Friselle, die Brotspezialität aus Apulien

Friselle, die ursprünglich aus Apulien stammende Brotspezialität ist doppelt gebacken und sehr lange haltbar. Deshalb wurde sie auch von den Fischern und Kreuzfahrern mit auf die Fahrt genommen.

Friselle, die Brotspezialität aus Apulien Die Friselle wird auch das Brot der Seefahrer genannt. (Foto by: NelliSyr / depositphotos.com)

Die Friselle stammt ursprünglich aus Apulien und gehört dort zu den klassischen Antipasti.

Traditionell belegt man das doppelt gebackene Brot mit gehackten Tomaten, frischem Basilikum und einem Spritzer Olivenöl.

Was ist eine Friselle und woher stammt sie?

Anfangs dienten die Frieselle als Proviant für Fischer, die das haltbare und gut zu transportierende Brot, an Schnüren aufgehängt, auf ihre mehrtägigen Ausfahrten mitnahmen.

Hatten sie schließlich Hunger, wurde die Friselle einfach kurz ins Meerwasser getunkt und mit frisch gefangenem Fisch belegt.

Auf der Halbinsel Salento ganz im Süden Italiens wird die Friselle auch "Brot der Kreuzfahrer" genannt, da die kampferprobten Ritter die haltbaren Brote ebenso schätzten und mit auf ihre langen, strapaziösen Reisen ins Heilige Land nahmen.

Wie belegt man die Brotspezialität?

Friselle, die Brotspezialität aus Apulien Ob mit Wasser oder Marinade, die Friselle wird vor dem Verzehr immer etwas eingeweicht. (Foto by: NelliSyr / depositphotos.com)

Ganz klassisch wird dieses "Meisterwerk der Einfachheit" mit folgenden Zutaten belegt:

  1. gehackten Tomaten
  2. frischem Basilikum
  3. einem Spritzer Olivenöl

Nicht ganz so traditionell, aber ebenso köstlich sind die Friselle mit:

  1. Lampascioni (eine typische Zwiebelsorte aus Apulien)
  2. Oliven
  3. Thunfisch
  4. Sardellen

Weitere köstliche Friselle Rezepte

Andere Varianten werden mit Hartkäse oder Mozzarella genossen.

Letztlich sind dem individuellen Geschmack und der eigenen Kreativität kaum Grenzen gesetzt und man kann die Friselle mit den gleichen Zutaten belegen, wie man sie auch für Crostini nutzt.

Die Kunst des Eintunkens

Durch das zweimalige Backen sind die Friselle zwar ewig haltbar aber auch steinhart.

Aufgrund der Härte müssen die Friselle vor dem Verzehr in eine genießbare Form gebracht werden und darum tunkten sie die Fischer früher einfach kurz ins Meerwasser.

Auch heute noch müssen die Friselle vor dem Verzehr in Wasser eingeweicht werden.

Dreimal wird das Eintunken wiederholt.

Großmütter schwören darauf, dass die Eintunkzeit genau ein Ave-Maria-Gebet lang sein muss und nur wenn das korrekt durchgeführt wird, schmecken sie.

  1. Doch Vorsicht: Die Eintunkzeit hängt auch vom Stück ab.
  2. Da der obere Teil gewölbt und unregelmäßiger ist, darf er lediglich kurz ins Wasser.
  3. Der untere Teil ist flach und härter und kann deshalb einige Sekunden länger eingetaucht werden.

Ist eine Friselle gesund?

Friselle, die Brotspezialität aus Apulien Die doppelt gebackenen Frisellen können ganz unterschiedlich belegt werden. (Foto by: milla74 / depositphotos.com)

Inzwischen sind Friselle längst zur Delikatesse aufgestiegen und vor allem als Vorspeise beliebt.

Die Brote selbst bestehen aus Hartweizengrieß, sind vegan und enthalten kein Zucker und nur wenig Salz.

Wenn die Friselle dann auch noch mit frischen, gesunden Zutaten belegt wird, kann man sie entspannt und ohne schlechtes Gewissen genießen.

Was gibt es zu beachten?

  • Die köstlichen Brote kann man praktisch das ganze Jahr über essen.
  • Vor allem in Süditalien steigt der Konsum allerdings jeden Sommer deutlich an, denn an den heißen Tagen im Juli oder August kann die Friselle schon mal ein ganzes Mittagessen ersetzen.
  • Will man die Friselle für Antipasti nutzen, so empfiehlt es sich, gleich kleinere Brote zu backen.

Fazit

Friselle, die Brotspezialität aus Apulien Foto Gutekueche.at

Friselle sind ein köstlicher, gesunder Snack aus Süditalien, der wunderbar und ohne großen Aufwand selbst zubereitet werden kann.

Die kleinen Brote lassen sich auch gut auf Vorrat produzieren und können anschließend in einer großen Keksdose aufbewahrt werden.


Bewertung: Ø 5,0 (2 Stimmen)

User Kommentare

martha

Diesen Snack aus Süditalien kenne ich nicht, klingt aber interessant bzw. sehr gut. Vielen Dank für diesen informativen Artikel.

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Katerchen

Das habe ich hier noch bei keinem italienischen Delikatessengeschäft gesehen, werde mal gezielt danach Ausschau halten. Das Eintauchen in Meerwasser diente wohl auch zum Fischfang? 😁 Ein ähnlich hartes Brot ist das Schüttelbrot aus Südtirol, ein köstlicher Knabberspass.

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Pesu07

Das ist ein sehr interessanter Artikel. Das habe ich bislang noch nicht gekannt. Zumindest kenne ich es jetzt theoretisch.

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Smiley

Diese Brotspezialität aus Apulien kenne ich nicht. Wir planen heuer eh, nach Apulien zu fahren, da werde ich danach Ausschau halten.

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