Stekovics - Paradeiser König Österreichs

Der „Paradeiser-König“ Erich Stekovics ist über Österreich hinaus berühmt für sein Paradeiser-Paradies und wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 2015 mit dem „Gourmand Award“.

Stekovics - Paradeiser König Österreichs Bei Erich Stekovics kann man einzigartige Paradeiserpflanzen und vieles MEHR erwerben. (Foto by: Erich Stekovics)

„Kaiser der Paradeiser“

Stekovics, der sein Paradies im burgenländischen Frauenkirchen geschaffen hat, ist auch bekannt als „Kaiser der Paradeiser“. Er hat insgesamt schon rund 3200 Paradeisersorten angebaut und verfügt damit über die weltweit größte Sammlung an Paradeisersaatgut.

Der 1966 geborene Sohn serbischer Eltern, die Ende des Zweiten Weltkriegs nach Österreich kamen, ist studierter Theologe, gab diese Laufbahn aber 1999 auf und führt seitdem den Gemüseanbaubetrieb seines Vaters Labislaus Stekovics weiter.

Dabei legte er von Anfang an großen Wert auf Sortenvielfalt und einen möglichst aromafördernden Anbau der von ihm gezogenen Paradeiser, Chilis und Paprika. Als wichtiger Exponent der Slow Food-Bewegung produziert er nur reife und vollaromatische Tomaten, verzichtet vollständig auf Gewächshäuser oder die Ernte noch unreifer Früchte und konnte sich trotzdem – oder gerade deswegen – wichtige Handelspartner sichern.

Anbau ganz anders als bei den andern

In seinen Büchern und bei Führungen durch sein Frauenkirchener Paradeiser-Paradies gibt Stekovics Einblick in seine Methoden, die vom herkömmlichen Paradeiseranbau stark abweichen.

Üblicherweise werden die Pflanzen wegen der großen Braunfäulegefahr nur noch in Gewächshäusern angebaut sowie grundsätzlich aufrecht gebunden und stark ausgegeizt, um nur wenige Fruchttriebe an der Pflanze zu belassen. Stekovics hingegen nutzt die natürliche Wuchsform der Paradeiser – es handelt sich um flach am Boden rankende, nur teilweise an anderen Pflanzen emporsteigende Gewächse. So kultiviert er seine Pflanzen ohne Stützen und geizt sie nicht aus.

Stekovics - Paradeiser König Österreichs Erich Stekovics nutzt die natürliche Wuchsform der Paradeiser. (Foto by: Erich Stekovics)

Den Boden um die Pflanzen mulcht er mit Stroh, um die Wasserverdunstung zu minimieren. Auf diese Art wachsen die Paradeiserpflanzen mit vielen Trieben direkt am Boden und bilden ein Dickicht, an dem die Früchte ohne jedes Gießen gedeihen – dies sogar in sehr trockenen Sommern!

Stekovics vertritt die Ansicht, dass Gießen dem Geschmack der Paradeiser schadet und zudem verhindert, dass die Pflanzen tiefe Wurzeln ausbilden. Seine Tomaten wurzeln ohne Wässerung bis zu einer Tiefe von 1,70 Metern und versorgen sich auf diese Art selbst mit Wasser. Dabei nimmt Stekovics auch regelmäßig auftretende Ernteausfälle hin, die nach seiner Aussage etwa alle sechs Jahre auftreten.

Zum Ausgleich des Risikos erwirtschaftet Stekovics einen erheblichen Teil seines Umsatzes mit Chilis und Paprika.

Enorme Vielfalt an Paradeisern

In Stekovics „Paradies der Paradeis“ kann eine Vielzahl an Produkten aber auch an Paradeiserpflanzen erworben werden. Sein Hofladen ermöglicht den Kauf so seltener und überraschender Sorten wie

  • Anna Russian – alte russische Fleischtomate mit orangefarbenen ochsenherzförmigen Früchten
  • Black Plum – eigroße, rotbraune Früchte
  • Erica d’Australie – trägt Früchte bis zu 1,3 Kilogramm
  • Nepal – eine Sorte aus dem Himalaya, die auch raues Wetter verträgt
  • Rosenquarz – rosarote Cocktailtomate
  • Zahnrad – große, stark geriffelte Hohlparadeis zum Füllen
  • und viele, viele mehr

Internationale Anerkennung und große öffentliche Wirkung

Stekovics - Paradeiser König Österreichs Enorme Arten- und Geschmacksvielfalt der Paradeiser bei Erich Stekovics. (Foto by: Erich Stekovics)

Stekovics wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 2015 mit dem „Gourmand Award“. Presse, Funk und Fernsehen in Österreich, der Schweiz und Deutschland berichteten unzählige Male über Erich Stekovics, seine Methoden und Überzeugungen. Auch mehrere Dokumentarfilme wurden über den Paradeiser-König gedreht mit Titeln wie „Triumph der Tomate“ oder „Tomaten zum Rotwerden“.

In seinen Publikationen informiert Stekovics über die enorme Arten- und Geschmacksvielfalt der Paradeiser und präsentiert Rezepte sowie Anbautipps für den professionellen Umgang mit Paradeisern im eigenen Garten. Sein „Atlas der erlesenen Paradeiser“, erschienen 2011 in Innsbruck und Stuttgart, stellt 77 Sorten in ausführlichen Portraits und mit großartigen Farbbildern vor.


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User Kommentare

Pesu07

Ein sehr interessanter Artikel! Auch ich kaufe mir gerne viele verschiedene Sorten von Paradeiserpflanzen und bin jedes Mal auf die geernteten Früchte gespannt.

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Paradeis

Ein interessanter Artikel. Wir essen gerne Paradeiser und am liebsten die kleineren Sorten in rot und gelb, also Cocktail- und birnenförmige Paradeiser.

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