Tamarinde - Fruchtige Säure
Tamarinde ist in vielen asiatischen, afrikanischen und lateinamerikanischen Küchen unverzichtbar – vor allem wegen ihrer einzigartigen Balance aus fruchtiger Süße und markanter Säure. Doch was genau steckt hinter der braunen Schote, wie wird sie verarbeitet und warum sollte sie öfter im eigenen Gewürzregal stehen?
Ob in indischen Currys, thailändischen Suppen oder mexikanischen Salsas - Tamarinde verleiht Speisen eine komplexe, fruchtige Säure, die an Zitrusfrüchte erinnert, dabei aber deutlich erdiger und reifer schmeckt.
Dabei ist die Frucht nicht nur geschmacklich spannend, sondern auch vielseitig einsetzbar und gesundheitlich interessant.
Grund genug, Tamarinde genauer zu betrachten: Woher sie stammt, wie sie schmeckt, wie sie verwendet wird – und was es dabei zu beachten gibt.
Was ist Tamarinde?
- Tamarinde ist die Frucht des Tamarindenbaums (Tamarindus indica), der ursprünglich aus Afrika stammt, heute aber vor allem in tropischen Regionen Asiens, Lateinamerikas und Indiens kultiviert wird.
- Der immergrüne Baum kann bis zu 25 Meter hoch werden und trägt lange, braune Hülsenfrüchte, die ein klebrig-saures Fruchtfleisch enthalten.
- In getrockneter Form oder als Paste ist Tamarinde heute weltweit erhältlich – besonders in asiatischen Lebensmittelgeschäften.
Der Geschmack von Tamarinde
Tamarinde hat ein vielschichtiges Aroma: säuerlich, fruchtig, leicht süßlich mit einer subtilen herben Tiefe.
Der Geschmack erinnert an eine Mischung aus Zitrone, Dattel und Aprikose – allerdings mit einem intensiven, fast weinartigen Unterton.
Je nach Reifegrad variiert die Süße: Unreife Tamarinde ist sehr sauer, reife eher süß-säuerlich.
In der Küche sorgt sie oft für die charakteristische „helle Säure“, ohne die viele Gerichte flach schmecken würden.
Ist Tamarinde gesund?
- Tamarinde ist reich an Antioxidantien, Vitaminen (vor allem B-Vitamine), Kalium und Magnesium.
- Sie enthält verdauungsfördernde Ballaststoffe sowie natürliche Fruchtsäuren, die antientzündlich wirken können.
- In der traditionellen Medizin wird sie seit Jahrhunderten bei Verdauungsbeschwerden, Appetitlosigkeit und Fieber eingesetzt.
- Dennoch: Tamarinde enthält auch viel natürliche Fruchtsäure und Zucker – also in Maßen genießen.
Verwendung in der Küche
Im Handel ist Tamarinde meist in zwei Formen erhältlich:
- Als gepresster Block (mit Fruchtfleisch und Fasern)
- oder als gebrauchsfertige Paste.
Für die eigene Herstellung wird das Fruchtfleisch mit heißem Wasser übergossen, eingeweicht und anschließend durch ein Sieb gestrichen – so entsteht eine dickflüssige, tiefbraune Tamarindenpaste.
Tamarinde kommt weltweit in vielen Gerichten zum Einsatz:
- Indien: Bestandteil von Chutneys, Currys, Sambar und Streetfood wie Pani Puri.
- Thailand: Unverzichtbar in Pad Thai, Tom Yum und anderen Suppen oder Dips.
- Mexiko: Als Zutat für süß-saure Bonbons, Saucen oder Tamarindensaft.
- Afrika: In Eintöpfen und Saucen, oft kombiniert mit Erdnüssen oder Hirse.
Auch in der modernen Fusionsküche lässt sich Tamarinde wunderbar einsetzen – etwa für Salatdressings, BBQ-Saucen oder marinierte Grillgerichte.
Was gibt es zu beachten?
Dosierung: Tamarinde ist intensiv – lieber sparsam beginnen und nach und nach abschmecken.
Säure: Nicht zu lange mit stark säureempfindlichen Zutaten (z. B. Milchprodukten) kochen, da Tamarinde zum Gerinnen führen kann.
Aufbewahrung: Tamarindenpaste hält sich im Kühlschrank mehrere Wochen, idealerweise luftdicht verschlossen.
Qualität: Beim Kauf auf reine Tamarindenpaste ohne Zusätze achten, vor allem bei fertigen Produkten.
Fazit
Tamarinde ist ein faszinierendes Naturprodukt, das mit ihrem einzigartigen Aroma zahlreiche Küchen der Welt prägt.
Ob als säuerlicher Kontrast in Currys, fruchtiger Akzent in Saucen oder raffinierte Komponente in Marinaden – sie verleiht Gerichten Tiefe und Frische.
Wer einmal damit kocht, möchte auf die braune Frucht kaum mehr verzichten.
Ein echter Geheimtipp für mehr Aroma und Vielfalt auf dem Teller.
Bewertung: Ø 5,0 (4 Stimmen)
User Kommentare
Ein informativer Artikel. Tamarinde benutze ich selten, wenn, dann als Paste in asiatischen Currys. Eine Anregung, wieder damit zu kochen.
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Das macht mich neugierig, ich denke ich werde mir etwas von der fertigen Paste besorgen und ausprobieren ☺️
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Ein sehr interessanter und informativer Artikel. Wie im Bericht geschrieben soll man eher sparsam damit würzen. Die Paste haben wir uns erstmals während eines Urlaubes gekauft, gibt es aber auch in Asiageschäften bei uns.
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Tamarinde klingt spannend. Ich habe damit noch keine Erfshrungen und habe deswegen gleich nach Rezepten gegoogelt.
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