Barbecue - BBQ
Barbecue ist das Herz der US-amerikanischen Esskultur. Im Barbecue-Smoker gart das Grillgut im heißen Rauch, auf einem Rost, nicht dicht über der Glut. Dabei werden vor allem größere Fleischstücke wie Steaks oder Koteletts zubereitet.
Hierzulande erfreut sich Grillen bereits seit Jahrzehnten einer großen Beliebtheit.
Der Outdoor-Spaß samt Bratwurst und Kartoffelsalat hat jedoch Konkurrenz bekommen: Barbecue beziehungsweise Barbeque entwickelt sich zu einem weiteren Gemeinschaftsevent, dem hungrige Freiluftfans gerne nacheifern.
Auf den ersten Blick mögen sich die Koch-, Brat- und Backarten kaum unterscheiden, doch insbesondere Anhänger der BBQ-Bewegung reagieren ungehalten über Verwechslungen.
BBQ - Was steckt dahinter?
Beim BBQ treffen Geselligkeit und Genuss aufeinander:
- Häufig wird zu großen Festen geladen, auf denen sich nicht nur Familienmitglieder, sondern auch Nachbarn, Freunde und Verwandte, Arbeitgeber und Kollegen zum geselligen Schlemmen treffen.
- Der Tradition nach steuert jeder Teilnehmer eine Kleinigkeit, etwa einen Salat, hinzu. Häufig wird auch mit „Homemade“-Schmankerln aufgewartet:
- Soßen und sogar Biere, deren Rezept strengstes Familiengeheimnis ist, gehören zu willkommenen BBQ-Mitbringsel.
- Die Verantwortung trägt jedoch der Veranstalter beziehungsweise der Herr des Hauses, der die Party ausruft:
- Der Chefkoch hat seinen festen Platz am Grill, denn perfekt geschmortes Fleisch gilt als A & O für ein gelungenes BBQ.
Unterschied BBQ und Grillen
Mehrere Menschen, die unter freiem Himmel auf offener Flamme ihre Mahlzeiten zubereiten - klingt nach Grillen.
Ein BBQ unterscheidet sich jedoch in einigen Punkten vom Klassiker aus Österreich beziehungsweise Europa.
- So wird das Grillgut beispielsweise nicht direkt über der Glut, sondern eher am Rand des Grills (indirekt) zubereitet.
- Zudem herrschen in einem BBQ-Grill, auch als Smoker bezeichnet, lediglich Temperaturen um die 150 Grad (=schonendes garen).
- Herkömmliche Griller kommen schnell auf die 200-400 Grad (beim direkten Grillen)
- Folglich wird BBQ als indirektes Grillen gesehen.
BBQ = Indirektes Grillen
Aus diesem Unterschied resultieren viele weitere Gegensätze.
- So benötigt die Zubereitung des Fleischs in einem BBQ-Grill weit mehr Zeit als beim typischen Grill, wie er hierzulande zum Einsatz kommt.
- In den USA (vor allem in den Südstaaten) wird der Smoker nicht selten schon am Morgen gezündet: Je nach Gerät und Fleisch gelangt bereits Stunden vor dem Eintreffen der Gäste das erste Grillgut ins heiße Innenleben.
- Das Fleisch macht das nächste Alleinstellungsmerkmal des BBQ-Grillens aus, denn hier kommen nicht Bratwurst und kleine Spieße, sondern große Fleischpartien, etwa Schenkel, Hüften, Ribs oder Flügel auf den Rost.
- Diese garen zudem vielmehr, als dass sie braten, was zum nächsten großen Unterschied überführt: Das Fett und der Fleischsaft treten in einem geringeren Ausmaß und langsamer aus dem Fleisch aus. Vorteil: Das Fleisch verkommt nicht zur Schuhsohle und auch gesundheitsgefährdende Gase, die durch Verpuffungen von Fleischsaft und Fett entstehen, werden beim BBQ-Grillen unterbunden.
- Typisch für ein BBQ ist zudem die feinwürzig-rauchige Note, die das Fleisch annimmt. Um dem Grillgut dieses unverkennbare Aroma zu verleihen, wird nicht selten ein „Chip“ in die Glut gelegt. Hierbei handelt es sich nicht um den Kartoffel-Knabberspaß aus der Tüte, sondern um einen kleinen Holzscheit, der mit Aromen und Ölen getränkt ist. Vor dem Grillen wird der Chip circa eine halbe Stunde in Wasser und anschließend in die Glut gelegt. Auf diese Weise verwandelt sich die Garkammer in einen regelrechten Räucher-Ofen.
Der perfekte BBQ-Auftakt
Damit die Leidenschaft für amerikanisches BBQ entfacht, lohnt es sich, beim ersten Grillfest einige grundlegende Aspekte zu berücksichtigen.
1. Grillgerät/Smoker
Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Grillgerät.
Die Preisspanne reicht von günstigen Modellen bis hin zu High-End-Ausführungen, doch auch Smoker im Bereich um 200 Euro liefern bereits überzeugende Ergebnisse.
Vorteilhaft sind Modelle mit mehreren Grillkammern sowie Funktionen wie Mehrzonenregler, Temperaturkontrolle und Belüftungsschlitzen.
2. Brennmaterial
Auch bei der Wahl des Brennmaterials stellt sich die klassische Frage: Grillkohle oder Holzbriketts?
Diese Entscheidung hängt vom persönlichen Anspruch und Geschmack ab. Dieser Artikel Grillkohle oder Holzbriketts? bietet einen ausführlichen Überblick.
Zusätzlich zum Grill lassen sich Holzchips für rauchige Aromen einsetzen.
Ihre Verwendung erfordert jedoch Fingerspitzengefühl – in zu großen Mengen überlagert Rauch den Eigengeschmack des Grillguts.
3. Grillvorgang
Auch das Grillen selbst verlangt etwas Erfahrung.
Obwohl das Fleisch im Smoker besonders schonend gart, sind regelmäßiges Überprüfen, Wenden und gegebenenfalls Nachjustieren nötig.
Ein klassisches Beispiel für diese Methode ist Pulled Pork – ein lang gegarter Braten, der durch seine Zartheit beinahe zerfällt.
4. Speisen/Zutatenwahl
Die Auswahl der Speisen richtet sich nach Vorlieben und Gästezahl.
Selbstgemachte Marinaden und eine Auswahl an Saucen gehören dabei fest zum Repertoire.
Wer Fleisch eigenhändig mariniert, kann zudem die Qualität besser einschätzen, denn vorgewürztes Grillgut aus dem Discounter kaschiert oft minderwertige Ware mit starken Aromen.
Hochwertiges Fleisch vom Fachhandel und eine Auswahl an Beilagen wie Maiskolben, Coleslaw-Salat, Wraps oder Süßkartoffelpuffer runden das BBQ gelungen ab.
Fazit
- Ein BBQ hebt den althergebrachten Grillspaß auf ein neues Level.
- Um sämtliche Vorteile dieser Bewegung zu genießen, muss jedoch zunächst das Geldbörse gezückt werden: Ein Smoker gilt als Must-have!
- Hinzu kommen Extras wie Chips und ein solides Starterpaket an Soßen.
- Für das „Würstchen auf die Schnelle“ eignet sich der US-Trend zudem kaum: Zeit und Leidenschaft sind für ein BBQ unumgänglich.
Bewertung: Ø 4,5 (39 Stimmen)
User Kommentare
Ein Barbecue ist einfach eine gemütliche Grillparty. Ist doch sehr praktisch wenn man Gäste hat da muss man nur noch Salat und Saucen dazu machen.
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