Atkins-Diät - Abnehmen
Das gewöhnungsbedürftige Kohlenhydratzählen gehört zu den Hauptschwerpunkten einer klassischen Atkins-Diät. Alles andere darf in rauen Mengen genossen werden. Doch wie sieht es mit dem tatsächlichen Erfolg aus?
Was ist die Atkins-Diät?
Zur Aufrechterhaltung des Stoffwechsels und zur Ausführung körperlicher Aktivitäten benötigt der Körper Energie. Diese holt er sich in der Regel aus Kohlenhydraten, die in Getreidesorten, daraus hergestellten Produkten sowie Erdäpfeln und Hülsenfrüchten reichlich vorhanden sind.
Bei der Atkins-Diät wird diese Energiequelle durch Fette und Eiweiße ersetzt. Da Eiweiße vom Körper nicht gespeichert werden können, bleiben nur die aufgenommenen und gespeicherten Fette zur Energiegewinnung - durch ihren Abbau wird das Abnehmen begünstigt!
Sobald der Stoffwechsel des Körpers auf die Verwertung von Fetten umgestellt ist, werden in der Leber bei der sogenannten Fettverbrennung, Fettsäuren in Ketonkörper umgewandelt. Diese dienen nun als Hauptenergiequelle des Körpers.
Bei einer stark erhöhten Konzentration an Ketonkörpern spricht man von einer Ketose. Als Folge können der Mund- und der Körpergeruch einen leichten Acetongeruch aufweisen.
Bei der Atkins-Diät ist es aufgrund des eingeschränkten Speiseplans nötig, Nährstoffpräparate einzunehmen. Mit diesen wird insbesondere die Zufuhr an Mineralstoffen und Vitaminen sichergestellt.
Wie funktioniert die Atkins-Diät?
Es werden bei dieser Diät Phasen durchlaufen. Diese vier Atkins Phasen dienen der Einleitung, der Gewichtsreduktion, der vorbereitenden und lebenslangen Gewichtserhaltung.
Phase 1: Einleitung
In dieser vierzehntägigen Phase wird der Stoffwechsel schnell und konsequent auf die Nutzung von Fetten als Energieträgern umgestellt.
Erlaubt sind laut Diätplan Eier und Fleisch sowie maximal 20 Gramm Kohlenhydrate, die bevorzugt über Gemüse und Salate aufgenommen werden sollten. Auf Brot, Nudeln und Erdäpfel muss in dieser Phase komplett verzichtet, Obst sollte wegen des Fruchtzuckers nur eingeschränkt genossen werden. Die Gesamtkalorienzufuhr spielt keine Rolle.
Phase 2: Gewichtsreduktion
Sobald der Stoffwechsel umgestellt ist, wird die Aufnahme von Kohlenhydraten in Schritten von 5 Gramm pro Woche wieder erhöht, bis eine Menge von 40 bis 60 Gramm erreicht worden ist.
Es sind auch in Maßen wieder stärkehaltige Lebensmittel, Karotten, grüne Erbsen und Obst erlaubt. Sollte die Gewichtsreduktion stagnieren, sollte die Menge an Kohlenhydraten wieder reduziert werden.
Phase 3: Vor-Erhaltungsdiät
In dieser Phase beginnt die Gewichtsabnahme sich einzupendeln und es wird in kleinen Schritten das Zielgewicht angestrebt.
Phase 4: Erhaltungsdiät
In der lebenslangen Abschlussphase ist das Zielgewicht erreicht und es gibt kaum noch Einschränkungen bei der Auswahl der Lebensmittel. Lediglich Erdäpfel und Teigwaren sollten weitestgehend vermieden werden.
Was darf man essen?
Phase 1
- Eier
- Fette
- Oliven- und Rapsöl
- Fleisch, Fisch und Schalentiere (mager, ohne Geschmacksverstärker und Zusatzstoffe)
- Gemüse (stärkefrei: Artischocken, Melanzanis, Gurke, grüne Paprika, Mairüben, Sellerie, Spargel, Schwammerl und Spinat sowie diverse Kohl- und Salatsorten)
- Hülsenfrüchte (Fisolen, Linsen, Kichererbsen)
- Milch- und Sojaprodukte (fettreduziert: Buttermilch, Käse, Joghurt, Tofu)
Phase 2 + Phase 1
- Stärkehaltige Lebensmittel (sparsam: Brot, Getreideflocken, Vollkornnudeln, Natur- und Wildreis)
- Hülsenfrüchte (grüne Erbsen, Karotten)
- Rotwein
- Obst
Was darf man NICHT essen?
Phase 1
- Ballaststoffe (Zucker, Stärke)
- Ballaststoffhaltige Lebensmittel (Gebäck, Reis, Nudeln, Obst)
- Alkohol
- Fleisch, Fisch und Schalentiere (mit Geschmacksverstärkern und Zusatzstoffen)
- Gemüse (stärkehaltig: Karotten, Erdäpfel, Mais, rote Paprika, rote Beete)
- Obst (komplett vermeiden)
Phase 2
- Stärkehaltige Lebensmittel (vor allem Weizenmehlprodukte)
- Gemüse (stärkehaltig: Erdäpfel, Mais, rote Beete)
- Obst (Ananas, Rosinen, Dosenobst)
Nachteile und Risiken der Atkins-Diät
- Einseitige Ernährung
- Hoher Anteil an ungesunden, gesättigten tierischen Fetten kann das Herz-Kreislaufsystem belasten
- Verzicht auf Obst führt zu einen Mangel an Nährstoffen
- Erfordert viel Disziplin
- Verzicht auf Brot, Kartoffeln, Nudeln, Reis und Zucker ist schwer durchzuhalten
- Es müssen Vitamin- und Mineralstoffpräparate genommen werden
- Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Müdigkeit, Mundgeruch in Phase 1 möglich
- Verstopfung oder schleimig-fettiger Stuhlgang sind möglich
- Durch die einseitige Ernährung steigt der Cholesterinspiegel und somit das Risiko von Herz- und Gefäßkrankheiten
Vorteile der Atkins-Diät
- Schnelles und dauerhafter Abnehmerfolg möglich (nur bei strikter Einhaltung)
- Keine Begrenzung der Menge sondern nur Verzicht auf Kohlenhydrate
- Die Gesamtkalorienzufuhr spielt keine Rolle
- Hohe Aufnahme von Aminosäuren fördern das Abnehmen
Unser Fazit zur Atkins-Diät
Die Atkins-Diät ist nach unseren Erfahrungen vor allem für Menschen geeignet, die sich gern mit ihrer Ernährung auseinandersetzen und nur wenig Gewicht zu verlieren haben. Sie ist eine der strengsten Diäten nach dem Prinzip „Low Carb“. Besonders in der intensiven Phase des Abnehmens ist die damit verbundene einseitige Ernährung für viele Menschen sehr anstrengend und kaum umsetzbar.
Das permanente Achten auf den Speiseplan und Zählen der Kohlenhydrate führt zu Stress, die Diät macht keinen Spass.
Bewertung: Ø 3,8 (141 Stimmen)
User Kommentare
Nicht unerwähnt bleiben sollte hier aber meines Erachtens, dass wissenschaftlich nicht geklärt ist, ob die Atkins-Diät wirklich so supergesund ist, wie von ihrem Gründer beworben... Ich empfehle dazu das Buch Ernährungskompass von Bas Kast, wo dieses Thema beleuchtet wird.
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(Bleibt eh nicht unerwähnt, es hat mich nur an das Buch erinnert).
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