Wer hat den Krapfen erfunden?

Wurde der köstliche Krapfen, den wir zur Faschingszeit so lieben wirklich im Zuge eines Ehestreits erfunden, oder steckt da vielleicht mehr dahinter? Begleitet uns auf einem kleinen Streifzug durch die Geschichte die hinter diesem kleinen Schmalzgebäck steckt.

Wer hat den Krapfen erfunden? Foto Sasajo / depositphotos.com

Einen herrlich weichen Krapfen mit einer heißen Tasse Kaffee genießen, einfach wunderbar! 

Um die Entstehung ranken sich jedoch viele Mythen.

Doch woher kommt er und wieso wird er gerade zur Faschingszeit gegessen?

Die Geschichte der wütenden Zuckerbäckerin

  • Wurde das wunderbare Teilchen durch einen Zufall geboren?
  • Eine Konditorin namens Cäcilia Krapf aus Wien warf einst einen Klumpen aus Germteig nach Ihrem Ehemann, weil das Paar zerstritten war.
  • Anstatt den Mann, traf der Teig jedoch einen mit heißem Fett gefüllten Topf.
  • So lautet eine Interpretation der Entstehung.
  • War das wirklich die sagenumwobene Vergangenheit des Gebäcks oder hat das süße Teilchen vielleicht doch einen anderen Ursprung?

Die Römer und ihre Liebeskugel

Wie wir alle wissen, die Römer erfanden so einige Dinge, von denen wir heute noch profitieren.

So führt auch eine Theorie des Schmalzgebäcks auf sie zurück.

140 Jahre vor Christus wurden die Backwaren von den Römern unter dem Namen "Globuli" verteilt.

Sie sollten angeblich wahre Wunder der Liebe bewirken und waren dementsprechend beliebt. Eine romantische Vorstellung.

Diese Theorie der Entstehung erscheint nicht nur glaubhaft, sondern begeistert auch einfach mit Ihrer Schönheit.

Was versteht man unter dem heutigen Krapfen?

Wer hat den Krapfen erfunden? Foto PantherMediaSeller / depositphotos.com

  • Die oben genannte Bäckerin Cäcilia Krapf hatte Ihre Finger entscheidend im Spiel.
  • Wenn Sie auch nicht die Erfinderin war, so kamen ihre "Cillykugeln" dem heutigen Schmalzgebäck sehr nahe.
  • Dieses servierte sie schon im 19. Jahrhundert zu diversen Hofbällen.
  • Dies Bälle waren sehr angesehen. Daran lässt sich die schon damals herrschende Begeisterung über das Gebäck erahnen.
  • In der heutigen Zeit sind die Faschingskrapfen süße Gebäckteilchen, die mit Marillenmarmelade gefüllt und in heißem Fett frittiert wurden.
  • Sollten diese nicht mit der speziellen Marmelade gefüllt sein, so muss dies angegeben werden.

Wie wird das Schmalzgebäck zubereitet?

  1. Der Germteig wird geknetet, geformt und in heißem Öl frittiert.
  2. Danach wird der Faschingskrapfen mit Marmelade oder etwas Pikantem gefüllt.
  3. Anschließend wird er mit Staubzucker bestreut.

Welche Füllungen sind gebräuchlich?

Der Faschingskrapfen kann sowohl süß als auch herzhaft gefüllt werden.

Traditionell werden sie mit Marillenmarmelade gefüllt.

Dennoch werden sie oftmals auch mit anderen Marmeladen oder eben pikanten Lebensmitteln gefüllt.

Woher stammt die Bezeichnung Krapfen?

  • Das altdeutsche Wort "krapho" bildet den Ursprung des heutigen Wortes.
  • Die Bezeichnung stammt aus dem Mittelalter.
  • Hier wurde das Gebäck augenscheinlich anders geformt, denn übersetzt bedeutet "krapho" so viel wie "Haken".

Warum essen wir sie gerade an Fasching?

Wer hat den Krapfen erfunden? Foto belchonock / depositphotos.com

  1. In der damaligen Zeit rieten Mönche dem Volk, dass sie während der Fastenzeit die in Öl gebackenen Teilchen essen sollten, damit die Alten und Kinder nicht erkrankten.
  2. Anstatt Brot sollten die mit vielen Nährstoffen versehenen Teile gegessen werden.
  3. So etablierte es sich, dass das Gebäck vor allem an Fasching gebacken und verspeist wird.

Fazit

Das Gebäck hat eine lange Vergangenheit.

Die bewegte Geschichte zeigt, wie sich das süße Teilchen aus Germteig im Laufe der Jahre entwickelt und seinen festen Standplatz erkämpft hat.

Nicht umsonst wird es heute noch so gerne gebacken und gegessen.

Die vielen verschiedenen Varianten und Alternativen zeigen, was man alles daraus machen kann und wie vielseitig das leckere Schmalzgebäck ist.

Rezeptvorschläge


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User Kommentare

Maarja

Na, was für ein Glück dass die Cäcilia Krapf ihren Mann nicht getroffen hat, Glück für ihn und uns Krapfenliebhaber

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Katerchen

Lustige Geschichte mit der Cäcilia Krapf. Ich denke, der Ursprung des Krapfens wird nie feststellbar sein. Bei der Füllung gibt es ja regionale Unterschiede, in Bayern ist das Hiffenmark/Hagebuttenmark Standard.

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Maarja

Die mit dem Hagebuttenmark mag ich tatsächlich auch am Liebsten. Vielleicht versuche ich mich heuer mal selber an Krapfen mit Hiffenmark

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Pesu07

Lustig, die Herkunftsgeschichten. Aber egal, woher sie stammen oder wer diese geniale Idee hatte - die Krapfen sind in Maßen genossen einfach ein Gedicht.

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