weizenvollkornmehl, Weizenmehl, Frischhefe, Salz und Wasser.
  2. Die Zutaten werden zu einem lockeren Teig verrührt und dann in den Ofen gegeben (ca. 180 Grad Celsius für knapp eine Stunde).

Kann man einen Hermann-Teig einfrieren?

Hallo Hermann! Ein Sauerteig mit Wanderlust Der Hermann-Teig sollte niemals fest verschlossen sein, die Gärgase müsse immer entweichen können. (Foto by: urban_light / depositphotos.com)

Nach dem Anrühren kann der Hermann-Teig auch im Gefrierfach eingefroren werden.

Es ist wichtig, dass der Teig frisch ist.

So hält er sich bis zu zwölf Monate im Gefrierfach.

Für den Teig gibt es passende Gefrierbeutel oder -boxen.

Was gibt es zu beachten?

  • Für das Anrühren sollte ein Gefäß und ein Löffel aus Plastik verwendet werden.
  • Metall sorgt dafür, dass sich die Mikroorganismen im Teig nicht vermehren können.
  • Zudem sollte das Gefäß nach dem Anrühren, Umrühren und Füttern verschlossen werden, jedoch nicht zu fest, damit die Gärgase entweichen können.

Fazit

Hermann-Teig ist vielfältig und besonders einfach herzustellen.

Mit der richtigen Pflegeanleitung kann man auch der Familie oder Bekannten eine kleine Freude bereiten.

Aus dem Teig kann man köstliches Brot oder Kuchen herstellen.


Bewertung: Ø 5,0 (11 Stimmen)

User Kommentare

Nostalgie

Ich habe diesen Teig vor vielen Jahren des öfteren geschenkt bekommen,ihn zu Kuchen gebacken mit verschiedenen Zutaten,mal mit Nüssen und Rosinen,hat immer sehr gut geschmeckt.ein wenig aufwändig ist es aber schon diese Fütterei .

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Familienkochbuch

wir hatten mal einen hermann in meiner kindheit. der kuchen war zwar okay aber eigentlich nichts besonderes, und ich würde ihn nicht noch einmal ins haus lassen. man weiß nie, wo er vorher schon gewesen ist, und wie die hygienischen zustände in den küchen sind. die chance, sich "etwas einzufangen", ist für mich zu hoch.

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marlenepaul80

Das sehe ich genau so, mit den hygienischen Zuständen in den vorherigen Küchen. Außerdem muss man schon sehr viel Zeit haben um die vielen Tage lang alles zeitgerecht und richtig umzusetzen: dazu fehlt mir einfach die Zeit

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Kanguruh1

In jungen Jahren hatte ich auch einmal einen hermann, die Kuchen haben eigentlich ganz gut geschmeckt. Aber irgendwann wurde es fad und dann ist er gestorben!

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Pesu07

Genau, das Interesse ging verloren, weil er mit der Zeit fad wurde. Ich wusste gar nicht, dass der Hermann so vielseitig verwendbar ist.

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MaryLou

Auf den "Hermann" habe ich schon gar nicht mehr gedacht. Wir hatten ihn vor Jahrzehnten "gefüttert", gebacken und verschenkt. Ich muß ihn gleich wieder ansetzen und probieren.

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Smiley

Den "Hermann" habe ich auch schon vergessen. Aber durch diesen Artikel möchte ich diesen auch wieder ansetzen und probieren.

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Der_Kochlöffel

Ich hab ihn mit meiner Tochter schon gemacht, sie hat ihn auch jeder Tag brav gerührt, war echt lustig und gut geschmeckt hat er auch 😊

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Maarja

Das ist ja nett, da ist er ja, der Hermann. Ich hab mich erst vor kurzem wieder an ihn erinnert. Eine tolle Sache für Kinder!

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Raggiodisole

Ich kann mich noch gut an meinen ersten Hermann- Teig erinnern, es war zugleich auch mein letzter. Er hat damals die Runde gemacht und sehr schnell waren alle mit Hermann versorgt und keiner wollte mehr einen haben. Dass man ihn auch einfrieren kann, hab ich damals noch nicht gewusst. Vielleicht trau ich mich wieder mal drüber*ggg*

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Pesu07

Dieser Artikel könnte mich motivieren, mich wieder einmal über den Hermann zu machen. Im Gegensatz zu früher weiß ich Dank GK wesentlich mehr über "Hermann".

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Pesu07

Genau die gleichen Erinnerungen habe ich auch beim Namen "Hermann". Schade, dass ich auch nicht wusste, dass man ihn einfrieren kann.

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Katerchen

In informativer Artikel über den Hermann-Teig. Das dauert ganz schön lange, bis man den zum ersten Mal verwenden kann. Gegessen habe ich noch nichts mit einem Hermann-Teig.

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