Backpannen - Erste Hilfe
Backen macht Spaß, doch auch erfahrenen Hobbybäckerinnen und -bäckern passiert hin und wieder ein Missgeschick. Der Kuchen gelingt nicht wie geplant, lässt sich jedoch in den meisten Fällen mit kleinen Tricks retten. Wichtig ist dabei, das gute Aussehen wieder herzustellen und Geschmacksbeeinträchtigungen zu vermeiden.
Beim Backen kann immer etwas schiefgehen. Doch meistens sieht es schlimmer aus, als es ist. Denn mit ein paar Tipps und Tricks ist das meiste Gebäck zu retten – und zwar so, dass niemand etwas merkt. Der Rest bleibt ein kleines Geheimnis.
Kuchen weiterverwerten
Kuchen, der durch zu kurze Backzeit oder zu viel Flüssigkeit matschig geworden ist, lässt sich beispielsweise für Rumpralinen oder anderes Naschwerk verwenden.
Zerbrochenen Rührkuchen retten
Ist der Rührkuchen zerbrochen, kann man daraus ein köstliches Schichtdessert zaubern. Der Kuchen wird dafür zerbröselt und mit Creme und Früchten in eine Glasschüssel geschichtet. Werden die Kuchenbrösel vorher in Kaffee, Saft oder Likör getränkt, hat man schnell ein Tiramisu zubereitet.
Hier ein Rührteig Grundrezept.
Zu trockener Kuchen
Wenn der Kuchen beim Backen zu trocken wurde, kann er mit Likör oder Saft getränkt werden. Dafür werden mit einem Holzstäbchen kleine Löcher in den Kuchen gestochen, der Saft oder Likör langsam über den Kuchen gegossen und der Kuchen danach auf eine Kuchenplatte gestürzt.
Es ist auch möglich, einzelne Gebäckscheiben mit Flüssigkeit zu tränken und als Nachspeise zu servieren.
Nicht ganz durchgebackener Rührkuchen
Leider bringt es nichts, den Kuchen länger im Backofen zu lassen. Stattdessen sollte man die noch leicht rohe Stelle herausschneiden und den Kuchen mit Marmelade, Schokolade oder einer lockeren Creme füllen.
Brüchiger Mürbeteig
Wurde der Teig zu lange geknetet, kann man ihn noch bestens als Streuseln verwenden. Gibt man noch einige Haferflocken oder gemahlene Nüsse dazu, werden die Streusel etwas knuspriger.
Hier ein Mürbeteig Grundrezept.
Zerbrochener Biskuitteig für die Geburtstagstorte
Wenn der Biskuitteig völlig zerbrochen ist, kann man die einzelnen Teile noch sehr gut für einen Schichtnachtisch wie Tiramisu verwenden. Oder man kann sie reiben und daraus Rumkugeln machen.
In der Mitte durchgebrochener Biskuitboden
Diesen Biskuitboden kann man retten, indem man die Teile vorsichtig mit Eiweiß zusammenklebt und den Tortenboden vor der weiteren Verwendung etwas trocknen lässt.
Hier ein Biskuitteig Grundrezept.
Angebrannter Kuchen
Die angebrannten Stellen sollten großzügig mit einem scharfen Messer abgeschnitten werden, da sich angebrannter Teig nicht nur auf die Optik, sondern auch auf den Geschmack auswirkt. Die Unebenheiten werden mit Marmelade aufgefüllt und der Kuchen danach beispielsweise mit Schokoladenglasur oder Schlagobers überzogen.
Kuchen hat zu lange gebacken
Wenn ein Kuchen zu dunkel geworden ist, kann man ihn mit einer Glasur überziehen oder dick mit Puderzucker bestreuen.
Der Kuchen lässt sich nicht aus der Form stürzen
Wenn der Kuchen hartnäckig in der Tortenform bleibt, sollte man versuchen, den Rand vorsichtig und mit einem scharfen Messer aus der Kuchenform zu lösen. Funktioniert dies nicht, nimmt man ein nasses, eiskaltes Küchentuch und legt es auf den Boden der Form. Durch die Kälte sollte sich das Gebäck leichter lösen.
Zerbrochene Kekse
Gebäck, das nach dem Backen zerbrochen ist, kann man sehr gut über Nachspeisen streuen. Das sieht dekorativ aus und schmeckt gut.
Zuckerguss haftet nicht auf dem Backwerk
Wenn der Zuckerguss von den Kuchenstücken herunterläuft, sollte man etwas Marmelade erwärmen und den Kuchen damit bestreichen. Nach dem Trocknen sollte der Guss problemlos halten und das Verzieren kann weitergehen.
Die Buttercreme gerinnt
Wenn Buttercreme gerinnt, liegt es wahrscheinlich an der unterschiedlichen Temperatur der Zutaten. Eine wirksame Pannenhilfe ist es, wenn die Creme im Wasserbad oder in der Mikrowelle leicht erwärmt wird. Dann schlägt man sie nochmals kräftig durch. Sollte dieses Verfahren nicht ausreichen, kann zusätzlich Kokosfett untergearbeitet werden.
Der Lebkuchen lässt sich nicht vom Blech lösen
Für Lebkuchen, der hartnäckig am Blech klebt, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Solange das Gebäck noch warm ist, hilft die Kältetherapie. Dazu das Blech umdrehen und ein feuchtes, kaltes Küchentuch auf den Blechboden legen.
Oft löst sich der Lebkuchen dann wie von selbst. Wenn das nicht geht, den Lebkuchen mit einem Pfannenwender so gut wie möglich lösen. Stücke, die ganz geblieben sind, können mit einer Glasur gerettet werden. Restlichen Lebkuchen kann man zerbröseln und in Desserts oder Joghurt verarbeiten.
Das Backpapier lasst sich nicht ablösen
Als Sofortmaßnahme hilft es, den Kuchen mitsamt der Form umzudrehen, dann legt man ein angefeuchtetes Tuch auf das Backpapier. Dieses lässt sich nach wenigen Sekunden mühelos abziehen. Die Methode funktioniert nur bei stabilen, robusten Kuchen. Alle anderen nimmt man mit einem Tortenheber Stück für Stück vorsichtig vom Backpapier.
Der Kuchen lässt sich nicht stürzen
Wenn der Kuchen einfach nicht aus der Form will, bedeckt man die umgedrehte Form mit einem nassen, kalten Küchentuch. Nach einigen Minuten löst sich der Kuchen und kann problemlos gestürzt werden.
Bewertung: Ø 3,8 (50 Stimmen)
User Kommentare
Da sind wirklich ein paar sehr gute Tipps dabei, besonders der für zu trocken gewordene Kuchen gefällt mir gut.
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Auf diesen Artikel bin ich ja etwas zu spät aufmerksam geworden, aber ich kann so wenigstens nachschlagen wenn mir wieder ein Malheur passiert.
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Ein paar gute Tipps, die ich mir gleich abspeichern werde. Da die Backzeit je nach Backrohr ein wenig variieren kann, passiert es schnell, dass ein Kuchen zu trocken wird.
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Da sind wirklich ein paar sehr gute Tipps und Tricks beschrieben, die ich mir gleich in meinem "Help-Buch" abspeichern werde.
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Sehr gute und hilfreiche Tipps, da kann man sich helfen wenn mal eine Panne passiert. Werde ich mir ausdrucken und abheften.
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Probleme mit dem Backofen vermeide ich indem ich ein zusätzliches Backofenthermometer verwende. Bei meinen älteren Ofen weicht die Temperatur um etwa 15% ab.
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Einiges davon hab ich schon gekannt bzw. gewusst, aber es sind schon ein paar sehr gute Tipps dabei, die ich noch nicht kannte. Danke für den interessanten Artikel!
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