Zero Waste Kitchen - Kompost oder Teller?

Ein neues großes Thema in der Küche ist die Nachhaltigkeit und dazu zählt auch "Zero Waste". Dahinter verbirgt sich nichts anderes, als so gut wie alles in der Küche zu verwerten. Müllvermeidung durch optimale Verwertung der Reste. Neugierig geworden?

Zero Waste Kitchen - Kompost oder Teller? Foto Followtheflow / depositphotos.com

Öko-Bilanz und Nachhaltigkeit haben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen.

Wer mit Ressourcen sparend wirtschaftet, trägt seinen Teil zur Müllvermeidung bei.

Das Konzept der Zero Waste Küche setzt an diesen nachhaltigen Grundgedanken an.

Was versteht man unter der Zero Waste Küche?

  1. "Zero Waste" bedeutet so viel wie "nichts verschwenden".
  2. Die Zero Waste Küche ist die Gegenbewegung zur Wegwerfgesellschaft.
  3. Man kauft und verbraucht nur so viele Lebensmittel wie nötig.

Die drei unterschiedlichen Varianten

  • Low Waste (wenig Müll)
  • Less Waste (möglichst wenig Müll)
  • Zero Waste (null Müll)

Warum ist die Zero Waste Küche so wichtig?

Pro Jahr werden rund 109 kg Lebensmittel entsorgt.

Die Hälfte von dieser Menge lässt sich vermeiden.

Das sind ungefähr 50 kg.

Welche Reste können verwendet werden und welche nicht?

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  • Frisch zubereitete Speisen können für den nächsten Tag aufgehoben werden.
  • Reste von Backwaren halten ebenfalls ein paar Tage.
  • Auch aus Obst- und Gemüseschalen, Gemüsegrün und Wurzeln lässt sich noch Erstaunliches zaubern.
  • Dabei sollte aber darauf geachtet werden, dass das zuvor verwendete Obst oder Gemüse Bioqualität hatte, da bei ihrem Anbau keine synthetischen Pestizide eingesetzt wurden.
  • Lediglich schimmelnde oder gammlige Obst- oder Gemüsereste gehören auf den Kompost.

Sind die Rezepte der „Null Müll“ Küche schwierig?

Inzwischen gibt es Kochbücher, deren Rezepte perfekt für die Resteverwertung geeignet sind.

Beim Kochen muss man Ideen haben: Aus der Semmel vom Vortrag kann z.B. Paniermehl hergestellt werden und ausgeschabte Vanilleschoten veredeln Zucker mit ihrem raffinierten Aroma.

Rezeptidee für eingemachte Kohlrabischeiben

  1. Aus Pfefferkörnern, Zucker, Salz und Apfelessig einen Sud kochen.
  2. Zwiebelringe hinzufügen, nach Belieben mit Dill und Senfkörnern verfeinern.
  3. Kohlrabischalen in ein Schraubglas füllen, mit dem Sud begießen und das Glas sofort zuschrauben.
  4. Die eingelegten Schalen sind rund 7 Tage haltbar.

Was gibt es bei der Zero Waste Küche zu beachten?

  • Bioqualität steht an erster Stelle.
  • Der Verzicht auf mit Pestiziden belastete Lebensmittel schützt nicht nur den Verbraucher, sondern auch die Umwelt.
  • Verpackungen aus Plastik stehen nicht im Einklang mit ressourcenschonenden Ansätzen.
  • Obst und Gemüse sollte ohne Plastikhülle gekauft werden.
  • Papiertüten sind zum Verpacken der Ware besser geeignet.

Tipps für den Alltag 

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Größere Mengen kochen, die für zwei Tage reichen.

Wenn etwas von der Mahlzeit übrig bleibt, wird der Rest eingefroren.

Das ist kostensparend und nachhaltig zugleich.

Eingefrorene Gemüsereste lassen sich zu einem späteren Zeitpunkt für eine Brühe verwenden.

Im eigenen Garten Obst oder Gemüse anbauen.

Kräuter können in Töpfen eingepflanzt auf dem Balkon wachsen.

Für Einkäufe lieber etwas mehr Geld ausgeben, dafür aber bewusster kaufen.

Märkte, Hof- oder Bioläden bieten die Qualität, auf die es bei Zero Waste ankommt.

Vorteile der Zero Waste Küche

  1. Mit der Zero Waste Küche lernt man die Vielfalt und Vielseitigkeit von scheinbar alltäglichen Produkten besser kennen.
  2. Man konzentriert sich gezielter auf die Zubereitung der Speisen, für das Essen selbst nimmt man sich mehr Zeit.
  3. So entsteht eine achtsamere Lebensführung.

Fazit

Das Prinzip der Zero Waste Küche klingt aufwändiger, als es ist.

Der bewusste Lebensmittelkonsum steht im Vordergrund.

Man kann das Konzept mit den Worten "Klasse statt Masse" zusammenfassen.

In der modernen Konsumwelt ist oft das Gegenteil der Fall: Große Mengen für wenig Geld einkaufen.

Die negativen Auswirkungen betreffen letztlich die Natur, die Qualität der Ware und den Konsumenten selbst.

Auf den ersten Blick macht der Kauf von Produkten in Bioqualität oder das Einfrieren von Speiseresten noch keinen Unterschied.

Doch genau diese kleinen Schritte sind Beiträge zum Schutz der Umwelt - und des Verbrauchers.

Ausgangsrezepte

Regrowing

Bei jedem Kochvorgang bleibt meist ein Stück Restgemüse übrig, in diesem Fall der Strunk.

Also ab auf den Kompost damit - Nein, bitte nicht!

Denn gerade Kohlgemüse eignet sich hervorragend zum Regrowen, daß bedeutet nichts anderes, als dass man aus dem vermeintlichen Stück Abfall, wieder eine neue Pflanze heranwachsen läßt, die dann wieder verkocht werden kann.

Die Anleitung wie das genau funktioniert, findet Ihr in diesem Artikel:


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User Kommentare

Pesu07

Bewusstes, bedarfsirientiertes Einkaufen ist für viele Menschen schwieriger als gedacht. Wichtig in diesem Zusammenhang ist der Einkauf Bioprodukten, damit auch alles verwertet werden kann.

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