Schmetterlingserbse, das blaue Wunder
Die Schmetterlingserbse fasziniert mit ihrer tiefblauen Farbe und vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten. Ob als Tee, in der Küche oder als natürlicher Farbstoff – dieses Superfood begeistert nicht nur optisch, sondern hat auch gesundheitliche Vorteile. Doch was steckt hinter der blauen Klitorie?
Die Natur hält viele Überraschungen bereit, eine davon ist die Schmetterlingserbse (Clitoria ternatea), eine Pflanze mit leuchtend blauen Blüten, die nicht nur optisch beeindruckt, sondern auch in der Küche und als Heilpflanze verwendet wird.
Besonders beliebt ist der Butterfly-Pea-Tea, der je nach pH-Wert seine Farbe verändern kann, ein echtes Spektakel für alle Sinne!
Doch was steckt hinter dieser Pflanze, wo kommt sie her, und wie kann man sie nutzen?
Was ist die Schmetterlingserbse?
- Die Schmetterlingserbse (Clitoria ternatea) ist eine krautige Kletterpflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae).
- Sie stammt ursprünglich aus tropischen Regionen Südostasiens, Indiens und Afrikas, wo sie sowohl wild wächst als auch kultiviert wird.
- Die Pflanze ist eine ausdauernde, krautige Rankpflanze, die bis zu 3-4 Meter in die Höhe klettern kann.
- Ihre schlanken Stängel winden sich an anderen Pflanzen oder Stützen empor.
- Die auffälligste Eigenschaft sind die intensiv blauen, trichterförmigen Blüten mit einem Durchmesser von etwa 4–5 cm.
- Sie haben eine charakteristische Form, die an einen Schmetterling erinnert - daher der deutsche Name "Schmetterlingserbse".
- Die botanische Bezeichnung Clitoria leitet sich von der Ähnlichkeit der Blütenform mit der menschlichen Anatomie ab.
- Nach der Blüte entwickeln sich schmale, etwa 5-7 cm lange Hülsenfrüchte, die mehrere kleine Samen enthalten. Diese erinnern an typische Hülsenfrüchte wie Erbsen oder Bohnen.
Natürlicher Lebensraum
Die Schmetterlingserbse bevorzugt warmes, tropisches Klima mit viel Sonneneinstrahlung.
Sie gedeiht sowohl in sandigen als auch lehmigen Böden und ist relativ anspruchslos, was die Bodenqualität angeht.
In Ländern wie Thailand, Malaysia und Indien wird die Pflanze seit Jahrhunderten als Heilpflanze, Farbstofflieferant und Nahrungsmittel geschätzt.
Besonders in der thailändischen Küche findet die Schmetterlingserbse breite Anwendung, unter anderem zur Färbung von Getränken, Reis und Desserts.
Viele Namen
Die Schmetterlingserbse trägt viele Namen, je nach Region und Verwendungszweck.
Hier sind einige der bekanntesten:
- Butterfly Pea Flower (englisch)
- Blaue Klitorie (aufgrund der botanischen Bezeichnung Clitoria ternatea)
- Anchan (thailändisch)
- Bunga Telang (malaiisch)
Ist Butterfly-Pea-Tea gesund?
Ja! Die Blüten der Schmetterlingserbse enthalten viele Antioxidantien, insbesondere Flavonoide und Anthocyane.
Diese sind bekannt dafür, Zellschutz zu bieten und freie Radikale zu bekämpfen.
Traditionell wird der Tee in der ayurvedischen Medizin zur Beruhigung, zur Förderung der Gehirnfunktion und zur Verbesserung der Hautgesundheit verwendet.
Zudem soll er entzündungshemmend wirken und die Verdauung unterstützen.
Wie schmeckt die Blaue Klitorie?
Butterfly-Pea-Tee hat einen milden, erdigen Geschmack mit einer leicht blumigen Note.
Er erinnert etwas an grünen Tee, ist aber weniger bitter.
Wer den Geschmack intensivieren möchte, kann Zitrone oder Honig hinzufügen, das sorgt nicht nur für eine frische Note, sondern verändert auch die Farbe des Tees!
Blaues Matcha in der Küche
Neben Tee kann das blaue Pulver der Schmetterlingserbse als natürliches Färbemittel in vielen Gerichten verwendet werden:
- Blaue Latte: Als Alternative zu Matcha-Latte wird das Pulver in Milch aufgeschäumt.
- Smoothies & Bowls: Für ein optisches Highlight und zusätzliche Nährstoffe.
- Reis & Nudeln: Besonders in der thailändischen Küche wird Reis mit Butterfly Pea Flower eingefärbt.
- Backwaren & Desserts: Macarons, Kuchen oder Eis in strahlendem Blau – ein Hingucker!
Die Fähigkeit des Blauen Matcha, seine Farbe zu ändern, macht es besonders spannend für die Küche und für Getränke.
Diese Veränderung wird durch die Anthocyane in den Blüten verursacht, die pH-sensitiv sind.
Die optische Veränderung kann z. B. in Cocktails oder Tees eine spektakuläre Wirkung erzielen.
1. Saurer pH-Wert (z. B. Zitronensaft)
- Wenn man etwas Säure wie z.B. Zitrone hinzufügt, verschiebt sich der pH-Wert der Flüssigkeit in den sauren Bereich.
- Dies führt dazu, dass die Anthocyane rot-violett werden.
- Das Pulver des Blauen Matcha kann sich also von Blau zu Violett oder sogar zu Rosa verändern, je nachdem, wie stark die Säure ist.
2. Alkalischer pH-Wert (z. B. Natron)
- Wenn der pH-Wert der Flüssigkeit alkalischer wird (weniger sauer, mehr basisch), tendiert die Farbe eher zu grünlich-blau.
- Dies passiert zum Beispiel, wenn du dem blauen Matcha etwas Basenhaltiges wie Natron hinzufügst.
3. Neutrale pH-Werte
- In einer neutralen Lösung, wie reinem Wasser oder z. B. Mandelmilch, bleibt die Farbe des Blauen Matcha in der Regel intensiv blau.
Ist blaues Spirulina und blaues Matcha das gleiche?
Nein, blaues Spirulina und blaues Matcha sind nicht dasselbe – sie stammen aus völlig unterschiedlichen Quellen und haben unterschiedliche Eigenschaften:
Blaues Spirulina (Phycocyanin)
- Herkunft: Gewonnen aus Spirulina, einer Blaualge (Arthrospira platensis).
- Farbe: Die blaue Farbe stammt vom Farbpigment Phycocyanin, das aus Spirulina extrahiert wird.
- Nährstoffe: Enthält viele Proteine, Antioxidantien, Mineralstoffe und Vitamine (insbesondere B-Vitamine).
- Geschmack: Leicht fischig bis neutral (bei reinem Phycocyanin fast geschmacksneutral).
- Verwendung: Beliebt in Smoothies, Bowls und als Nahrungsergänzungsmittel wegen der hohen Nährstoffdichte.
- Gesundheitsvorteile: Entzündungshemmend, antioxidativ, unterstützt das Immunsystem.
Blaues Matcha (Schmetterlingserbsen-Pulver)
- Herkunft: Gemahlene Blüten der Schmetterlingserbse (Clitoria ternatea).
- Farbe: Enthält Anthocyane, die für die blaue Farbe verantwortlich sind und sich je nach pH-Wert verändern (z. B. Lila mit Zitrone).
- Nährstoffe: Reich an Antioxidantien, aber weniger proteinreich als Spirulina.
- Geschmack: Mild, erdig, leicht blumig.
- Verwendung: Für Tee, Latte, Backwaren oder als natürlicher Farbstoff in Lebensmitteln.
- Gesundheitsvorteile: Unterstützt die Hautgesundheit, wirkt beruhigend, fördert die Gehirnfunktion.
Was gibt es zu beachten?
Obwohl Butterfly-Pea-Tee als unbedenklich gilt, sollten Menschen mit niedrigem Blutdruck vorsichtig sein, da er möglicherweise eine leicht blutdrucksenkende Wirkung hat.
In der Schwangerschaft wird empfohlen, vorher Rücksprache mit einem Arzt zu halten.
Zudem sollte man bedenken, dass die Farbe in bestimmten Rezepten durch Säureeinfluss verändert werden kann.
Fazit
Die Schmetterlingserbse ist ein wahres Naturwunder – von ihrer intensiven blauen Farbe bis hin zu ihren gesundheitlichen Vorteilen.
Ob als Tee, in der Küche oder als Farbwunder für kreative Gerichte, die blaue Klitorie bietet viele Möglichkeiten.
Wer also seinem Alltag einen Hauch von Magie verleihen möchte, sollte dieses faszinierende Gewächs unbedingt ausprobieren!
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Bewertung: Ø 5,0 (8 Stimmen)
User Kommentare
Diesen interessanten und sehr informativen Artikel zu lesen fanden wir sehr gut ebenso die Rezeptvorschläge.
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"Einen Hauch von Magie" - so kann man diese Blüten bezeichnen. Das ist mir bis jetzt nocĥ völlig unbekannt. Sehr interessant.
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Wow, was für ein hochinteressanter und lehrreicher Artikel. Ich habe vorher noch nichts von Schmetterlings-Erbsen gehört und würde gerne wissen wie das schmeckt. Da gibt's anscheinend schon herrliche Rezepte hier. Dankeschön
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Ich habe erst durch diesen informativen Artikel etwas über die Schmetterlingserbse erfahren. Farblich ist das ja ein Hingucker.
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