Wissenswertes zum Obstanbau - Was muss ich beachten
Im eigenen Garten im Schatten eines großen Walnussbaumes sitzen, die Seele baumeln lassen, das Auge mit herrlich blühenden Büschen und Blumen erfreuen und dazu frisches Obst aus dem eigenen Garten genießen – so oder so ähnlich sieht der Traum der meisten Gartenbesitzer aus.
Um diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen und außerdem eine möglichst reiche Obsternte zu erreichen, muss man leider etwas mehr tun als den Garten nur zu genießen.
Denn die Pflanze haben auch gewisse Ansprüche, um gut gedeihen zu können. Wer jedoch ein paar grundlegende Regeln beachtet, kann den Aufwand jedoch in erträglichen Grenzen halten und dennoch Obst und auch Gemüse aus dem eigenen Garten genießen.
Der Boden
Die Ansprüche an den Boden und die Nährstoffe sind je nach Pflanzenart sehr unterschiedlich. Beim Obstanbau ist auf jeden Fall auf einen humus- und nährstoffreichen Boden zu achten, der immer unkrautfrei und locker gehalten werden sollte.
Bei sehr festen und steinigen Böden kann man den Obstgehölzen das Einwachsen erleichtern, indem man eine etwas größere Pflanzgrube anlegt, die man mit einer nährstoffreichen und gut wasserdurchlässigen Erdmischung füllt.
Sehr leichte und sandige Böden sollten durch Humusgaben aufgebessert werden. Es ist zu empfehlen, sich kundig zu machen, welche Obstgehölze in der Region gut gedeihen bzw. was für Ansprüche die gewünschte Sorte an den Boden hat.
Düngung
Die Düngung richtet sich nach dem Nährstoffangebot des Bodens und dem Bedarf der Pflanzen. Alle paar Jahre sollte der Nährstoffgehalte des Bodens mit Bodenproben überprüft werden – entsprechende Labore finden sich im Internet - eine Analyse kostet zwischen 40€ und 80€.
Auf jeden Fall ist eine Überdüngung zu vermeiden. Gaben von Komposterde oder verrottetem Stallmist ein- bis zweimal im Jahr (Frühjahr und Herbst) sind empfehlenswert.
Auf ausreichende Feuchtigkeit (vor allem bei Jungpflanzen bzw. Bäume) ist zu achten, wobei aber Staunässe auf jeden Fall vermieden werden muss. Abhilfe kann mit einer Drainage geschaffen werden.
Klima und Witterung
Die klimatischen Bedingungen sind bei der Auswahl der verschiedenen Obstsorten unbedingt zu beachten. In höheren und kalten Regionen kommen nur bestimmte, speziell angepasste Sorten in Betracht.
Info: Obstarten, die aus wärmeren Gefilden stammen, wie zum Beispiel Marille, Pfirsich und Nektarine benötigen einen sonnigen und geschützten Standort, damit sie Früchte tragen und ausreifen lassen können.
Standort der Obstgehölze
Im Garten sollten die verschiedenen Obstgehölze so angepflanzt werden, dass eine optimale Ausbeute an Licht und Sonne für alle Pflanzen gegeben ist:
- Die hohen Bäume werden also im Norden und die Kleinen, wie zum Beispiel Johannisbeersträucher, im Süden gepflanzt.
- Ein leichter Wind kann für die Bestäubung von Nutzen sein und fördert die Gesunderhaltung der Gehölze.
Nützlinge
Vögel im Garten sind sehr nützlich, denn sie vertilgen viele Obstschädlinge. Durch das Aufhängen von Nistkästen und sinnvolle Winterfütterung werden sie im Garten heimisch.
Weitere Nützlinge sind Wildbienen, Hummeln, Schwebefliegen und viele mehr. Durch das Aufstellen eines Insektenhotels und/oder eines Hummelhauses kann man sie an den Garten binden.
Marienkäfern, die Blattläuse dezimieren, und Tausendfüßlern kann man in einem mit Holzwolle gefüllten Blumentopf, der mit der Öffnung nach unten aufgehängt wird, einen Unterschlupf schaffen.
Bewertung: Ø 3,8 (25 Stimmen)
User Kommentare
Im Schatten unter einem Walnussbaum zu sitzen ist wirklich das Beste. Ich kenne das aus eigener Erfahrung. Ansonsten sollte man beim Anpflanzen von Obstbäumen darauf achten, die alten Sorten zu verwenden. Damit bleibt auch die Artenvielfalt erhalten. In Österreich gibt es eine gemeinnützige Einrichtung namens "Arche Noah", die sich für den Erhalt alter Obst- und Gemüsesorten kümmert.
Auf Kommentar antworten