Die Mispel - Alte Sorten wiederentdeckt
Biodiversität bzw. Artenvielfalt rückt gerade wieder in den Fokus der Gesellschaft und somit auch wieder die alten Sorten wie die Mispel. Die Mispel wurde bereits vor über 2000 Jahren in Österreich kultiviert, geriet dann aber im Laufe der Zeit fast in Vergessenheit.
Die Mispel ist ein vergessener Obstbaum, der bereits von den Römern nach Europa gebracht wurde.
Durch den nachhaltigen Gedanken der Biodivesität geriet die Mispel jetzt wieder ins Gespräch.
Ein robuster und pflegeleichter Obstbaum, der ganz neu geschätzt wird.
Die Herkunft der Mispel
- Die Mispel ist ein Obstbaum, der in Österreich und anderen europäischen Ländern nur schwer zu finden ist.
- Vor ca. 100 Jahren waren Mispel-Obstbäume in vielen Gärten zu finden.
- Die Frucht kommt ursprünglich aus Asien. Die Römer brachten die helle Frucht nach Europa.
- Das Besondere an der Frucht war und ist die Artenvielfalt (Biodiversität).
- In den vergangenen Jahren interessieren sich immer mehr Menschen für Wildfrüchte.
- Die Mispel ist robust und pflegeleicht und es gibt zahlreiche alte Sorten, die in diesem Text auch kurz beschrieben werden.
Die Eigenschaften der Mispel
Der Obstbaum ist pflegeleicht und robust. In der Regel findet man die Frucht als kleinen Baum oder Strauch.
Die Bäume können eine maximale Höhe von sechs Metern erreichen.
Charakteristisch für den Obstbaum ist die hellgraue Rinde, die unregelmäßige Form und ein leicht verdrehtes Muster beim Wachsen.
Junge Triebe sind mit wolligen Haaren in grauer Farbe überzogen.
Mispel-Obstbäume wachsen mehr in die Breite als in die Höhe.
Die Wurzeln des Obstgehölzes sind flach und verzweigt und die Blätter haben eine dunkelgrüne Färbung.
Die Früchte haben eine bräunliche Färbung und sind rund.
Ein Erkennungsmerkmal der Früchte sind die kelchförmigen Blätter am oberen Ende.
Ist die Mispel gesund?
- Vor 100 Jahren waren die Früchte des Mispel-Baumes besonders begehrt.
- Die Frucht enthält verschiedene Gerbstoffe, die bei Magen-Darm-Beschwerden helfen können.
- Regional gab es aber immer Unterschiede in der Verwendung.
- Die Früchte enthalten auch viele Ballaststoffe, Mineralstoffe und Vitamine, die für den Körper gesund sind.
Die verschiedenen Mispel Sorten
Die Mispel wird in Krim, Holländische Großfrüchtige, Frühe Englische, Kernlose, Royal, Süße Mispel und Großfrüchtige von Nottingham unterteilt.
Viele der Sorten sind viele tausend Jahre alt.
Die Verwendung der Mispel in der Küche
Mispel-Marmelade
- Für dieses Rezept benötigt man gewaschene Mispeln und Gelierzucker.
- Die Früchte werden zusammen mit etwas Wasser aufgekocht und danach durch ein Sieb gestrichen.
- Das abgekühlte Mus wird dann zusammen mit dem Gelierzucker in ein Sieb gegeben.
- Die Masse muss zum Kochen gebracht werden und dann in Behälter abgefüllt.
- Rezept: Mispelmarmelade
Mispel-Marmelade mit Äpfeln
- Für das 2. Rezept benötigt man neben Mispel-Mus noch Zitronen- und Apfelsaft sowie Gelierzucker und frische Äpfel.
- Als Erstes müssen die Äpfel fein gerieben und durch ein Sieb gedrückt werden.
- Jetzt werden alle Zutaten in einen Topf gegeben und zum Kochen gebracht.
- Nach zehn bis 20 Minuten kann die Masse in Behälter umgefüllt werden.
- Rezept: Mispelmarmelade
Mispel-Likör
- Für dieses Rezept benötigt man Mispeln, Doppelkorn, eine Vanilleschote und Kandiszucker.
- Als Erstes müssen die Mispel gewaschen und getrocknet werden.
- Jetzt werden die sauberen Früchte zusammen mit der Vanilleschote, dem Zucker und dem Korn in ein großes Glas gefüllt und für sechs Wochen gelagert.
- Nach dieser Zeit benötigt man zum Abfüllen ein Mulltuch, um die Flüssigkeit neu abzufüllen.
- Rezept: Mispel Likör
Wann sind die Mispeln reif?
Mispeln können zwischen Oktober und November geerntet werden.
Durch den ersten Frost schmecken die Früchte süß-säuerlicher.
Ist die Mispel winterhart?
Die Frucht ist frostresistent und winterhart.
Bei jungen Früchten sollte man jedoch vorsichtig sein.
Mispeln pflanzen und pflegen
- Das Obstgehölz sollte man an einem sonnigen und windgeschützten Ort pflanzen.
- Die Bäume sollte man im späten Herbst oder Winter einpflanzen.
- In speziellen Pflanzenkübeln können die Mispeln auch zu anderen Jahreszeiten eingesetzt werden.
- Für den besseren Halt kann man einen Holzstab neben dem Obstbaum platzieren.
- Die Frucht ist im Vergleich zu anderen Obstbäumen pflegeleicht und robust.
- In der Anfangszeit sollte man die Pflanze häufig gießen.
- Alle zwei Monate sollte ein spezieller Pflanzendünger um den Boden des Obstbaumes verteilt werden.
- Durch den Dünger wird das Obstgehölz besser und schneller wachsen.
Fazit
Die Mispel ist ein Obstbaum mit einer langjährigen Geschichte.
Durch den süß-säuerlichen Geschmack kann man die Früchte zu Palatschinken mit Schlagobers servieren.
In letzter Zeit ist das Interesse an den Wildfrüchten wieder gestiegen.
Bewertung: Ø 5,0 (16 Stimmen)
User Kommentare
Ein sehr interessanter Artikel, der mich sehr neugierig macht. Ich habe noch nie im Leben Mispeln gegessen. Mal schauen ob man die irgendwo kaufen kann?
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Wir haben in unserem Obstgarten drei Mispelbäume stehen. Mittlerweile eine echte Rarität. Ich mache damit gerne Marmelade. Das ist richtig aufwändig, aber es lohnt sich auf jeden Fall.
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hallo Pesu07, welche Mispelsorten stehen in deinem Garten? Bei uns sind es "Nottingham & Nancy) eine dritte Sorte ist uns leider erforen
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Wir haben die auf den Fotos im Artikel abgebildeten Mispeln (vlt. ist es eh auch die Nottingham). Wie verarbeitest du deine Mispeln? Mir schmecken sie auch roh sehr gut, deshalb habe ich auch welche eingefroren.
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@ DIELiz: Wir haben auch die Nottingham @ Smiley: Die Mispel einzufrieren ist eine gute Idee, das werde ich heuer gleich ausprobieren.
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Ein interessanter Artikel über eine in Vergessenheit geratene Frucht. Ich wüsste nur nicht, wo ich Mispeln herbekommen könnte.
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Diese Wildfrucht gibt es bei uns in der Gemeinde nicht, zumindest habe ich noch keinen Baum gesehen und glaube auch nicht, dass ich jemals Mispel gekostet habe.
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Mispelkompott-oh wie herrlich- leider sind Mispeln nur sehr schwer zu bekommen und mein Mispelbaum trägt keine Früchte
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