Wein selber machen
Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, sein eigener Weinbauer zu sein? Wie der Traum in Erfüllung gehen kann, lässt sich in einzelnen Schritten darstellen.
Die gängigsten Reben für Weißwein sind in Österreich Grüner Veltiner und Welschresling.
Wer nicht gerade einen Weinberg sein eigen nennt, kann die Reben für seinen Eigenbedarf beim Weinbauer erwerben.
1. Vorbereitung der Trauben
- Welche Trauben man verwendet ist Geschmackssache.
- Wichtig ist, dass die Trauben frisch und reif sind, die faulen aussortiert werden und vor der Verarbeitung gründlich gewaschen werden.
- Nach dem Waschen sollten sie wieder komplett trocken sein.
2. Das Maischen
- Sind die Trauben entrappt (Ablösen und Entfernen der Trauben von den Zweigen und Traubengerüst (=Rappen), werden sie in einer Mühle zerdrückt.
- Es entsteht ein Gemisch aus Kernen, Schale, Saft und Fruchtfleisch welches in den Gärbehälter gefüllt wird - darin wird der Zucker in Alkohol verwandelt werden.
- Durch die Maischegärung wird die Farbe des Weins oft kräftiger da der meiste Farbstoff in der Schale sitzt.
- Eine andere, jedoch ein wenig aufwendigere Methode, wäre das Entsaften (über eine Saftpresse) - die sigenannte Saftgärung.
3. Zuckerzugabe
- Für die Gärung wird auch Zucker benötigt. Dazu dem Zucker in wenig Wasser (=Zusatzwasser) auflösen, aufkochen lassen und der Maische beimengen.
- Der Zucker wird bei der Gärung in Alkohol und Kohlenhydrate umgewandelt.
- Den Zucker kann man auch erst während der Gärung hinzufügen.
- Dann jedoch nicht alles auf einmal, sondern verteil auf mehrere Tage.
4. Germ fördert die Gärung
- Germ ist ein lebender Organismus, der Zucker in Alkohol und Kohlensäure umwandelt.
- Durch die Zugabe von Germ setzt die Gärung des Saftes richtig ein und es entsteht daraus die sogenannte Maische.
- Wenn die Weintrauben zu wenig Säure haben können auch noch Milchsäurebakterien hinzugefügt werden.
5. Abfüllen der Maische & Gärung
- Jetzt wird die Maische in den Gärbehälter gefüllt und mit einer Gärkappe verschlossen.
- Die Gärung beginnt in rund 2-3 Tagen.
- Während der Gärung verdoppelt sich das Volumen der Flüssigkeit.
- Daher sollte man den Gärbehälter nicht voll anfüllen.
- Nach Beginn der Gärung kann man auch noch ein Antigeliermittel hinzufügen, das die Schaumbildung verhindert.
- Der Gärprozess dauert rund 3-4 Wochen.
- Der Gärbehälter sollte in einem Raum gelagert werden, wo es nur wenige Temperatur-Schwankungen gibt – ideal sind 18-22 Grad.
- Das Gärende ist erreicht wenn in der Flüssigkeit keine Blasen mehr aufsteigen.
- Um den Wein haltbarer zu machen kann man jetzt noch ein wenig Kaliumpyrosulfit (aus der Apotheke oder Reformhaus) hinzufügen.
- Pro Liter Maische genügen hier schon 0,1 Gramm.
6. Wein Abfüllen
- Jetzt kann man den Wein in Flaschen oder Fässern umfüllen – am besten mit einem Absaugschlauch der am Gärbehälter angebracht ist.
- Die Flaschen müssen komplett sauber sein und nach dem Befüllen sofort verschlossen werden.
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User Kommentare
Unser Nachbar hat auch einen Weintraubenstock und wenn sie reif sind weiß er eh nicht was er damit anfangen soll. Werde ihm bescheid geben.
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Artelsmair, mit „einem“ Weintraubenstock wird der Nachbar nicht weit kommen und wenn er nicht weiß was er mit den Trauben machen soll, sollte er eher Erdbeeren anpflanzen.
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Schöner Bericht über die Weinherstellung. Die Menschen die einen Weinberg besitzen können sich glücklich schätzen, ein wunderbares Getränk herstellen zu können.
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Wir essen und verarbeiten unsere Weintrauben lieber gleich. Dazu haben wir viel zu wenige Weintrauben. Aber interessant zu lesen, was alles zu beachten ist.
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in unserem Weindorf kann man sich Rebstöcke "leihen" und wird vom Weinbauern bei der Weinherstellung begleitet. Solche Angebote, auch andernorts, könnten für Hobbywinzer hilfreich sein, oder?
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Den Beitrag finde ich sehr interessant! Allerdings glaube ich auch, dass es gar nicht so einfach ist, Wein selbst zu machen, dass erfordert schon viel Wissen und Geschick.
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Der Zuckergehalt wird in der Regel mit einem Refraktometer gemessen. Ansonsten, mal ein Praktikum oder Kurs bei einem Winzer machen.
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Mit unseren paar Kilo Weintrauben die wir ernten werden wir wohl nie einen Wein zusammenbringe, obwohl mein Mann es schon gerne einmal versuchen würde.
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Wein selber zu machen ist eine gute Idee für alles Idealisten, allerdings braucht es sehr viel Geduld und Erfahrung dazu, bis es auch wirklich ein guter Wein wird. Meine Großeltern produzierten ihren eigenen Wein, mir allerdings fehlt hier die Ausdauer
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ich finde den Beitrag sehr gut, und werde heuer wenn dieTraubenernte ist einen eigenen Wein nach dieser Anleitung erzeugen.
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gibt es einen wein ohne hystamine den damit kann ich ihn nicht trinken,und ich hätte so gerne einen schluck wein
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google mal "Wein ohne Histamine", da wirst Du auf alle Fälle fündig und Deinem "Schluck-Wein-Genuß" kannst Du damit auch stillen
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