Milpa - Das Beet der Azteken
Das Milpa-Beet Indiander oder Aztekenbeet hat eine jahrhundertelange Tradition und macht sich die Vorteile der Mischkultur zu nutze. Viel Ertrag auf wenig Anbaufläche durch eine durchdachte Anpflanzung. Die Pflanzen schützen und versorgen sich gegenseitig, ohne viel Aufwand für den Gärtner.
Die Geschichte der drei Schwestern - Die Mischkultur Milpa, bestehend aus Mais, Bohnen und Kürbis ist die traditionelle Anbauform der Ureinwohner Amerikas.
Den Namen „Die heiligen drei Schwestern“ erhielten diese Nutzpflanzen, da sie ausgezeichnet miteinander harmonieren.
Mischkultur - Die große Symbiose
In einer Mischkultur aus Pflanzen, die sich gegenseitig gut ergänzen, gedeihen die Gemüsesorten nebeneinander prächtig und versorgen einander mit wichtigen Nährstoffen.
Jede Pflanzengattung erfüllt in der Symbiose eine bestimmte Funktion.
Die Maispflanze
- Mit ihren langen, kräftigen Stängeln ist die Maispflanze eine natürliche Rankhilfe für die Bohne oder Erbse.
- Darüber hinaus nimmt sie aus der Atmosphäre eine große Menge an Kohlendioxid auf und wandelt es in Zucker um.
- Diesen gibt die Maispflanze über ihre Wurzeln in den Boden ab und versorgt so wertvolle Mikroorganismen mit Nahrung.
Bohnen und Erbsen
- Die Bohnen und Erbsen (Leguminosen) nehmen aus der Umgebung Stickstoff auf, den sie über Wurzelknöllchen in den Boden abgeben.
- So wird dieser essenzielle Nährstoff für Pflanzen in der Umgebung verfügbar.
Der Kürbis
- Der Kürbis ist ein Starkzehrer, der vom ausgezeichneten Nährstoffangebot profitiert, das die Leguminosen dem Boden zuführen.
- Mit seinen großflächigen Blättern beschattet der Kürbis den Boden, trägt damit zu einer geringeren Wasserverdunstung bei und hemmt das Unkrautwachstum.
Schritt für Schritt zum Milpa Beet
- Eine sonnige und windgeschützte Stelle im Garten ist der richtige Platz für das Beet.
- Humusreiche Erde ist vorteilhaft für das Wachstum von Gemüse.
- Daher sollte man vorbereitend reifen Kompost unter die Gartenerde mischen.
- Eine Beetfläche von 250 x 150 Zentimetern reicht für je eine Reihe Mais und Kürbisse aus.
- Sobald die Maispflanzen eine Höhe von mindestens 40 Zentimetern erreicht haben, werden die Bohnen darum herum ausgesät.
- Hoch wachsender Mais eignet sich für das Milpa Beet, da die Bohnen daran gut hinauf ranken können.
- Im Beet entwickelt sich im Sommer ein dichter Bewuchs.
- Farbige Bohnen wie die Feuerbohne oder blaue Bohnen sind daher leichter zu finden und zu ernten als grüne Bohnensorten.
- Jede Art von Kürbis oder stattdessen Zucchini können ins Milpa Beet gepflanzt werden.
- Der frostempfindliche Mais sollte bereits Anfang April im Haus vorgezogen werden, damit er bei der Pflanzung ins Freiland groß und kräftig genug ist, um den Bohnen als Rankhilfe zu dienen.
- Für den Kürbis ist ebenfalls Anfang April der richtige Zeitpunkt für die Aussaat in Anzuchttöpfen.
- Ab Mitte Mai können die Pflanzen ins Freiland.
- Die Maispflanzen kommen im Abstand von 40 Zentimetern in eine Reihe ins Beet.
- Rund um die einzelnen Maispflanzen herum sät man vier bis sechs Bohnen oder Erbsen.
- Auf einer sehr kleinen Beetfläche sind bereits ein bis zwei Kürbispflanzen ausreichend, da sie sich stark ausbreiten.
Die richtige Pflege des Milpa Beets
Das Beet verursacht nahezu keinen Pflegeaufwand.
Es reicht aus, die Pflanzen bei Bedarf sparsam zu gießen.
Da sich die Gemüsepflanzen gegenseitig unterstützen und mit Nährstoffen versorgen, ist kein Düngen erforderlich.
Tipps & Tricks
Nach der Aussaat der Bohnen oder Erbsen um die Maispflanzen herum werden diese einmal pikiert, sobald sie ungefähr 15 Zentimeter hoch sind.
Um einen guten Ertrag zu sichern, kann man drei Kürbispflanzen in eine Beetreihe pflanzen und diejenige stehen lassen, die sich am besten entwickelt.
Fazit
Beim Anlegen eines Milpa Beets nutzt man altes Wissen und gewährleistet damit eine Anbauform, die nachhaltig, regional, saisonal und Ressourcen schonend ist.
Rezepte für die drei Schwestern
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